Der 3D-Druck gibt uns erstaunliche Möglichkeiten in die Hand, in zweierlei Richtung. Da ist zum einen die Idee der Individualisierung von Massenprodukten, die sich an ein so anspruchsvolles und vielschichtiges Produkt wie die Brille wagt (Mehr dazu hier). Die Technologien, die dafür nötig sind, gehen über den 3D-Druck weit hinaus und greifen in die digitalen Prozessketten ein, sie integrieren sogar den Endkunden. Hier leuchtet das dynamische und digitale Zeitalter auf, das vor uns steht. Die andere Schiene ist das 3D-Drucken von Ersatzteilen, wie die Deutsche Bahn und Airbus es schon tun. Oft ganz einfache Teile, die es eben braucht, etwa eine Blende oder ein Kleiderhaken für den ICE. Auf diesem Level wird das „Fabben“, die abgespeckte Form des 3D-Druckens, für jede(n) interessant: Wie wärs, wenn wir dies oder jenes selbst bauen?
Eine Art Demokratisierung der Produktion. Es fehlt nur noch die Infrastruktur dafür: billige 3D-Drucker, einfache CAD- oder besser Konstruktions-Programme, vielleicht Daten-Flohmärkte. Kann die Industrie das wollen? Mir persönlich erscheint es wünschenswert. Dieser 3D-Druck gibt dem Menschen etwas von seiner Mündigkeit und Autonomie zurück, die er in der arbeitsteiligen Welt verloren hat.
In Garagen, Mini-Firmen und Fabber-Clubs könnten die Leute etwas Komplexes schaffen, ihren technischen Verstand bilden – das ist auch eine riesige Chance für Schwellen- und Entwicklungsländer. Wenn hier etwas in Schwung käme, würde ich es begrüßen. Und sei es durch findige Geschäftsleute, die dafür die günstigen Tools entwickeln und in den Markt werfen. Vielleicht probiere ich es dann auch mal aus mit den Kindern …