Wir sollten uns nichts vormachen. Deutschland ist in vielen Bereichen stark: Blickt man auf die hiesige Industrielandschaft, punktet unsere Nation. Produkte aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektrotechnik oder der Chemie seien hier nur als einige weltweit geschätzte aufgeführt. Im Global Competitiveness Report 2017/2018 des Weltwirtschaftsforums schaffte es die Bundesrepublik unter 137 analysierten Volkswirtschaften auf Platz 5, was die internationale Wettbewerbsfähigkeit angeht. Auf den vorderen Plätzen rangieren die Schweiz (zum neunten Mal in Folge), gefolgt vom Digitalisierungs-Vorreiter USA und Singapur. Hier können wir auch gleich den Finger in die Wunde legen: Bei der Digitalisierung hat Deutschland großen Aufholbedarf. Platz 17 von 35 belegt die Bundesrepublik. Auch bei Trends wie dem Internet der Dinge oder in Sachen IT-Landschaft – schleppender Glasfaser-Ausbau in Deutschland als nur ein Negativ-Beispiel – werden wir abgehängt.
Einen Lichtblick gibt es aber: Der nächste Technologiesprung für die Mikrochipfertigung – ein Markt, in dem Deutschland abgesehen von Bosch und Infineon eigentlich nichts zu melden hat –, wird mit Technik aus Süddeutschland vorangetrieben. Halbleitergiganten wie Intel, Samsung oder TSMC kaufen ihre Anlagen, die sie für die Produktion immer kleinerer und leistungsstärkerer Chips benötigen, vom niederländischen Hersteller ASML. Dieser setzt auf ein riesiges Netzwerk an Zulieferern. Der Laserspezialist Trumpf und der Optikkonzern Carl Zeiss steuern dafür im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft die Lichtquelle sowie Spiegel- und Beleuchtungssysteme bei. Wir haben die Unternehmen besucht. Einblicke in die Technik von morgen gibt es ab Seite 38. Damit sind wir bei Trends wie 5 G oder IoT doch noch im Spiel.