Werden die Abläufe in der internationalen Lieferkette reibungsloser gestaltet, setzt das enorme Potenziale frei. Der Abbau von Hürden könnte das globale Wachstum sechsmal mehr steigern, als wenn sämtliche Einfuhrzölle abgeschafft würden, so ein Bericht des World Economic Forum, der Weltbank sowie Bain & Company.
Die Hürden in den weltweiten Lieferketten reichen von Verzögerungen an der Grenze und uneinheitlichen Produktverordnungen bis hin zu mangelhafter Infrastruktur und Korruption. Beispielsweise wird in Indien jeder Transport statistisch gesehen 36-mal gestoppt weil etliche Bundesstaaten Kontrollen durchführen. EBay könnte nach eigenen Angaben bis zu 10 Mrd. US-$ mehr Umsatz machen, wenn das grenzüberschreitende Geschäft weniger kompliziert und damit weniger kostenintensiv wäre.
„Zölle sind nicht das Haupthandelshemmnis. Es geht vielmehr um die Gesamtkosten der Lieferkette“, sagt Armin Schmiedeberg, Partner bei Bain & Company. Werden Abläufe international reibungsloser gestaltet, setzt das enorme Potenziale frei. Es werden weniger Ressourcen verschwendet und die Handelsfirmen arbeiten effizienter – was wiederum Preissenkungen für Verbraucher und Unternehmen ermöglicht.“ Der Bericht zeigt, dass bei Reduzierung nur einer Teilmenge dieser Hemmnisse das weltweite Bruttoinlandprodukt (BIP) um 4,7 % und die weltweiten Exportgeschäfte um 14,5 % gesteigert werden könnten. Im Vergleich dazu würde ein Verzicht auf alle Einfuhrzölle das BIP um nur 0,7 % und den Welthandel um 10,1 % steigern. Gleichzeitig würde dies zu 137 Mio. Arbeitsstellen sorgen, haben die Verfasser des Berichts errechnet. Selbst bei einem moderaten Wachstum von 2,6 % könnten noch 23 Mio. neue Jobs entstehen.
International agierende Unternehmen müssten ergründen, heißt es, welche Hindernisse in der Lieferkette Kosten verursachen. Sie sollten beim Bewerten von Investitionsentscheidungen und operativen Maßnahmen nicht nur Faktoren wie Arbeitslöhne und Rohstoffkosten einkalkulieren. Oft machen Verzögerungen, inkonsequente Anwendung von Vorschriften und Infrastrukturprobleme Lohnkostenvorteile zunichte. Schmiedeberg: „Verzögerungen verursachen eine aufgeblähte Vorratshaltung mit höheren Lagerkosten, gleichzeitig steigt die Gefahr von überschrittenen Verfallsdaten, Diebstahl und Lagerengpässen.“ dk
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