Lean Management ist oft das Mittel der Wahl, um Kundenwünsche schnell und flexibel zu erfüllen. Begeisterte Mitarbeiter sind dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Beim Combi-Dämpfer-Hersteller Convotherm ist es gelungen, die Menschen „anzustecken“. So wurde ein Lean-Projekt zum Selbstläufer.
Die Ergebnisse eines Lean-Projektes der Convotherm Elektrogeräte GmbH sprechen für sich: Die Produktivität wurde um 20 % gesteigert und der Flächenbedarf bei doppelter Ausbringung gesenkt. Die Bestände an Fertigwaren reduzierten sich um 70 %, die Ware in Arbeit um 50 %. Die Durchlaufzeit beträgt nun statt fünf nur noch zwei Tage und die Termintreue zum Kunden liegt jetzt bei 100 %.
Zu diesem Erfolg beigetragen hat ein neues Logistikkonzept: Vor der Umstellung auf Lean erfolgte die Kommissionierung auftragsbezogen und im Ein-Behälter-Prinzip. Nun steuern mehrere intelligente Regelkreise die Materialzufuhr bei dem Hersteller von Heißluftdämpfern aus dem oberbayerischen Eglfing. Das Material lagert jetzt in rollbaren Montagewägen statt in Regalen auf mehreren Ebenen. Abweichungen werden mithilfe des eingeführten visuellen Managements sofort erkannt.
Als Anbieter von Combi-Dämpfern beliefert Convotherm Kunden in über 90 Ländern. Lean Management war seit einigen Jahren ein Thema in dem Unternehmen mit rund 300 Mitarbeitern. Die Methoden wurden punktuell auch erfolgreich eingesetzt. Nachhaltigkeit war aber nicht immer gewährleistet. Die vielfältige Kundenstruktur in allen Segmenten der Profi-Küche, vom kleinen regionalen Gastronomieunternehmen bis zur großen internationalen Restaurantkette, führt zwangsläufig zu Auftragsschwankungen und erfordert höchste Flexibilität. Oft mussten Sonderschichten gefahren werden. Um diese Situation zu entschärfen, entschloss sich die Unternehmensleitung, die Produktion des Convotherm mini Kombidämpfers mit Unterstützung des Münchener Beratungshauses Leonardo Group komplett auf Lean Management umzustellen. Daneben sollten klassische Ziele, wie Reduzierung der Durchlaufzeiten und Bestände sowie die Erhöhung der Produktivität, verfolgt werden.
Als Einstieg in das Projekt wurden die Mitarbeiter geschult, was auf fruchtbaren Boden fiel: Es zeigten sich Begeisterung und der Wille, die Neuerungen zu leben. „Die Erfahrung aus früheren Projekten hatte uns gelehrt, wie wichtig es ist, dass die Mitarbeiter von Anfang an dabei sind“, betont Stefan Dorsch, Projektmanager Produktion bei Convotherm. Es sei klar gewesen, dass sich die zukünftige Arbeit umfassend verändern würde. Erfreulicherweise habe das Projektteam von Anfang an begeistert und geschlossen hinter dem Projekt gestanden. Für das Projekt wurde ein interdisziplinäres Team zusammengestellt. Es gab laut Stefan Dorsch von Anfang an Anhänger des Projektes, die für das Team ausgewählt wurden. Den meisten Kollegen sei klar gewesen, dass dieser Weg der Richtige ist. Dem Berater der Leonardo Group sei es gelungen, den Einzelnen nicht nur für die Sache zu begeistern, sondern auch weiter zum Ziel zu führen. Er habe moderierend eingegriffen, wenn sich das Team zu sehr in Details bewegte und den Fokus aus den Augen verlor.
Mittelfristig wolle man Lean in der gesamten Produktion und Administration einführen und Lieferanten mit einbinden. dk
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