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„Chancen nutzen, wo Finanzbedarf besteht“

Akf-Geschäftsführer Günter Jäger baut Finanzierungsschwerpunkt Maschinenbau aus
„Chancen nutzen, wo Finanzbedarf besteht“

Angesichts der drohenden Kreditklemme eilt die Suche nach verlässlichen Finanziers. Kreditinstitute wie die akf Bank und akf Leasing stehen bereit. Die Wuppertaler bauen ihr mittelständisches Finanzierungsgeschäft mit Schwerpunkt Maschinenbau aus. Vertriebs-Chef Günter Jäger erläutert die Strategie.

Nach einer aktuellen Studie des Münchener Ifo-Instituts beklagt sich aktuell etwa die Hälfte der befragten Unternehmen aus dem Mittelstand über die restriktive Kreditvergabe der Banken. Was sind aus Ihrer Sicht die Ursachen für die derzeitige Kreditklemme?

Im Verlauf der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise erlitten viele Banken erhebliche Rückschläge. Dies veranlasst sie, die Investitionsvorhaben ihrer Kunden und deren Risikostruktur wieder genauer ins Blickfeld zu nehmen und sich in neuer Qualität auf ihre eigentlichen Geschäftsvorgänge zu konzentrieren. Darüber hinaus erlebt die Branche der Leasing- und der Objektfinanzierungsgesellschaften derzeit eine Austrocknung der Refinanzierungsmärkte, da sich viele Banken aus diesem Geschäftsfeld zurückgezogen haben. Viele Kredit- und Leasinganfragen können derzeit schlicht und ergreifend nicht erfüllt werden.
Warum nicht?
Weil den Objektfinanzierern die Refinanzierungsmittel fehlen. Nicht zuletzt verpflichten die Bestimmungen von Basel II die Institute dazu, ihre Kredite und Leasingverträge entsprechend der Risiken auf Kundenseite durch Eigenkapital zu unterlegen. Die Risiken werden durch das Rating ermittelt, das gemäß den gesetzlichen Vorgaben durchgeführt wird und für das Basel II verbindliche Standards definiert hat. Dies führt dazu, dass Banken ihre Kredite zögerlich und wenn überhaupt nur begrenzt vergeben.
In diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld legt die akf künftig einen ihrer Schwerpunkte auf die Finanzierungsangebote für mittelständische Firmen, speziell im Maschinenbau. Welche Überlegungen stehen hinter dieser Strategie?
Dank unserer starken Gesellschafter, dem Familienkonzern Vorwerk und dem zum Oetker-Konzern gehörenden Bankhaus Lampe, sind wir von den genannten Einschränkungen nur sehr bedingt betroffen. Durch unsere solide Refinanzierungsbasis sind wir gut aufgestellt, dem Leasing- und Kreditgeschäft – insbesondere im Maschinenbau – zu begegnen. Die aktuelle Marktsituation bietet der akf Bank und der akf Leasing gute Chancen, sich als kompetenter und verlässlicher Mittelstandsfinanzierer zu engagieren. Aus dieser Positionierung ziehen wir mit unserem auf die Maschinenbaubranche spezialisierten Team unsere Kompetenz, stets auf Augenhöhe mit unseren mittelständischen Kunden zu sein.
Wie erreichen Sie dies? Welche Vorteile bieten Sie Ihren Kunden konkret?
Unser Hauptaugenmerk legen wir darauf, unsere Finanzierungsangebote nicht einfach nur in einem standardisierten ,Scoring-Verfahren‘ zu erarbeiten, wie dies bei vielen Mitbewerbern üblich ist. Wir beraten unsere Kunden in persönlichen Gesprächen und erarbeiten gemeinsam mit ihnen Finanzierungslösungen, angepasst an ihre individuellen Rahmenbedingungen. Hierbei hilft uns, dass wir uns in der mittelständischen Maschinenbaubranche bestens auskennen und die mit den Investitionen verbundenen Chancen und Risiken zumeist besser beurteilen können als die Hausbanken unserer Kunden. Diese Spezialisierung auf die Objektfinanzierung ermöglicht es uns auch, schnell, flexibel und marktnah zu agieren.
Stehen Sie mit Ihren Finanzierungsangeboten denn nicht in direkter Konkurrenz zu den Hausbanken Ihrer Kunden?
Meiner Meinung nach ist eher das Gegenteil der Fall. Wir verstehen uns nicht etwa als Ersatz, sondern vielmehr als Ergänzung zu den Hausbanken unserer Kunden. Gerade wenn die Kerninvestitionen in hochwertige und kostenintensive Maschinen mit Spezialanbietern wie uns abgewickelt werden, werden die Kreditlinien, die die Hausbanken mit ihren Kunden vereinbaren, nicht eingeengt. Dies verbessert den Finanzierungsspielraum unserer Kunden und verschafft ihnen auf diese Weise mehr Stabilität im Markt.
Dies setzt doch bestimmt voraus, dass Sie einen engen Kontakt zu den Maschinenherstellern ihrer Kunden halten?
Das ist richtig und deshalb sind die Maschinenhersteller auch unsere wichtigsten Vertriebspartner. Deren Verkäufer setzen sich daher auch intensiv mit den Finanzierungsangelegenheiten ihrer Kunden auseinander und beschränken sich nicht nur auf eine rein technisch orientierte Beratung. Und genau für diese Fragen sind wir der geeignete Gesprächspartner. Wir haben Kompetenz und Erfahrung im Finanzierungsgeschäft und kennen uns gleichzeitig in den diversen Bereichen der Maschinenbaubranche aus.
Wie schätzen Sie vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftslage Ihre Zukunftsentwicklung ein?
Wir sind fest davon überzeugt, dass die derzeitige Marktsituation für unser Geschäftsmodell als Objektfinanzierer spricht. Gerade die mittelständischen Unternehmen nutzen die Chancen des zu erwartenden leichten Wirtschaftswachstums, indem sie in aussichtsreiche Projekte investieren. Die zögerliche und sehr oft restriktive Kreditvergabe vieler Banken schränkt eine mögliche dynamische Entwicklung der mittelständischen Unternehmen ein. Als Spezialanbieter gehen wir davon aus, dass wir in vielen Fällen der geeignete Partner sind.

akf-Gruppe im Profil
1968 als Tochtergesellschaft des Wuppertaler Familienkonzerns Vorwerk (Anteil: 90,1 %) gegründet, vereint die akf Bank heute mehr als 40 Jahre Erfahrung in allen Bereichen der Finanzdienstleistung.
Zusammen mit der 1981 gegründeten akf Leasing hat sie sich als Spezialist im Bereich Finanzierung, Leasing und Mietkauf von mobilen Wirtschaftsgütern etabliert und zählt laut Angaben mittlerweile zu den größten herstellerunabhängigen Gesellschaften auf dem deutschen Markt. Durch Diversifizierung in Objekt- und Branchengruppen besetzt die akf-Unternehmensgruppe spezialisierte Themenfelder als serviceorientierter Finanzierungspartner des Mittelstandes.
akf Bank: Bilanzssumme: 1,219 Mrd. Euro (2008), Neugeschäft: 606 Mio Euro, Beschäftigte: 310.
Vorwerk & Co. KG: Gegründet 1883 in Wuppertal, Mitarbeiter: 22 300, zuzüglich Fachberater, Geschäftsvolumen: 2,437 Mrd. Euro (2008), Bilanzsumme: 1,648 Mrd. Euro.
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