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Dringender Handlungsbedarf bei Bachelor-Studiengängen

VDMA-Studie: Bachelor-Einführung hat Studienabbruch verschärft
Dringender Handlungsbedarf bei Bachelor-Studiengängen

„Fast jeder Zweite erreicht den Abschluss im Maschinenbaustudium nicht. Das ist ein Armutszeugnis für unser Bildungssystem“, kommentiert VDMA-Präsident Dr. Manfred Wittenstein eine aktuelle Studie der IMPULS-Stiftung des VDMA zum Studienabbruch in den Maschinenbaufächern. Vor allem bei den Bachelor-Studiengängen und zu Studienbeginn zeige sich dringender Handlungsbedarf.

„Für die betroffenen jungen Menschen, aber auch für Staat und Wirtschaft ist der hohe Studienabbruch fatal“, so Wittenstein. „Das Maschinenbaustudium muss für deutlich mehr junge Menschen studierbarer werden“. Mut machten etwa die hervorragenden Erfahrungen an den Berufsakademien. „Die dualen Studiengänge punkten durch eine hohe Praxisnähe und eine hervorragende Betreuung durch Hochschulen und Unternehmen gleichermaßen“, unterstreicht Wittenstein.
An Universitäten und Fachhochschulen würden fast zwei Drittel der Abbrecher das Studium bereits in den ersten beiden Semestern verlassen. „Gerade am Anfang des Studiums verlieren wir zu viele, die wahrscheinlich doch noch gute Ingenieure geworden wären“, so Wittenstein. Zu frühe abschlussrelevante Prüfungen, zu viel Stoff in zu kurzer Zeit sowie zu wenige Betreuungsangebote wirkten sich negativ aus. „Diese Fehlentwicklungen bei den neuen Studiengängen müssen dringend behoben werden“, fordert der VDMA-Präsident.
„Das Studium muss sich entschleunigen. Daher haben wir für den Bachelor schon bei seiner Einführung mindestens sieben Semester eingefordert“, unterstreicht Wittenstein. Auch seien die Inhalte konsequenter als bisher neu zu ordnen. Anspruchsvolle Inhalte könnten jedoch nur durch didaktisch geschulte Lehrkräfte vermittelt werden. „Mehr Exzellenz in der Lehre ist mindestens so wichtig wie in der Forschung“, betont der VDMA-Präsident. „Und Qualität muss vor Schnelligkeit gehen im Maschinenbaustudium“.
Die Studie habe klar ergeben, dass sich ein größerer zeitlicher Abstand zwischen Schulabschluss und Studium negativ auf den Studienerfolg auswirke. Von einem erhöhten Abbruchrisiko seien vor allem auch Studienanfänger mit berufspraktischem Hintergrund betroffen. „Ein Anteil von über 40 Prozent bei den Abbrechern zeigt: Nur am Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte anzusetzen, reicht nicht“, so Wittenstein. „Spät- oder Quereinsteiger brauchen gezielte Hilfestellungen an den Hochschulen“. Freiwillige Tests zur Selbsteinschätzung und eine frühzeitige Beratung zum Studienweg, Orientierungsphasen und Brückenkurse seien wichtige Stellschrauben, um Studierenden den Einstieg in das anspruchsvolle Maschinenbaustudium zu erleichtern.
Wer gute Mathematikkenntnisse und Fachinteresse mitbringe, sich mit den Studienanforderungen vertraut gemacht habe und sein Zeitmanagement schnell in den Griff bekomme, der verfüge über hervorragendes Startkapital, um ein Maschinenbaustudium mit gutem Erfolg abzuschließen. Strukturell biete der deutsche Maschinen- und Anlagenbau jungen Menschen beste Chancen. „Denn wir sind die Schlüsselindustrie, wenn es darum geht, Zukunftsfragen der Menschheit wie die Ressourceneffizienz oder die nachhaltige Mobilität zu meistern“, unterstreicht Wittenstein. Mit rund 150000 Ingenieuren sei die Branche der wichtigste Ingenieurarbeitgeber in Deutschland. Die Ingenieursquote unter den Mitarbeitern liege bei über 16 Prozent und habe sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt.
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