Nach einem nicht leichten Jahr 2009 blickt Resale-Veranstalter Florian Hess wieder optimistischer in die Zukunft. Die Dispositionen der Aussteller haben seit Beginn des Jahres wieder angezogen. Aber erst 2011 erwartet er eine Normalisierung.
Dr. Rolf Langbein Fachjournalist in Rottenburg
Herr Hess, 2009 brachte den Werkzeugmaschinenherstellern Umsatzrückgänge von rund 40 Prozent. Hat das Konsequenzen auf Ausstellerseite der Resale 2010?
Das geht natürlich auch an uns nicht spurlos vorüber. Von der Anzahl der Aussteller stehen wir eigentlich ganz gut da. Man spürt, dass sich die Anbieter trotz Krise auf diesem Marktforum präsentieren wollen, zum Teil reduzieren sie aber die Ausstellungsfläche. Unsere Prognose für 2010 liegt bei 450 bis 500 Ausstellern, nach 514 im Vorjahr. Für den Besucher wird sich die Messe wie immer darstellen.
Rechnen Sie nach dem vergleichsweise moderaten Besucherrückgang von zehn Prozent bei der Resale 2009 in diesem Jahr mit einer Belebung?
Eine deutliche Belebung können wir nicht prognostizieren. 2009 sind die Besucherzahlen aus den osteuropäischen Ländern in höheren zweistelligen Prozentzahlen eingebrochen. Jetzt können wir wieder eine rege Nachfrage feststellen, da größere Delegationen angekündigt sind. Während sich in Deutschland in der Werkzeugmaschinenbranche und manchen anderen immerhin ein wenig Optimismus breit macht, sehen wir das im europäischen Ausland weniger. Entscheidend ist der Mix sowohl von Ländern als auch Branchen.
Die Resale lebt ja von der Vielzahl der Länder, aus denen die Besucher kommen. Wird das auch jetzt so sein?
Wie wir an den Reise- und Visaanträgen erkennen können, ist die Resonanz in den meisten Ländern wie in den Vorjahren. Daher sind wir mit Blick auf die Internationalität der Besucher sehr guten Mutes.
Wie können Sie Einfluss darauf nehmen, dass Aussteller mehr Maschinen anstatt Computer und Prospekte zeigen?
Aussteller, die schon mehrmals auf der Messe waren und solche, die Exponate zeigen, betonen bei Ausstellerbefragungen die hohe Zufriedenheit und auch gute Geschäftsabschlüsse. Das vermitteln wir den Ausstellern als Empfehlung für die nächste Messe. Und auch die Verbände im größten Bereich Metallverarbeitung, FDM und EAMTM, sind bestrebt, ihre Mitglieder mit Maschinen wirkungsvoll zu präsentieren. Die Internationalität auch auf Ausstellerseite macht es zum Beispiel Skandinaviern oder Engländern aber nicht leicht, Maschinen auf die Messe zu bringen.
Zuletzt rückten Besuchergruppen aus dem Nahen Osten stärker in den Vordergrund. Ist das auch jetzt wieder der Fall?
Bei den Anfragen im Vorfeld der Messe ist der Nahe Osten nach wie vor stark. Das Interesse aus dem Kurdengebiet des Irak ist noch stärker geworden. Deshalb haben wir erstmals einem Vertreter dort Exklusivität eingeräumt. Schon jetzt hat er 200 konkrete Reise- und Visaanfragen. Da lagen wir vor einem Jahr erst bei 120. Auch der Iran ist ein Thema, wenn auch die Politik hier eine Rolle spielt, sprich: Embargo. Wir rechnen auch nach dem Einbruch im letzten Jahr damit, dass die Länder aus Osteuropa wieder ein wenig aufholen.
Welche Erwartungen haben Sie als Veranstalter von der Resale 2010?
Wenn wir in etwa das Niveau des Vorjahres erreichen können, sind wir eigentlich zufrieden. Die Hauptdispositionen der Aussteller für 2010 sind zur Hauptsache in das Jahr 2009 gefallen, das nicht gut gelaufen ist. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen. In das neue Jahr sind wir gut gestartet und konnten für die Resale 2010 gut auffüllen. Wir wollen jetzt guten Mutes nach vorne blicken und hoffen, dass 2011 die Auswirkungen der Krise endgültig überwunden sind.
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