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Schneller am Platz

Flugzeugbau: Prozessoptimierung durch den Einsatz von Makros
Schneller am Platz

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Infill-Panels sind die Verkleidungselemente zwischen den über jedem Passagiersitz befindlichen Versorgungseinrichtungen. Die Konstruktion ist im Fertigungsprozess abhängig von einem komplizierten Regelwerk Bild: Yacht Teccon
Durch die Entwicklung und den Einsatz von Catia-basierten Makros lassen sich die Prozesse in der Konstruktion optimieren. Ein Zulieferer der Luftfahrtindustrie zeigt, wie sich ein solches Projekt realisieren lässt.

Prozesssicherheit, Qualität sowie Zeit- und Kostenersparnis stehen mehr denn je im Vordergrund bei der Nutzung moderner Konstruktionssysteme. Dieses Ziel hat sich auch die Yacht Teccon Engineering GmbH & Co. KG in Hamburg gesetzt. Basierend auf einem aktuellen Auftrag eines europäischen Flugzeugherstellers wurden Möglichkeiten evaluiert, zeit- und ressourcenaufwendige Tätigkeiten innerhalb des CAD-Systems Catia V5 zu automatisieren.

Konkret: Die passgenaue Montage von sogenannten Infill-Panels, den Verkleidungselementen zwischen den über jedem Passagiersitz befindlichen Versorgungseinrichtungen wie Leselampe oder Aircondition ist im Fertigungsprozess abhängig von einem komplizierten Regelwerk. Design-Aspekte spielen ebenso eine Rolle wie die Gewichtsoptimierung. Welches Infill-Panel an welcher Stelle zu verbauen ist, wird im Rahmen des Konstruktions- und Entwicklungsprozesses festgelegt, wobei unter anderem Kollisionsbetrachtungen, Einbau- und Ausbauuntersuchungen und Analysen zur Freigängigkeit von Bauteilen im DMU (digital mock up, digitales Modell des gesamten Flugzeuges) eine wichtige Rolle spielen.
Die Vorgabe des Flugzeugherstellers an den Lieferanten lautete, die bisher von Konstrukteuren benötigte Zeit – konkret etwa 30 Stunden – für die regelgerechte Positionierung der Infill-Panels um bis zu 50 % zu reduzieren. Dies sollte durch die Entwicklung und den Einsatz eines Catia-basierten Makros erfolgen, also eines Programms, das innerhalb des CAD-Systems Catia V5 abläuft und somit hilft, sich wiederholende Prozesse zeitsparend zu automatisieren.
Um das Ziel einer optimierten Montage zu erreichen, wurden zunächst die benötigten mathematischen Grundlagen erarbeitet. Für die fristgerechte, projektbezogene Umsetzung in einem Makro holte sich Yacht Teccon mit der ReKnow GbR aus Hamburg weitere Unterstützung an Bord. „Gemeinsam mit ReKnow haben wir eine fünftägige Ausbildung der Projektmitarbeiter realisiert, in deren Verlauf neben der Vermittlung der programmiertechnischen Kenntnisse auch die Konzeptionierung des Projekts selbst entstand. So haben wir die Grundlagen für dessen erfolgreiche Umsetzung geschaffen“, resümiert Karsten Jäger, Technical Manager und Projekt-Verantwortlicher bei Yacht Teccon. Anhand eines Anwendungsfall-Diagramms wurden dann Arbeitspakete definiert, Schnittstellen beschrieben und schließlich das eigentliche Makro programmiert.
Durch das Makro kann der Flugzeugbauer nun die Zeit zur kollisionsfreien Positionierung der Infill-Panels in der DMU um etwa 95 % reduzieren. „Die Projektrealisierung hatte ein Gesamtvolumen von rund 600 Personenstunden. Bei einer Einsparung von etwa 28,5 Personenstunden durch Nutzung des Makros haben sich die Kosten nach rund einem Jahr amortisiert“, rechnet Jäger vor.
Trotz aller Zeit- und langfristigen Kostenersparnisse sollten jedoch auch die Risiken der Nutzung von Makros nicht völlig außer Acht gelassen werden: Bei neuen CAD-System-Releases oder einem Wechsel des Betriebssystems ist ein gewisser Nachbearbeitungsaufwand unabdingbar. Trotzdem ist sich Karsten Jäger sicher, dass die genannten Vorteile überwiegen: „Makros sind hervorragend geeignet, zeit- und kosteneffektiv standardisierbare Prozesse in Fertigungsunternehmen zu unterstützen und eine hohe Qualität der Daten sicherzustellen. Aus diesem Grunde planen wir bereits die Entwicklung weiterer Makros in unserem Hause.“
Sandra Wendt Journalistin in Rosengarten
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