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Interview mit Johannes Pfluger, Geschäftsführer bei Prima Power

Interview mit Johannes Pfluger, Geschäftsführer bei Prima Power
Interview mit Johannes Pfluger, Geschäftsführer bei Prima Power

Interview mit Johannes Pfluger, Geschäftsführer bei Prima Power
Johannes Pfluger, Geschäftsführer der Prima Power GmbH, im Gespräch über das Unternehmen und die Zukunftspläne des Hidden Champions. Bild: Prima Power
Prima Power glänzte in den vergangenen Jahren durch beeindruckende Umsatzzuwächse. Wir wollten von Johannes Pfluger, dem Geschäftsführer der Prima Power GmbH wissen, wo das Unternehmen derzeit steht und was künftig von Prima Power zu erwarten ist.

» Alexander Gölz, Chefredakteur Industrieanzeiger

Herr Pfluger, Sie stehen jetzt seit vier Jahren an der Spitze der Prima Power GmbH. Was haben Sie vorgefunden und wie hat sich das Unternehmen entwickelt?

Prima Power ist ein hervorragendes Unternehmen und aus meiner Sicht eindeutiger Technologieführer im Bereich Blechbearbeitungsmaschinen. Das Unternehmen verfügt über eine lange Tradition und stützt sich auf zwei Säulen. Unsere Muttergesellschaft Prima Industrie wurde 1977 in Turin als Engineering Büro gegründet und hat die 3D-Lasertechnologie erfunden. Mit dieser Technologie ist das Unternehmen rasant gewachsen und hat im Zuge seiner Expansion im Jahr 2008 Finn-Power übernommen, einen finnischen Spezialisten für Blechbearbeitungsmaschinen und Automatisierungslösungen. Daher der Name Prima Power. In der Folge wurden die beiden Technologien zusammengeführt und das Unternehmen hat zahlreiche Innovationen entwickelt. Dabei hat es allerdings den Markt in Deutschland, Österreich und in der Schweiz etwas aus den Augen verloren. Meine erste und wichtigste Aufgabe war es deshalb, das Unternehmen wieder näher am Kunden auszurichten.

Was bedeutet das konkret?

Das war ein echter Kraftakt. Wir haben das Unternehmen von jetzt auf nachher um 180 Grad gedreht, neue Leute eingestellt, die Mitarbeiter auf die neue Philosophie eingeschworen und ein schlagkräftiges Team gebildet. Wir haben uns vom Technologieverkauf zum kompetenten Lösungsanbieter gewandelt. Wir hören unseren Kunden zu und entwickeln mit ihnen gemeinsam Lösungen, mit denen sie sicher und wirtschaftlich produzieren können. Dabei können wir auf den größten modularen Baukasten, speziell im Bereich der Automation, im Markt zurückgreifen. Keiner unserer Wettbewerber verfügt über ein
so großes Spektrum an Automatisierungslösungen. Bemerkenswert dabei ist, dass wir auch ältere Anlagen mit Automatisierungslösungen nachrüsten können. Wir bewegen uns im Standard, entwickeln aber für jeden Kunden individuelle Lösungen mit minimalem technischen Risiko. Dabei kommt uns zugute, dass unsere qualifizierten Fachleute sehr eng mit verschiedenen Spezialisten in unseren italienischen und finnischen Werken zusammenarbeiten. Globale Teamarbeit ist das, was uns vom Wettbewerb abhebt und unseren Kunden wertvolle Vorteile bringt.

Und dies erklärt ihr außergewöhnliches Wachstum?

Nicht allein. Die bisherigen Erfolge zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber wir sind noch lange nicht dort, wo ich hin möchte. Deshalb hinterfragen wir uns ständig und investieren nach wir vor in die Qualifikation unserer Mitarbeiter. Jeder im Team ist hochmotiviert und das spüren unsere Kunden natürlich. Dazu kommt, dass unsere Maschinen qualitativ und technologisch ganz oben angesiedelt sind.

Was zeichnet Ihre Maschinen aus?

Das Beste aus zwei Welten. Prima Industrie kommt aus dem Engineering, ist der Erfinder der 3D-Lasertechnologie und hat sich das Thema Nachhaltigkeit schon auf die Fahnen geschrieben als hier noch niemand daran dachte. Das zeigt sich sowohl in der
eigenen Produktion, die den geringsten CO2-Fußabdruck hinterlässt, als auch in den Produkten, die sich beispielsweise durch den geringsten Energieverbrauch auszeichnen. Finn-Power hat seine Stärken eindeutig in der Digitalisierung und Automatisierung. Diese Kompetenz fließt in alle unsere Produkte ein. Unsere Maschinen verfügen über eine
eigene 5-Achs-Steuerung und sind seit 1998 komplett mit Servotechnik ausgestattet. Sie arbeiten rein elektrisch, was die Betriebssicherheit und
Verfügbarkeit wesentlich steigert. Da unsere Maschinen für viele Kunden der zentrale Faktor ihrer Produktion sind, ist diese Zuverlässigkeit oft ein wesentliches Kaufargument.

Wer sind Ihre Kunden?

Unser Kundenkreis ist sehr heterogen und reicht vom 15-Mann-Betrieb bis hin zu den großen OEM’s in der Automobilindustrie und anderen Branchen. Durch unsere absolute Kundenorientierung und unseren Wandel zum Lösungsanbieter konnten wir in den vergangenen Jahren zahlreiche interessante Neukunden gewinnen. Was mich besonders daran freut ist, dass wir mittlerweile auch immer öfter mit der kompletten Projektabwicklung beauftragt werden, sogar für Produktionsstätten im Ausland.

Die Automobilindustrie ist ein gutes Stichwort.
Sie befindet sich gerade in einem dramatischen Umbruch. Tangiert Sie das?

Ja, aber entgegen dem Trend in positiver Weise. Durch die Batterien werden Elektroautos immer schwerer, was die Automobilhersteller zum Leichtbau zwingt. Viele Strukturteile der Karosserie werden dazu heute warm umgeformt, was zur Folge hat, dass diese Bauteile mit einem 3D-Laser in Form geschnitten werden müssen. Deshalb wächst der Anteil unserer Kunden aus dem Automotivbereich derzeit, ist aber nicht dominant. Wir haben einen sehr ausgewogenen Branchenmix.

Welche andere Branchen spielen für Sie eine
besondere Rolle?

Da wir nahezu alle Branchen beliefern, ist es schwer hier eine herauszuheben. Momentan profitieren wir von der Energiewende, speziell vom boomenden Wärmepumpenmarkt in Europa. Aber auch die Gebäudetechnik, der Aerospacebereich, die Medizintechnik und der Maschinenbau bieten für uns noch Wachstumspotential. Wir beobachten die aktuellen Megatrends sehr genau und richten uns mit unseren Produkten und Leistungen darauf ein. 82 Prozentz Energieeffizientere Maschinen, 60 Prozent weniger CO2-Ausstoß, volle Digitalisierung sind nur ein paar Stichworte, die zeigen, wo unsere Reise hingehen soll.

Stichwort Zukunft. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Wir haben unseren Umsatz in den letzten drei Jahren nahezu verdoppelt und haben uns vorgenommen bis 2025 nochmals um 30 Prozent wachsen. Wir wollen in der Gruppe die umsatzstärkste Vertriebsgesellschaft werden und unsere Marktstellung weiter ausbauen. Voraussetzung dafür ist, dass wir unsere bestehenden Kunden perfekt betreuen und weiterhin zahlreiche neue Kunden hinzugewinnen. Momentan stehen wir im Kundenzufriedenheits- und Weiterempfehlungs-Index bei knapp 90 Prozent. Hier ist aus meiner Sicht noch Luft nach oben und daran arbeiten wir alle zusammen.


Über Prima Power

Prima Power ist ein führender Anbieter von Laser- und Blechbearbeitungsmaschinen mit Know-how in Mechatronik, Optoelektronik, Automation und Software. Die Produktpalette umfasst: 2D- und 3D-Lasermaschinen, Stanz- und kombinierte Stanz-/Laser- und Stanz-/Schermaschinen, Abkantpressen, Schwenkbiegemaschinen und flexible Fertigungssysteme.

Prima Power ist der Geschäftsbereich „Laser- und Blechbearbeitungsmaschinen“ der Prima Industrie Group. Die Prima Industrie Group kann als Komplettanbieter betrachtet werden, wie das Akronym des Namens Prima (Progress In Manufacturing Automation) erklärt. Prima Power hat Produktionswerke in Italien, Finnland, USA und China und verfügt über ein Vertriebs- und Servicenetzwerk in über 80 Ländern.

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