Die Digitalisierung erklimmt die nächste Stufe: Für Unternehmen geht es nicht mehr nur darum, ihre Produkte oder Fabrikanlagen digital zu vernetzen. Sie sehen sich inzwischen zunehmend mit einer noch viel größeren Herausforderung konfrontiert: dem Aufbau von IoT-basierten Geschäftsmodellen und Eco-Systemen. Denn das ist in ihren Augen das Erfolgsmodell, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das hat die neue empirische Studie „Erfolgreiche Geschäftsmodelle mit IoT-Plattformen und Eco-Systemen“ des IT-Beratungshauses Crisp Research in Kooperation mit Maincubes ergeben.
Internet of Things (IoT) als Basis für künftigen Geschäftserfolg
Eindeutiges Ergebnis der Studie: Das Internet of Things ist das Top-Thema auf der Digitalisierungs-Agenda der Unternehmen. 94 % beschäftigen sich laut Angaben damit oder planen das in Kürze. Mehr als zwei Drittel (67 %) sind aktiv dabei und arbeiten an einer IoT-Strategie. 59 % sehen IoT als Grundlage für vernetzte Produkte oder als essentiellen Kernbestandteil für neue datenbasierte Geschäftsmodelle.
IoT-Geschäftsmodelle sind gefragt
Gerade die Aussicht, durch IoT zukunftsweisende Geschäftsmodelle zu generieren, treibt die Firmen an. Dieses Ziel ist das meistgenannte auf die Frage, warum IoT in den Unternehmen zum Einsatz kommt (34 %), gefolgt von der Erschließung neuer Datenbestände (31 %) und dem Streben nach optimierter Kundenzufriedenheit (30 %). Bis 2020 möchten 42 % der deutschen Unternehmen 11 bis 20 % ihres Umsatzes mit IoT-basierten Geschäftsmodellen erwirtschaften. 17 % der Befragten wollen sogar noch mehr Umsatz aus IoT-Konzepten schöpfen, betonen die Studienautoren.
Eco-Systeme sind das digitale Networking
Um neue Geschäftsmodelle aufzubauen, rücken Eco-Systeme zunehmend in den Fokus. Unternehmen schließen sich über digitale Plattformen wie auf „Marktplätzen“ zusammen und tauschen Leistungen, Produkte und Know-how untereinander aus. Diese Entwicklung nimmt enorm an Fahrt auf: Die Mehrheit von 80 % der Befragten beteiligt sich inzwischen aktiv an Eco-Systemen ihrer Branche oder baut gar ein eigenes Eco-System auf. Denn die Unternehmen sehen in dieser Vernetzung die Zukunft: Fast jeder Dritte (32 %) misst Eco-Systemen eine hohe oder sehr hohe Bedeutung als strategischen Erfolgsfaktor zu.
Colocation gewinnt zunehmend an Bedeutung
Die Herausforderungen, die das Internet of Things mit sich bringt, im Alleingang zu bewältigen, stufen die Unternehmen als schwierig ein. Nur ein Drittel hat den Angaben zufolge längere IoT-Erfahrung, die anderen sammeln diese zurzeit. Wichtig ist daher Support durch externe Berater, wie ihn etwa Rechenzentrumsbetreiber anbieten können. Ein weiteres Problem: Häufig hinkt die bestehende Infrastruktur hinter den Notwendigkeiten zurück. 54 % können die Anforderungen der IoT-Projekte nur teilweise mit ihrer heutigen IT-Infrastruktur erfüllen, 9 % sehen sich dazu gar nicht in der Lage.
Die Unternehmen sind sich einig, dass eine Modernisierung oder Transformation ihrer Rechenzentrums-Infrastruktur zwingend notwendig ist, 90 % wollen das laut der Studie innerhalb der nächsten zwei Jahre tun oder sind bereits dabei. Im Zuge der Modernisierung findet eine zunehmende Verlagerung der IT hin zu externen Colocation-Rechenzentren und Cloud-Providern statt, die in Europa hauptsächlich bei Colocation-Anbietern hosten. Entsprechend wird die IT-Infrastruktur im eigenen Rechenzentrum bis zum Jahre 2022 um 11 Prozentpunkte auf nur noch 33 % Gesamtanteil zurückgehen, so das Ergebnis der Studie. (dk)