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Die Werker wissen, was läuft

Verbindungsspezialist Sternberg vereinfacht seine Abläufe
Die Werker wissen, was läuft

Mit einer integrierten Betriebsdatenerfassung und einer modernen Zutrittskontrolle hat sich Sternberg, ein Spezialist für die Lösung von Befestigungsproblemen, fit für die Zukunft gemacht. Die Eingabe der Daten aus der Fertigung und Mitarbeiterbuchungen erfolgen über Terminals von Kaba.

Sternberg ist ein ausgesprochener Spezialist für Schrauben, Muttern, Drehteilen und sonstigen Verbindungselementen. Die Produkte sorgen dafür, dass Motoren laufen, Kräne sich drehen und Menschen die Technik einsetzen können, die sie brauchen. Die in der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau gefertigten Bauteile kommen unter anderem bei der Energieerzeugung, in der Luft- und Raumfahrt und im Off-Shore-Bereich zum Einsatz.

Um künftig weiter wachsen zu können, brauchte Sternberg mehr Transparenz in der Fertigung. Deshalb entschloss sich das Unternehmen 2009, ein Zeit- und Betriebsdatenerfassungssystem einzuführen. Die erfassten Betriebs- und Maschinendaten, Qualitätsrückmeldungen und Materialbuchungen sollten dabei automatisch in das ERP-System fließen. Darüber hinaus sollten auch die Arbeitszeiten der Mitarbeiter erfasst werden. Die Beschäftigten wurden von Anfang an in die Auswahl und später in die schrittweise Umsetzung des Systems einbezogen.
Die Geschäftsführung entschied sich einer Marksichtung schließlich für die Firma Nowisys IT-Service GmbH aus Chemnitz als Partner für den Bereich BDE/MDE und für die Gesamtintegration. Entscheidend war, dass sich Nowisys-Geschäftsführer Ronald Wilhelm leicht in die Lage eines Maschinenbedieners und Einrichters versetzen und die vorhandene Standard-Lösung an die Bedingungen von Sternberg anpassen konnte. „Diese Praxisnähe war uns wichtig“, sagt Wolfgang Naumann, Technischer Geschäftsführer von Sternberg.
In einem ersten Schritt wurde im April 2009 die Personalzeiterfassung und Zutrittskontrolle eingeführt. Seitdem buchen die Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten an Terminals des Herstellers Kaba. Um den Zutritt zur Produktionshalle und zum Bürotrakt zu regeln, wurden mehrere Türen mit mechatronischen CardLink-Komponenten von Kaba ausgerüstet. Auf diese Weise konnte auf eine Verkabelung verzichtet werden. Rein kommt nur, wer sich mit seinem Ausweis an der Türe als berechtigt identifiziert.
Danach ging es in den Fertigungsbereich. Die BDE-Hardware und ein umfangreiches Softwarepaket wurden installiert und zunächst an drei Pilotstationen in Betrieb genommen. Ende 2009 begann schließlich der Rollout über alle Stationen und Anfang 2010 war das BDE/MDE-System voll einsatzfähig. Es besteht aus 13 BDE-Stationen mit Multitouch-Terminals von Kaba und 13 MDE-Stationen mit Kaba-Terminals. Hinzu kommen 35 Maschinenanschlüssen, 27 I/O-Module, sechs Meister-Arbeitsplätze und drei mobile Geräte. Diese erfassen alle Lagerbewegungen durchgängig mit Chargen. An den Meisterarbeitsplätzen ist der Meister aktuell über den Status in seinem Verantwortungsbereich informiert. Er weiß, wer an welcher Maschine an welchem Auftrag arbeitet und er kennt den Bearbeitungsstand. Zusätzlich stellt das System Auswertungen zur Verfügung, die Entscheidungen unterstützen sollen.
Die Lösung ist in das vorhandene ERP-System integriert. Übernommen werden die Stammdaten zu den Personen und Maschinen sowie die Auftragsdaten, zu denen Materialdisposition, Chargen, Aufträge mit Arbeitsgängen, Dokumenten und QS-Vorgaben zählen. Die Zeiten werden nach unterschiedlicher Klassifikation übergeben wie Maschinenzeit, Personenzeit, Auftragszeit mit Rüsten und Bearbeiten. Die Übergabe der Mengen erfolgt nach verschiedenen Klassifikation wie Gut, Ausschuss oder Nacharbeit.
Neben den üblichen Meldungen wie Auftragsan- und -abmeldung, Rüsten, Bearbeiten oder Mengenmeldungen bieten die BDE-Terminals eine Reihe von zusätzlichen Funktionen. So kann sich der Mitarbeiter Zeichnungen, Prüfvorschriften und Arbeitsunterweisungen, aber auch Messwerte, Arbeitsvorrat nach vorgegebener Priorisierung oder die Anforderung von Nacharbeit mit Workflow anzeigen lassen. Kommentare und Bemerkungen zum Arbeitsgang werden ebenfalls an dieser Stelle erfasst. „Wir wollen, dass der Werker alle Informationen bekommt, die den Prozess positiv beeinflussen können“, betont Wolfgang Naumann. „Mitdenken ist ausdrücklich erwünscht.“
Bei den MDE-Terminals steht der gleiche Funktionsumfang zur Verfügung wie bei den BDE-Terminals. Zusätzliche Funktionen ermöglicht der Maschinenanschluss. Damit werden die produzierten Stückzahlen gezählt und klassifiziert nach Gut, Ausschuss und Nacharbeit. Der Maschinenstatus wird durch digitale und analoge Eingänge automatisch erkannt. Störgründe können manuell gemeldet und automatisch erfasste Mengen nachträglich umgebucht werden. Der Werker, der an der Maschine steht, kann also alle Informationen abrufen, die er braucht. Auf Grundlage dieser Daten kann er bei Unregelmäßigkeiten schnell und eigenständig Entscheidungen treffen.
Bei Sternberg sind inzwischen alle Arbeitsplätze in der Produktion in das System integriert, denn nur die uneingeschränkte Nutzung macht die Abläufe am Ende transparent. „Jetzt muss nichts mehr aufgeschrieben werden“, freut sich Naumann. „Noch einfacher können wir es nicht machen.“ Das MDE-System vereinfacht und verkürzt die Abläufe von der Bestellung und Lagerung des Materials über die Produktion bis hin zur Verwaltung. „Mit dem neuen System sieht der Vertriebsmitarbeiter sofort, in welchem Stadium sich die Abarbeitung des Auftrags seines Kunden befindet“, versichert der Geschäftsführer. „Um es auf den Punkt zu bringen: Es ist einfach alles überall sichtbar.“
Mit der neuen Technik halten die Sachsen den Anforderungen sämtlicher Audits, Zertifizierungen und Produkthaftungen stand, denn die Herstellung, Veredelung und Prüfung jedes Produkts kann nun lückenlos und ohne großen Aufwand verfolgt und dokumentiert werden. Es wird sofort erkannt, wenn bestimmte Parameter nicht eingehalten werden. „Wenn ein Auditor im Haus ist, dann erkennt er sofort, dass wir ein super geführter Betrieb sind.“ Da ist sich Naumann sicher.
Petra Eisenbeis-Trinkle Mitarbeiterin bei der Kaba GmbH in Villingen-Schwenningen

Erfolg steckt im Detail

Verbindungsspezialist Sternberg

Sternberg ist weltweit ein führender Hersteller von Spezialschrauben, Spezialmuttern, speziellen Drehteilen und sonstigen Verbindungselementen. Das Unternehmen mit seinen 100 Mitarbeitern und 10 Auszubildenden im Herzen Sachsens kann auf eine hundertjährige Tradition zurückblicken. Während dieser Zeit hat sich als Hersteller insbesondere von Sonderschrauben einen guten Ruf erworben. Die Spezialisten aus Hohenstein-Ernstthal sorgen dafür, dass Motoren laufen, Kräne sich drehen und Menschen die Technik einsetzen können, die sie brauchen. Die in der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau gefertigten Bauteile kommen bei der Energieerzeugung, im Off-Shore-Bereich und in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz. Aber auch Schiffsdieselmotoren und Baumaschinen würden ohne die Produkte von Sternberg nicht funktionieren. „Erfolg steckt häufig im Detail“ ist auf der Homepage des Unternehmens zu lesen. Daher sind die Sachsen stets auf der Suche nach der passenden Lösung für ihre Kunden, die in der Regel hohe Anforderungen an die Befestigungstechnik stellen und bei denen bereits kleine Losgrößen rentabel gefertigt werden müssen.
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