Firmen im Artikel
In Zukunft wird nahezu jedes Produkt der realen Welt über einen digitalen Zwilling verfügen. Maschinen und intelligente Komponenten werden Daten produzieren, die in Echtzeit ausgewertet werden und dazu dienen, Prozesse in der physischen Welt zu steuern. Dies können etwa Aufzüge, sich selbst verwaltende Parkhäuser oder intelligente Maschinen und Gebäude sein.
Parallel dazu führt die Automatisierung in der Produktion zu einem weitaus höheren Datenstrom als bisher, der zudem in Echtzeit verarbeitet werden muss. Sensoren an allen Maschinen lassen die zu verarbeitenden Datenmengen in der Werkshalle explodieren. Die Erstverarbeitung der Daten muss noch am Standort vorgenommen werden, denn bei zeitkritischen Echtzeitumgebungen wären die Zeiten zu weiter entfernten Rechenzentren zu hoch. Daher implementieren Industrieunternehmen zunehmend sogenannte Edge-Datacenter. Diese entstehen in unmittelbarer Nähe der Produktionsanlagen (on the Edge) oder innerhalb der Fabrikhalle. Hier werden die Datenströme mit kurzer Latenzzeit verarbeitet und können so beispielsweise Produktions- und Logistikprozesse steuern. Auch Dienste wie Predictive Maintenance oder eine Selbstoptimierung der Produktionsanlage sind dadurch möglich. Das Ziel sollte sein, bei der Datenübertragung zwischen IT-Systemen eine Latenzzeit von weniger als 1 ms zu realisieren. Bei einer herkömmlichen WLAN-Anbindung von entfernten Datacentern werden je nach Provider niedrige bis mittlere zweistellige Werte erreicht, die für Echtzeitumgebungen häufig nicht ausreichend sind.
Neue Rechenzentren oder Umbauten sind meist teuer und zeitaufwendig
Für Anwenderunternehmen stellt sich damit die Frage, wie sich zusätzliche IT-Systeme schnellstmöglich aufbauen lassen. Die klassische Variante wäre, einen Büro- oder Kellerraum umzubauen oder ein neues Gebäude für das geplante Rechenzentrum zu bauen. Häufig sind diese Möglichkeiten jedoch zu teuer oder zeitaufwendig.
Eine weitere Variante wäre, die IT-Infrastruktur über Public-Cloud-Services zu ergänzen. Jedoch scheitert dies daran, dass solche Cloud-Leistungen in entfernten Rechenzentren erbracht werden, also nicht echtzeitfähig und zudem nicht ausreichend individualisierbar sind. Eine Alternative wäre ein Colocation-Anbieter, sofern dieser einen Standort in geografischer Nähe besitzt. Aber auch dann muss die eigene IT-Umgebung zunächst noch geplant, zusammengestellt und aufgebaut werden.
Für viele IT-Manager ist die Nutzung eines vorkonfigurierten und validierten Rechenzentrums in einem Container eine sinnvolle Alternative, um ein standardisiertes Edge-Datacenter schnell auf dem eigenen Firmengelände in Betrieb zu nehmen.
Hier bietet Rittal als Systemanbieter für Gehäuse- und Schaltschranktechnik mit seinem neuen Edge-Datacenter eine schlüsselfertige Lösung mit standardisierter, vorkonfigurierter IT-Infrastruktur. Ein solches Edge-Datacenter besteht aus zwei TS IT-Racks des Herstellers sowie auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmten Modulen für Klimatisierung, Energieverteilung, USV, Brandschutz, Monitoring und Zugriffsschutz. Die Baugruppen sind in verschiedenen Leistungsklassen verfügbar und lassen sich zu einer schnell einsetzbaren Lösung kombinieren. Für den nötigen Schutz vor Hitze, Staub und Schmutz in industriellen Produktionsumgebungen können Unternehmen das Edge-Datacenter auch mit Hochverfügbarkeitsraum einsetzen.
Rittal bietet mit Edge-Datacenter und passender Infrastruktur IT-as-a-Service
Zudem kann das Datacenter auf Wunsch des Kunden um as-a-Service-Dienste ergänzt werden. Beispielsweise sind sogenannte „Managed Services“ verfügbar – dabei muss der Kunde sein Rechenzentrum nicht selbst managen und kann sich so auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Die passenden IT-Rahmenbedingungen erhalten Unternehmen mithilfe des Datacenter-as-a-Service-Angebots.
Gemeinsam mit Innovo Cloud, einem Anbieter für Cloud-Infrastrukturen, bietet der Herborner Lösungsanbieter für schlüsselfertige IT-Infrastrukturen auch Private-Cloud-Rechenzentren im Container sowie IT-as-a-Service an. Die Container sind mit aktiven Komponenten, also Server-Racks, Netzwerk und Storage ausgestattet, sodass die IT sofort einsatzbereit ist. Vorteile des Konzepts sind die kurzfristige Verfügbarkeit, flexible Pay-as-you-go-Modelle – hier zahlt der Kunde nur das, was er tatsächlich für die genutzten Ressourcen wie Server oder Speicher benötigt – und die Skalierbarkeit des Systems.