Moderne Fahrzeuge haben heute immer mehr mit Smartphones gemeinsam und Nutzer können sich Apps für die verschiedensten Dinge auf dem Bordcomputer installieren. Dieses digitale Erlebnis steht im Vergleich zu den klassischen Fahrzeugparametern wie Leistung, Hubraum oder Höchstgeschwindigkeit mittlerweile sogar für viele Kunden im Vordergrund.
Die großen Automobilhersteller sind heute auch Softwareunternehmen. Hinter der Bedienoberfläche und den Interaktionen mit der Umwelt, die der Nutzer mitbekommt, steckt ein hochkomplexes Ökosystem, das verschiedenste Stakeholder integrieren muss, um zu garantieren, dass die digitalen Dienste zuverlässig und sicher funktionieren. Die Zeiten, in denen es lediglich ein Steuergerät für den Motor gab, sind längst vorbei und immer mehr Komponenten beinhalten Mikrochips. Verschiedenste solcher Bauteile müssen miteinander interagieren, um beispielsweise moderne Assistenzsysteme zu betreiben. Durch die zahlreichen digitalen Zusatzfunktionen steht das physische Produkt Auto immer weniger im Fokus und Hersteller konzentrieren sich verstärkt auf digitale Services rund ums Fahrzeug. Ein immer größerer Teil der Wertschöpfung verlagert sich auf den digitalen Bereich.
Aufgrund dieser Entwicklungen haben OEMs neben klassischen Teilelieferanten heute auch Partner aus dem Software- und IT-Umfeld, die ihnen eine ganze Bandbreite digitaler Dienste zuliefern. So unterstützt beispielsweise Kyndryl Stellantis (Konzernmutter von Opel, Peugeot und Maserati) dabei, Echtzeiteinblicke in komplexe System zu erlangen und ein proaktives Management von IT-Umgebungen umzusetzen. Für BMW setzt Kyndryl gemeinsam mit NetApp ein Storage-as-a-Service-Modell um, das über cloud-ähnliche Eigenschaften verfügt und weltweit hochverfügbar bereitgestellt wird.
Verschiedene Ressourcen zusammenführen
Grundlage für die Mobilität der Zukunft bilden Daten und digitale Services. Für OEMs bedeutet das unter anderem, dass sie vergleichsweise alte Infrastrukturen in der Produktion mit neuen Cloud-Diensten zusammenführen und hybride Infrastrukturen aufbauen müssen. Dabei können ihnen übergeordnete Integrationsplattformen helfen, die eine Verbindung zwischen On-Premise-Systemen, Hyperscalern und verschiedenen anderen Infrastrukturpartnern herstellen.
Ein solche Plattform wie Kyndryl Bridge macht CIOs und ihren Teams das Leben leichter, indem sie Leistungs- und Verfügbarkeitsprobleme aufzeigt, bevor sie zu Geschäftsproblemen werden. Denn es geht darum, die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern: Je mehr relevante Einblicke das Team bekommt, desto eher kann es vorbeugende Maßnahmen ergreifen und desto geringer sind die Auswirkungen auf das Geschäft. Das Ergebnis ist ein verlässlicherer IT-Betrieb, der es dem IT-Team ermöglicht, sich auf Innovationen zu konzentrieren und das Wachstum des Unternehmens zu fördern.
Intelligente Integrationsplattformen machen es einfacher, einen Großteil der Arbeit zu rationalisieren, die IT-Abteilungen über Jahrzehnte von Hand erledigt haben. Dazu gehört auch der Einsatz fortschrittlicher Automatisierungstools, die Technologieverantwortliche in Unternehmen mit Echtzeit-Informationen über den IT-Bestand unterstützen.
In einer komplexen, heterogenen technischen Umgebung gibt es zwar Daten zur Systemleistung, diese sind jedoch meist verstreut und in Silos untergebracht. Eine Plattform wie Kyndryl Bridge verbindet, aggregiert und zentralisiert all diese siloartigen Leistungs- und Zustandsdaten. Anschließend werden die Ergebnisse in Echtzeit analysiert, um dem Betriebsteam die Informationen zur Verfügung zu stellen, die es benötigt, um die Systeme mit optimaler Leistung zu betreiben.
Bei der Transformation von OEMs spielt auch 5G eine zentrale Rolle – sowohl im Werk bei der Produktion als auch im Auto auf der Straße. Industrial 5G wird die Produktion verändern, da es eine wichtige Grundlage für die Umsetzung von intelligenten Fabriken innerhalb der sogenannten Industrie 4.0 darstellt. Über 5G können vernetzte Maschinen, autonome Transportfahrzeuge und weitere smarte Anlagen in der Fabrik der Zukunft äußerst effizient auch über größere Strecken miteinander kommunizieren. Nicht umsonst realisieren deutsche Autobauer bereits eigene 5G-Campusnetze auf ihren Werksgeländen. Managed Service Provider können OEMs beim Aufbau dieser neuen Infrastrukturen unterstützen. Gemeinsam mit Partnern (wie beispielsweise Nokia bei Kyndryl) begleiten sie Kunden von der Implementierung bis hin zum weltweiten Betrieb von 5G in der Produktion. Darüber hinaus modernisieren sie Netzwerkumgebungen generell und betreiben auch diese hybrid im optimierten Zusammenspiel von LAN, WAN, SD WAN, dem Backbone inklusive des Managements verschiedenster lokaler WAN-Provider als Systemintegrator.
Langfristig werden auch die Infrastrukturen unserer Städte mit 5G ausgestattet und fähig zur Kommunikation werden. In dieses Ökosystem werden sich auch vernetzte Fahrzeuge einfügen, was ganz neue Möglichkeiten für die Fahrersicherheit, das Fahrererlebnis und auch die Verbesserung der Nachhaltigkeit bietet. Allerdings darf dabei das Backbone der Netze nicht zum Nadelöhr werden und es müssen entsprechende Kapazitäten aufgebaut werden, um 5G-Ökosysteme zu unterstützen.
Richtig aufgestellt kann die IT in der Automobilbranche heute zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor werden. Neue Technologien wie die Cloud und KI-gestützte Automatisierungslösungen sorgen dafür, verbesserte Nutzererfahrungen zu realisieren und die Transformation zu beschleunigen.