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Kanban auch in sensiblen Bereichen

Fertigungssteuerung: Kanban-Tafeln mit ESD-Schutz
Kanban auch in sensiblen Bereichen

Viele Produktionsprozesse, speziell in der Halbleiter- und Elektronikindustrie, sind sehr empfindlich gegenüber unkontrollierten statischen Entladungen. Um die Fertigung gefahrlos nach dem Kanban-Prinzip steuern zu können, hat Weigang eine ESD-Kanban-Tafel entwickelt.

Electric Static Discharge, kurz ESD, steht für elektrostatische Entladungen, die einen sehr kurzen, aber hohen elektrischen Stromimpuls verursachen. In vielen Industriezweigen, etwa der Halbleiter- und Elektronikindustrie, der Kunststoffverarbeitung, in Lackier- und Beschichtungsbetrieben sowie der Mikrochip- und Leiterplattenherstellung, hätten unkontrollierte Entladungen erhebliche finanzielle Schäden zur Folge – bis hin zur Zerstörung von Bauteilen und Leiterplatten. Sogar Brand und Explosion gehören zu den potenziellen Folgen von ESD.

Um diese Gefahren zu mindern, wurden Produkte entwickelt, die besonders leitfähig, gering aufladbar oder abschirmend sind. Die Palette reicht von spezieller Schutzkleidung über Tischmatten, Bodenbeläge und Stühle bis zu ESD-Ordnern und -Schnellheftern. Vergleichsweise neu auf dem Markt ist eine ESD-Kanban-Tafel des auf Visualisierungs- und Organisationsmedien spezialisierten Herstellers Weigang.
Kanban ist ein System zum Planen und Steuern von Produktionen. Ziel sind niedrige Bestände bei gleichzeitig erhöhter Lieferbereitschaft. Die in den 50er-Jahren beim japanischen Autohersteller Toyota entwickelte Methode gewinnt auch in Deutschland immer mehr Anhänger. „Speziell die Automobilindustrie und ihre Zulieferer setzen seit etwa fünf bis sechs Jahren vermehrt das Produktions-Kanban ein“, weiß Christian Bartholomay, Geschäftsführer des Kaizen Institute in Bad Homburg. Er berät Unternehmen beim Implementieren von Kaizen-Management-Methoden, um ,lean‘ zu werden. „Überall dort, wo stabile Prozesse vorherrschen, liegt Kanban voll im Trend“, unterstreicht Bartholomay.
Beim klassischen Kanban sind Kanban-Karten das vorrangige Steuerungselement und der elementare Informationsträger. Sie zirkulieren in einem Regelkreis, dessen zentrales Organisationsmittel eine Kanban-Tafel ist. Da sich die Tafeln naturgemäß in oder nahe der Produktion befinden, müssen sie bei sensiblen Betrieben ableitend oder nicht aufladend ESD-ausgeführt sein.
Die Kanban-Tafel ESD von Weigang hat einen metallischen Rahmen mit Rückwand. In seine Pulverlackbeschichtung sind feine Rußpartikel eingearbeitet, die die Leitfähigkeit der Oberfläche erhöhen. Bei weißer Grundfarbe ergibt sich optisch dadurch ein „Salz-Pfeffer-Effekt“. Jeder Rahmen trägt bis zu 50 Taschen aus grün-transparenter Hartfolie. Das speziell für den Einsatz in ESD-Räumen entwickelte Material lädt sich beim Einstecken der Kanban-Karten statisch nicht auf. Die einzelnen Elemente lassen sich zu Kanban-Tafeln beliebiger Größe zusammenstellen. „Verschiedene Unternehmen der Elektronik- und Automobilbranche haben unsere ESD-Produkte geprüft und bescheinigen, dass sie ihren strengen internen ESD-Qualitätsanforderungen voll entsprechen“, freut sich Weigang-Geschäftsführer Peter Böhler. Zu diesen Anwendern zählen bislang unter anderem Siemens, Bosch und Continental.
Helmuth Ziegler Journalist in Margetshöchheim
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