Die Cebit zeigte Trends aus den Bereichen der Geschäfts-IT. Zum Abschluss zogen Messe AG und Branchenverband Bitkom zufrieden Bilanz. Und doch entstehen 2011 mit „Cebit pro“, „gov“, „lap“ und „live“ neue Zielgruppen.
Die Brille, die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel während ihres Messerundganges in Halle 6 aufsetzte, sollte nicht ihren politischen Scharfblick optimieren. Stattdessen blendete sie Zusatzinformationen ein, die vom Computer bereitgestellt werden. Monteuren werden mit SiWear, einem Teil des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projektes SimoBIT (Sichere mobile IT), vorgesehene Arbeitsschritte eingeblendet. Das Projekt entwickelt Wearable-Systeme zur Kommissionierung industrieller Güter sowie für Diagnose, Wartung und Reparatur. Die Technologie steckt hier unter anderem in einer Brille, einem Handschuh oder Stoff-Tastaturen. Berücksichtigt werden dabei völlig natürliche Bewegungsabläufe und Verhaltensweisen des Menschen, um etwa Gesten, Haptik oder auch Sprache zur Interaktion mit dem Computer zu nutzen. Realitätsnäher war der Empfang der Bundeskanzlerin bei Rittal in Halle 11. Dort zeigte der Gehäusetechnikanbieter aus Herborn seine Entwicklungen aus dem Bereich Rechenzentrum und Netzwerktechnologie. Besonders beeindruckt zeigte sich die Kanzlerin von den energieeffizienten Technologien zur Klimatisierung, Stromversorgung- und absicherung. Durch den Einsatz dieser Technologien kann bis zu 50 % Energie eingespart werden.
„Mit Optimismus zur Cebit angereist, freuen wir uns bei Kaba über Resonanz auf das neu vorgestellte Zeiterfassungsterminal B-web 93 40, das die Zeiterfassung auch in Richtung Unternehmenssoftware neu definiert“, erklärt Michael Hensel. „Es ist ganz klar unser Highlight, das sich schon durch seine völlig neue Optik und sein Konzept vom bisherigen Angebot auf dem Markt unterscheidet“, so der Geschäftsführer der Kaba GmbH.
Eine Brücke in den Bereich der Business-Software baut auch PSI. Der Berliner ERP-Anbieter will die Begriffe ERP, MES, BI, CRM, CTP, JiT, SaaS Cloud Computing dem Mittelstand näher bringen. Seit der Cebit erklärt das Online-Portal www.erp-demo.de Unternehmenssoftware auf eine ganz neue, anschauliche Weise. Das Portal lädt Interessenten, Kunden, Studenten und Neugierige zu einem Rundgang durch eine interaktive Fabrik – entlang der Prozesskette eines Fertigungsunternehmens. Über verschiedene Navigationsmöglichkeiten können 14 Themenwelten bewegt und der praktische Nutzen von Software im Fertigungsunternehmen nachvollzogen werden.
Konkret zur Sache kommt SAP, die Mitte des Jahres ihre On-Demand-Lösung endlich starten will. Für den Softwarekonzern hängt viel davon ab, die mittelständischen Kunden für das vollständige integrierte ERP-System im Miet-Modell zu begeistern. Bei der Entwicklung der Software hatte es in den zurückliegenden Jahren allerdings immer wieder Rückschläge gegeben. Die SAP-Verantwortlichen hatten durchblicken lassen, noch nicht das richtige Geschäftsmodell gefunden zu haben. Etabliert ist hingegen die Proalpha-Gruppe, Hersteller der Unternehmenslösung Proapha. Fokus ist die Prozessplattform, die das Ziel hat, die Technologie in den Hintergrund zu stellen und die Unternehmensprozesse in den Vordergrund. Mit dem ereignisgesteuerten Workflow kann auf innerhalb und außerhalb des Unternehmens eintretende Ereignisse in Echtzeit reagiert werden: Die relevanten Vorgänge müssen „In Memory“ bearbeitet werden. Das Planungssystem APS hat alle relevanten Daten sofort im Zugriff. Auf Änderungen kann ad hoc reagiert, Prozesse können angepasst werden, ohne den Überblick über das gesamte Fertigungsnetzwerk zu verlieren. Das Gleiche gilt für die Analyse mehrdimensionaler Informationen. Das Cockpit, also das, was der Anwender auf dem Bildschirm sieht, muss den individuellen Informations- und Aktionsbedürfnissen entsprechen. Ähnlich wie ein „Embedded Computer“, der – als solcher nicht erkennbar – in einer Mikrowelle eingebaut, alleine erkennt, ob Tiefgekühltes aufgetaut oder Speisen erwärmt werden sollen, muss visionäre Technologie Prozesse automatisch an Rahmenbedingungen anpassen. Die Proalpha-IT-Architektur schafft diese notwendige Basis für die nächste Business-Generation.
Das ERP-Paket Mamut One Platinum, das auf dem deutschen Markt Premiere feiert, ist eine Lösung für kleine und mittlere Unternehmen, deren Geschäftsprozesse komplexer werden. Das Komplettsystem der Mamut-Lexware Vertriebs GmbH beinhaltet neben Unternehmens-Software auch Online-Services und Wissen – zu attraktiven Mehrbenutzer-Preisen. Dabei unterstützen zertifizierte Berater bei der Implementierung und Anpassung. Sage Software zeigte eine neue, integrierte Steuerzentrale für die Office Line Evolution. Das so genannte Control Center ist die individuell konfigurierbare Startseite der ERP-Lösung auf .NET-Technologie. Ihr liegen Konzepte zur effizienteren Bedienerführung zu Grunde: Mit dem Control Center gestaltet jeder Anwender seinen Einstieg individuell und wählt dazu aus einer Vielzahl konfigurierbarer Bildschirmbereiche seine benötigten Elemente aus. wm
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