Manufacturing Execution System, kurz MES, bieten hohes Potenzial zur Effizienzsteigerung in der Fabrik. So abstrakt der Begriff Produktionssteuerungssystem sein mag, so schnell erschließt sich der Nutzen – spätestens dann, wenn Anwender von MES-Systemen aus der Praxis berichten.
„Die Abteilungen denken nicht vernetzt“, stellt Jürgen Petzel, Vertriebschef von MPDV bei Kunden immer wieder fest. Geht es um Produktionsziele, so sei den einzelnen Abteilungen und Schichten „das eigene Fell“ zunächst einmal am dichtesten – vor allem dann, wenn Prämienvereinbarungen auf die Leistungen des Einzelnen oder der Gruppe ausgerichtet sind. Wie sich diese räumlich und zeitlich singulären Betrachtungen allerdings auf die Gesamtleistung eines Unternehmens auswirken, stehe auf einem ganz anderen Blatt.
Effizient und mit möglichst hoher Produktivität zu fertigen, erfordere einen umfassenden Regelkreis, der sofort auf ungeplante Situationen an den Maschinen und Anlagen reagieren kann. Deshalb sei es auch so wichtig, einfach zu integrierende Schnittstellen zwischen MES und Steuerungsebene zu nutzen. Mitsubishi Electric stellte hier entsprechende Lösungen dar, die selbst die Verknüpfung komplexer Systeme mit Robotern über das MES-IT-Modul herstellen. „Wir bieten damit den bidirektionalen Datenaustausch zwischen Werkhalle und IT-Systemen. Damit schließt das MES-Interface-Modul die bislang bestehende Lücke zwischen Produktion und den auf höheren Ebenen angesiedelten Business-Systemen“, betont Frank Neuhof, Vertriebsingenieur von Mitsubishi Electric.
Mit dieser Anbindung lassen sich zum Beispiel im Rahmen eines 24-Stunden-Monitoring die Gründe für Störungen, Stillstandszeiten oder Qualitätsmängel erkennen – um letztlich zeitnah gegensteuern zu können. MES-Systeme können ferner einen wertvollen Beitrag für bessere Energieeffizienz im Unternehmen leisten – dann nämlich, wenn Anlagen im Rahmen einer definierten Auslastung mit optimalen Geschwindigkeiten und ohne Stillstände gefahren werden. Dieser Aspekt habe ferner den angenehmen Effekt, dass Verschleiß und Reparaturkosten in der Regel mit sinken. Wartungsarbeiten lassen sich übrigens in diesem Zusammenhang mit einem MES so zielgerichtet planen, dass Maschinenstillstände minimiert und bei der Belegung der Maschinen berücksichtigt werden können.
Wie sich MES-Systeme in der Praxis bewähren, belegte exemplarisch Michael Weber, Leiter der Papierverarbeitung bei Melitta Haushaltsprodukte in Minden. Das von MPDV installierte MES Hydra werde von der Belegschaft nach anfänglicher Skepsis nicht mehr als persönliches Kontrollinstrument angesehen, sondern als Werkzeug zur Produktivitätssteigerung zum Wohl des eigenen Unternehmens. „Systeme dieser Art unterliegen in Deutschland der Mitbestimmungspflicht von Betriebsräten; und die haben bei uns an diesem Projekt mitgearbeitet“, sagte Weber. Hydra werde mittlerweile so gut angenommen, „dass ich schon nach neuen Funktionen gefragt werde“. Der Produktionsleiter wies beim dem Anwenderforum „Wirtschaftlichkeitspotenziale in der modernen Fertigung“, gemeinsam von Mitsubishi Electric und MPDV Mikrolab organisiert, aber auch darauf hin, dass es nicht ausreiche, die Kennzahlen aus dem MES nur zu erfassen und „im stillen Kämmerlein“ zu analysieren. „Letztlich müssen die Hintergründe für die ermittelten Daten analysiert werden – und dafür muss man einfach mit seinen Mitarbeitern aus der Produktion sprechen.“ MES sei folglich auch ein sehr gutes Instrument, die Kommunikation in allen Ebenen eines Betriebes wieder zu intensivieren. wm
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