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Rund-um-Sorglos-Paket

Versicherungen: Makler oder Agent?
Rund-um-Sorglos-Paket

Versicherungen gehören in vielen Unternehmen zu den vergessenen Bereichen der Führung. Und das, obwohl bei richtigem Versicherungsmanagement häufig Prämien gespart oder bei gleichen Konditionen Leistungen erhöht werden können. Oft ist auch der Unterschied zwischen dem Versicherungs-Vermittler und dem -Makler unklar.

Es gibt Tage, da ist Wolfgang Ossenbrüggen, Justiziar beim Hamburger Versicherungsmakler Gayen & Berns Homann GmbH (GBH), sehr unglücklich. Auslöser für die Gefühle sind dann Begrüßungen von Interessenten und Kunden wie „Der Versicherungsvertreter ist da“ oder „Achtung, die Versicherung kommt“. Gleiche Emotionen entstehen bei dem Versicherungsmakler, wenn die Gesprächspartner die Unterschiede der einzelnen Beraterformen im Versicherungsbereich nicht kennen und in einen Topf werfen.

„Obwohl es bereits seit vielen Jahren die Abgrenzungen von Maklern zu Agenten und Vermittlern gibt, beklagt Ossenbrüggen, „haben wir es immer noch nicht wirklich geschafft, unsere Besonderheiten zu verdeutlichen, vor allem aber die Vorteile für unsere Kunden zu illustrieren.“ Dass diese vorhanden sind, beweist der Blick ins Lexikon. So formuliert das Online-Portal Wikipedia: „Versicherungsmakler sind nicht vertraglich an eine Versicherungsgesellschaft gebunden, sondern stehen als treuhänderische Sachwalter der Interessen des Versicherungsnehmers auf dessen Seite.“ Und weiter: „Im Gegensatz zu den gebundenen Vermittlern (Vertretern) erhält er (der Makler) vom Kunden einen Beratungs- und Vermittlungsauftrag, ähnlich einem Rechtsanwalt. Seine Loyalität ist ausschließlich dem Kunden geschuldet“.
Was das konkret heißt, macht Ossenbrüggen am Beispiel der Beratung und der Auswahl deutlich. „Ein Interessent, der mit einem Agenten etwa im Bereich Betriebsunterbrechung zusammenarbeitet, erhält aufgrund dessen vertraglicher Abhängigkeit statt aller möglichen Angebote nur solche von einem Anbieter.“ Folge für den Interessenten: Der Überblick über den Markt ist weder vollständig, noch berücksichtigt er alle potenziell möglichen Sonderformen, wie sie häufig Spezial-Makler entwickelt haben und die alle für einen Bereich notwendigen Absicherungen unter einem Vertrag bündeln.
Die Gefahr aus dem gefilterten Angebot ist damit klar: Ein Versicherungsportfolio, das in Bezug auf das Preis-Leistungsverhältnis häufig nicht optimal ist und Produkte, die dem Vermittler eine hohe Provision versprechen, nicht aber die beste Absicherung für den Kunden bedeuten. Ossenbrüggen: „Aufgrund von Ausrichtung, Marktdurchdringung und Historie ist es heute normal, dass Versicherungsgesellschaften in einem Bereich sehr gute, in einem anderen Bereich weniger gute Produkte anbieten. Qualitätsmerkmal und Nutzen eines seriösen Maklers ist es darum, die guten Verträge zu erkennen und vorhandene Defizite oder Unterdeckungen mit eigenen Angeboten zu verbessern.“
Doch woher weiß der Kunde, ob diese Ersatz-Angebote auch wirklich die besseren sind? Stellt man Branchenkennern diese Frage, so verweisen sie auf die noch immer eingeschränkte Qualifikation der Versicherungsvertreter. So darf zwar künftig nur noch der selbstständig Policen verkaufen, der als zuverlässig gilt, vor der IHK eine Sachprüfung besteht und eine Haftpflichtversicherung für berufliches Fehlverhalten von mindestens 1 Mio. Euro pro Schadensfall nachweist. Ob diese Qualifikation für eine profunde Bewertung von industriellen und produktionsseitigen Rahmenbedingungen aber ausreicht, gilt bei vielen immer noch als unsicher. Insbesondere, da das neue Gesetz Lücken lässt.
So muss sich nur prüfen lassen, wer seit Jahresanfang 2007 im Geschäft ist. Für alle, die davor angefangen haben, gibt es Ausnahmen: Sie erhalten ihre Berufserlaubnis mitsamt Registriernummer auf Antrag, der Sachkundetest fällt unter den Tisch. Kein Wunder, dass moniert wird: Versicherungs-Agenten seien zwar mit gutem Allgemeinwissen ausgestattet, die Besonderheiten eines speziellen Marktes kennen sie jedoch kaum. Sichtbar werde dies auch daran, dass Makler im Anschluss an eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann in der Regel noch ein Studium mit rechtlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Inhalten absolvierten und anschließend über Jahre in einer Branche Erfahrung sammelten.
Beim Verband Deutscher Versicherungsmakler gibt man sich denn auch selbstbewusst: So heißt es auf der Homepage des Branchenverbandes: „VDVM-Mitglied kann nur sein, wer eine besondere Befähigung für den Beruf des Versicherungsmaklers nachweist. Erforderlich ist unter anderem qualifiziertes Fachwissen und der Nachweis mehrjähriger Markterfahrung.“
Ob ein Angebot eines Maklers für das eigene Unternehmen gut ist, lässt sich aber auch an einem ganz anderen Kriterium messen. Gerade Unternehmen, die sich auf eine Branche fokussieren, haben sich zur Aufgabe gemacht, ihren Kunden ein Rund-um-Sorglos-Paket im Bereich der Versicherung anzubieten. Dessen Inhalt ist neben der Verwaltung aller Verträge, der Reduzierung auf eine einzige Rechnung auch das gesamte Schadensmanagement aus einer Hand. Vor allem gehören aber zu den Leistungen das ständige Update und die Verbesserung der Kostenpositionen. Ossenbrüggen: „Unser Mandat sieht neben der Ermittlung eines ausreichenden Versicherungsschutzes und der Verwaltung, Betreuung und Aktualisierung der Versicherungsverhältnisse auch die Vermittlung entsprechender, für den Kunden günstigen Verträge vor.“
Für die Kunden eines Maklers heißt das: Sie sparen nicht nur erhebliche Aufwände im administrativen Bereich ein, sondern können sich auch sicher sein, stets über bessere Leistungsangebote und Policen informiert zu werden. Damit diese auch wirklich günstig sind, nutzen Makler nicht selten Sondervereinbarungen und Mengenrabatte. Häufig werden viele große Kunden aus einer Branche auf einmal betreut oder mit Verbänden und Verbünden Spezialvereinbarungen getroffen.
Jürgen Rönsch Journalist in Münster

Kosteneffizienz
Mandanten von Versicherungsmaklern sparen nicht nur erhebliche Aufwände im administrativen Bereich ein, sondern können sich auch sicher sein, über bessere Leistungsangebote und Policen informiert zu werden. Damit diese auch wirklich günstig sind, nutzen Makler nicht selten Sondervereinbarungen und Mengenrabatte. Häufig werden viele große Kunden aus einer Branche auf einmal betreut oder mit Verbänden und Verbünden Spezialvereinbarungen getroffen.
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