Natürliche Ressourcen verknappen, Energie- und Rohstoffkosten steigen und die gesellschaftliche Bedeutung des Umweltschutzes wächst. Produzierende Unternehmen verstärken daher ihre Anstrengungen zur Verbesserung des Ressourceneinsatzes und der Reduzierung der Umweltauswirkungen.
Steigender Kostendruck und gesetzliche Vorgaben sind die wesentlichen Treiber ökonomischer Betrachtungen des Ressourceneinsatzes. Der Fokus der Maßnahmen liegt auf der Reduzierung der direkt mit dem Ressourcenverbrauch verbundenen Kosten, beispielsweise den Energiekosten. Der Energieverbrauch und der Verbrauch an Rohstoffen, Hilfsstoffen und Betriebsstoffen werden erfasst. Je nach Detaillierungsgrad und unternehmensspezifischen Randbedingungen werden darüber hinaus auch die Abfallarten und -mengen betrachtet. Anhand der Verbrauchsdaten werden Maßnahmen abgeleitet und der monetäre Nutzen, der durch reduzierte Kosten für den Ressourcenbezug entsteht, bewertet. Weitere, über die direkte Kostenreduzierung hinausgehenden Potenziale einer Ressourceneffizienzsteigerung werden in einer rein ökonomischen Betrachtungsweise in der Bewertung nicht berücksichtigt.
Die ökologische Betrachtungsweise wird im Wesentlichen durch Umweltschutzziele sowie Arbeits- und Gesundheitsschutzziele des Unternehmens getrieben. Im Rahmen einer Ökobilanz werden alle Ressourcenverbräuche und Emissionen des Betrachtungsobjekts analysiert und in Bewertungsgrößen wie beispielsweise Umweltbelastungspunkten und CO2-Äquivalenzen verdichtet. In die Analyse fließen keine ökonomischen Aspekte ein. Wesentlicher Nutzen einer ökologischen Betrachtung ist die Transparenz des Ressourcenverbrauchs, die in manchen Industriebereichen durch entsprechende Gesetze und Verordnungen vorgeschrieben wird.
Eine kombinierte ökonomisch-ökologische Betrachtung produzierender Unternehmen existiert bisher nicht. Produktionssysteme sind nicht ausreichend auf ökologische Aspekte ausgelegt. Die meisten Maßnahmen zur Verbesserung des Ressourceneinsatzes zielen auf eine technologische Verbesserung. Weitere Potenziale, die etwa durch ein Bewusstsein der Mitarbeiter entstehen, werden unzureichend berücksichtigt. Ein geeignetes Zielsystem für Verbesserungsmaßnahmen zur Steuerung eines produzierenden Unternehmens existiert derzeit nicht.
Ziel ist demnach die Ableitung eines gleichberechtigten ökonomisch-ökologischen Zielsystems, welches die Identifikation aller Potenziale zur Steigerung der Ressourceneffizienz ermöglicht. Erst die umfassende Betrachtung auf allen Unternehmensebenen, von Lieferanten über Infrastruktur, Produktionsprozesse und Gebäude bis zu den Mitarbeitern, liefert die Basis für eine erfolgreiche Eco² Production.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Handlungsempfehlungen in einem interdisziplinären Austausch zwischen den einzelnen Managementebenen im Unternehmen identifiziert werden, welche deren Wechselwirkungen berücksichtigen. Die normative Ebene stellt dabei die Vision und das Leitbild des Unternehmens auf, welches von der strategischen Ebene aufgefasst wird, um ihrerseits die Verknüpfungen zwischen Ökologie und Ökonomie entsprechend der Unternehmenspolitik zu bilden. Die operative Managementebene übernimmt anhand erhobener Messdaten und geeigneter Kennzahlen die Überwachung der Einhaltung der definierten Ziele. Durch die Kommunikation der einzelnen Ebenen untereinander und die Berücksichtigung der jeweiligen Handlungsempfehlungen lässt sich die Steigerung der Ressourcenproduktivität und den damit verbundenen Wettbewerbsvorteil sicherstellen. Lb/hw
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