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Kolumne „Von unten“
Wege aus der Falle des Gelähmtseins

Wege aus der Falle des Gelähmtseins
In teamübergreifender Zusammenarbeit und absoluter Konzentration aufs Wesentliche lassen sich kurzfristig veränderte Marktgegebenheiten angehen. Bild: Gajus/stock.adobe.com
Wir leben in einer disruptiven Welt. Umso mehr müssen wir Innovationen fördern und die „Falle des Gelähmtseins“ – verlassen. Und zwar heute! Denn nur im hier und jetzt ist Wandel möglich, meint unser Kolumnist.

Steffen Linsenmaier
Betriebswirt VWA, Führungskraft bei einem auf Engineering und technische Fachkräfte spezialisierten Ingenieur- und Beratungsunternehmen im Automotive-Bereich

In den 1990er-Jahren tauchte der Begriff VUCA erstmals auf. Das Akronym steht für Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity; also für unbeständig, unsicher; komplex und mehrdeutig. Global betrachtet erleben wir die heutige, dynamische Welt so. Marktentwicklungen sind kaum mehr voraussagbar oder vorhersehbar. Dekaden lassen sich fast nicht prognostizieren. Die Welt hat sich verändert – nicht erst seit dem 11. September 2001.

Individuelle, frühzyklische Planungen inklusive des Treffens der richtigen Vorkehrungen sind kaum mehr realisierbar. Wir erleben unerwartete Überraschungen; morgen oder übermorgen – immer und überall. Es betrifft jeden Einzelnen, Teams, ganze Bereiche – in kleinen Unternehmen sowie in Konzernen. Das ganzheitliche Verstehen von Dingen und Projekten wird immer schwieriger.

Beim Betrachten der E-Mobility-Technologie im Ganzen, von der Rohstoffgewinnung über die Batterie-Entwicklung, der Produktion und Fertigung, des Auf- und Ausbaus der notwendigen Infrastruktur bis zu deren Entsorgung, sind mehrdeutige Fakten über deren Vor- und Nachteile eindeutig erkennbar. Gesellschaftliche Verunsicherung entsteht, zumal die Trends hin zur Elektromobilität nicht so sauber sind, wie dies medial oftmals dargestellt wird.

Globale Entwicklungen verstärken sich in ihrer jeweiligen Wirkung

Aktuell sorgen sich zudem viele Mitbürger über die ungewisse Zukunft des eigenen Arbeitsplatzes, der Zukunftsfähigkeit von Unternehmen landauf, landab. In der gefühlt immer schneller drehenden Welt machen sich neue Krankheitsbilder wie Burnout und Stress breit, vor denen niemand gefeit ist. Über alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche hinweg, wirken sich globale langfristige, dynamische Entwicklungen aus, die sich gegenseitig beeinflussen und insbesondere zukünftig – in ihrer jeweiligen Wirkung – verstärken.

Die fortschreitende Globalisierung, politische und wirtschaftliche Umbrüche (New Work) sind wesentliche Megatrends. Wachsende Mobilitäts- und Logistikbedürfnisse werden durch die zunehmende Urbanisierung erforderlich, genauso wie intelligente Produkte und Infrastrukturen, verstärkt durch Digitalisierung und Konnektivität.

Durch die Verschärfung der Energie- und Ressourcenlage, den Klimawandel, die größer werdende Wissensgesellschaft, den Wertewandel und die fortschreitende Individualisierung ist der Umbruch der weltweiten Märkte und des Konsums erkennbar.

„Das haben wir schon immer so gemacht“ – solche Zitate, Aussagen sind nicht (mehr) zukunftsfähig; Einstellungen wie „einfach weiterwurschteln“ sowie das Führen von chaotischen Datenlabyrinthen, endlosen „to-do-Listen“ und unzähligen Abstimmungsrunden ebenso. Einfach „mitschwätzen“ oder nach „Schuldigen“ zu suchen – insbesondere von Führungskräften –, hilft in unserer disruptiven Welt niemandem.

Innovationen fördern – jetzt!

Wir müssen Innovationen fördern, die „Falle des Gelähmtseins“ verlassen. Jetzt! In zukunftsgerichteten Unternehmen gilt die eigenverantwortliche und teamübergreifende Zusammenarbeit als Erfolgsformel. Hierzu bedarf es Menschen, die mit hoher Persönlichkeitskompetenz, ausgeprägter Fachkompetenz, überdurchschnittlicher Methodenkompetenz und Sozialkompetenz, dazu mit hohem Verantwortungsbewusstsein sowie Fingerspitzengefühl ausgestattet sind, um die Chancen der Veränderungen der Geschäftswelt frühzyklisch – zugunsten aller – zu nutzen.

Mit der absoluten Konzentration auf das Wesentliche können diese kurzfristig auf veränderte Marktgegebenheiten, dank agiler Arbeitsmethoden, eingehen.

Eine klare, verständliche Kommunikation aller Stakeholder ist unabdingbar. Die Ergebnisse daraus sind ein deutlich höherer Output mit erfolgreichen Produkten. Steigende Arbeitsqualität und die zunehmende Zufriedenheit des Einzelnen werden zumindest mittel- und langfristig – die Folge sein.

Durch den „Beginners Mind“ – den Anfängergeist – wird zu jedem Moment und jeder Herausforderung die Frage neu gestellt, was situativ zu tun ist. Unsere digitale Zukunft können wir somit aktiv gestalten.

Aus der Gegenwart ein Blick in die Zukunft

Als einzigen Handlungsspielraum können wir, genau in diesem Moment lebend, auf das Hier und Jetzt blicken und daraus die zukünftigen erforderlichen Maßnahmen ableiten. Es entsteht daraus viel mehr Zeit und positive, innovative Energie, sich dem zuzuwenden, was wirklich heute und gerade ansteht.

Der aktuelle, innovative Engineering-Markt verlangt zunehmend, dass die bisherigen Erfahrungswerte mit den neuen gesellschaftlichen, globalen Trends kombiniert werden. Hier gilt es, neue zusammenhängende vertrauensvolle Konzepte, ohne Reibungsverluste, aller Beteiligten zu entwickeln, um gemeinsam Erfolge zu erzielen. Wandel, Veränderung und Innovation sind – aus dem heute, hier und jetzt – möglich. Viel Erfolg hierbei!

*Der Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder und nicht immer die der Redaktion


Bild: Steffen Linsenmaier

Von unten

Klimawandel, Energiewende und Mobilitätswandel werden heiß diskutiert. Von den politischen Akteuren wie von den jungen und älteren Umweltaktivisten wird dazu viel gesagt, geschrieben, kommentiert und plädiert. Dabei wird oft mit dem Blick „von oben“ argumentiert. Doch „von unten“, also aus dem Blickwinkel des „wahren Berufslebens“, sieht die Sache, und vor allem die möglichen Konsequenzen, oft etwas anders aus. Unsere Kolumnisten, vier erfahrene Berufstätige, erleben und beobachten den Wandel, die Pläne und die Panik im Berufsalltag aus nächster Nähe. Heute schreibt Betriebswirt VWA Steffen Linsenmaier.

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