Wer glaubt, die Banken- und Finanzkrise sei mit Rettungsplänen für einige Geldinstitute gelöst, dem wird bald der nächste Schreck in die Glieder fahren. Denn die eigentliche Ursache der Probleme liegt nicht in den fehlenden Milliarden, und sie ist auch nicht neu. Die zügellose Gier und die Zockermentalität von Finanzkapitalisten, Börsenanalysten, Spekulanten sowie der ihnen ergebenen Managergeneration sorgt seit Jahren auch dafür, dass Unternehmen bis zum letzten Blutstropfen ausgepresst und profitable Betriebe geschlossen werden, nur um anderswo noch ein wenig mehr Gewinn einzustreichen. Forschung und Entwicklung wurden vernachlässigt, weil sie zunächst Kosten verursachen und erst später Profit versprechen. Das Ausmaß der Krise lässt jedoch hoffen, dass selbst Unverbesserliche nun begreifen: Seifenblasen lassen sich nicht endlos aufblähen, und nachhaltiger Profit basiert auf harter Arbeit, nicht auf Monopoly-Spielen.
Die Auswirkungen werden nun viele spüren. Auch viele Unternehmen. Schon alleine infolge der zu erwartenden höheren Finanzierungskosten, durch die sich manches bislang lukrative Geschäft nicht mehr rechnet. Zudem wirkt sich eine Rezession jenseits des Atlantiks und ein schwacher Dollar spürbar auf die Exporte aus.
Dennoch: Auch wenn die Zeiten schwieriger werden, sollten wir nicht schwarz sehen. Viele Unternehmen – insbesondere inhabergeführte Mittelständler und Familienbetriebe, aber auch eine Reihe kompetent gemanagter Großunternehmen – haben in den letzten Jahren ihre Hausaufgaben gemacht. Experten wie Prof. Günther Schuh, Mitglied des Direktoriums des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen und des Fraunhofer-IPT, gehen deshalb davon aus, dass diese Unternehmen sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen können. Denn selbst in schwierigen Zeiten ermöglichen hohe Produktivität und innovative Lösungen gute Geschäfte. Das bestätigt Dr. Mathias Kammüller, Mitglied der Geschäftsführung von Trumpf, mit dem wir uns über die Trends in der Blechbearbeitung unterhalten haben (Interview auf Seite 52). Dass clevere Prozesse im Wettbewerb ebenfalls helfen, zeigt unser Titelthema (ab Seite 48) am Beispiel der Simulation in der Blechumformung.
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