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Forschungsprojekt E-Mas:Wissensoffensive für Werkzeugbauer

Forschungsprojekt
Wissensoffensive für Werkzeugbauer

Mexikos Automotive-Sektor braucht Industrie-4.0-Fitness. Das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt E-Mas qualifiziert auch das Produktionsmanagement im Werkzeugbau.

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Boos, Dr.-Ing. Tobias Hensen, Jan-Hendrik Wiese, Carmen Halm
WBA Aachener Werkzeugbau Akademie

Die deutsch-mexikanischen Wirtschaftsbeziehungen sind insbesondere seit Beginn der Binationalen Kommission (BNK) im Jahr 2015 stetig vertieft worden. Das große Interesse der deutschen Wirtschaft am mexikanischen Markt spiegelt sich in den rund 1900 Firmen mit deutscher Kapitalbeteiligung wider. Die deutsche Auslandshandelskammer (Camexa) taxiert die deutschen Investitionen auf über 35 Mrd. US-$, insbesondere in den Sektoren Automobil- und Automobilzulieferindustrie sowie Pharma-, Chemieindustrie und Logistik. Deutsche Firmen beschäftigen rund 130.000 Mitarbeiter im Land: Als wichtigster Handelspartner in der EU wird von Deutschland ein starkes wirtschaftliches Engagement in Mexiko sowie eine enge Zusammenarbeit auf multilateraler Ebene erwartet.

Mexiko ist der siebtgrößte Automobilhersteller der Welt. Der Automotive-Sektor steht aufgrund der Digitalisierung mit komplexer werdenden Aufgaben vor großen Herausforderungen. Dem steigenden Fachkräftemangel in den mittleren Führungsebenen des Produktionsmanagements sollen konsequente Weiterbildungsangebote entgegenwirken, die das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt E-Mas bündelt. Im Vordergrund steht die bedarfsgerechte Ausrichtung auf individuelle Anforderungen der mexikanischen Automobilproduzenten und -zulieferer sowie landesspezifischen Besonderheiten.

Besonders im Hinblick auf den Aufbau eigener Kompetenzen im Werkzeugbau besteht hoher Unterstützungsbedarf. Die stetig wachsende Nachfrage nach hochkomplexen Werkzeugen kann aufgrund zahlreicher Modellvarianten bei weitem nicht gedeckt und die schnelle Verfügbarkeit der benötigten Werkzeuge nicht gewähreistet werden. Die Kompetenz der Branche in Mexiko beschränkt sich, bedingt durch Defizite in der werkzeugbauspezifischen Ausbildung, überwiegend auf sehr einfache Werkzeuge. So fehlt sowohl das Sachverständnis für die Reparatur und Instandhaltung als auch für die Herstellung komplexer Neuwerkzeuge. Die Anforderungen international tätiger Unternehmen können somit oftmals nicht erfüllt werden. Firmen müssen deshalb häufig komplexe Werkzeuge importieren und außerhalb Mexikos warten und reparieren. Dies führt zu hohen Kosten und langen Ausfallzeiten, da eine flexible Reaktion bei Stillständen nicht möglich ist.

Daraus resultierend sieht einer der vier Bausteine des E-Mas-Programms (siehe Chart) die Fachkräftequalifizierung im Bereich des Werkzeugbaus durch die WBA Aachener Werkzeugbau Akademie in einem Blended-Learning-Format vor, das in der Kombination von E-Learning und Präsenzunterricht entwickelt wurde.

Dabei stehen die Themenfelder Werkzeugkonstruktion und -technik, Fertigungstechnologien und Werkzeugfertigung sowie Reparatur, Instandhaltung und Service von Werkzeugen im Fokus des sechstätigen Zertifikatkurses „Expert Industrial Tool and Die Making“. Diesen bietet die WBA in Zusammenarbeit mit ihren mexikanischen Partnern ITESM, Kit Hub und Busman an.

Ein Webinar bereitet die Teilnehmer auf den Präsenzkurs vor. In der Präsenzveranstaltung bauen sie umfangreiches Wissen zur industriellen Werkzeugherstellung sowie Reparatur und Instandhaltung auf und vertiefen wichtige Themenfelder in Workshops sowie Lernspielen. Geleitet wird der Zertifikatskurs durch erfahrene spanischsprachige Experten des WZL Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen sowie des Fraunhofer IPT. Am Ende schließen sie den Kurs mit einer schriftlichen Prüfung zur Erlangung des Zertifikats ab.

Erstmalig wurde der Zertifikatkurs der WBA Ende Februar mit 26 Teilnehmern aus acht Unternehmen in Aguascalientes durchgeführt. Die nächsten E-Mas-Zertifikatkurse „Expert Industrial Tool and Die Making“ finden vom 14. bis 19. Oktober 2019 in Monterrey und vom 24. bis 29. Februar 2020 in Puebla statt.

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