Im zurückliegenden Geschäftsjahr haben sich die Automatisierungsspezialisten von Lenze mit neuen Entwicklungen und Kollaborationen erfolgreich am Markt positioniert und verzeichnen im Jahr des 75. Firmenbestehens Rekordergebnisse: Der Konzernumsatz stieg um 21 % auf 832,6 Mio. Euro. Das Auftragsvolumen wuchs um 50 % auf mehr als 1,1 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis lag mit 91,8 Mio. Euro ebenfalls deutlich über Vorjahr (47,1 Mio. Euro). Auch die EBIT-Marge verbesserte sich von 6,8 auf
11 %. Die Veräußerung des Geschäftsbereichs Mobile Drives durch die Lenze Swiss AG trug zum positiven Betriebsergebnis bei.
Automatisierung wächst weiter
„Auch in einem turbulenten Marktumfeld wird die Automatisierung in den nächsten Jahren weiter zu den Gewinnerbranchen zählen“, meint Lenze-CEO Christian Wendler. Trotz anhaltender Herausforderungen durch Covid-19 und nachgelagerter Lieferkettenschwierigkeiten sieht er den Sektor und das Unternehmen daher weiter auf Wachstumskurs. „Die Industrie muss ihren Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen schnell erhöhen. Wir helfen unseren Kunden bei der Entwicklung nachhaltiger, energieeffizienter Produktionsprozesse – mit Automatisierung und Digitalisierung. Insbesondere unseren Partnern im Mittelstand bieten wir, angesichts eines steigenden Kostendrucks und immer strengerer Umweltregulierungen, wertstiftende Lösungen mithilfe sogenannter Smart Data: Mit unserer langjährigen Expertise und unserem Domänenwissen analysieren und interpretieren wir ihre Maschinendaten und gewinnen daraus relevante Erkenntnisse für unsere Kunden. So können wir den Energiebedarf einer Maschine exakt abbilden und den Energieverbrauch im Schnitt um bis zu 30 % reduzieren. Die Automatisierung ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.“
Auch in den USA und China entwickeln sich die Märkte in eine ähnliche Richtung. „Neben dem global wachsenden Druck auf die Industrie mit Blick auf Emissionsverpflichtungen stellt vor allem der Fachkräftemangel unsere Kunden vor Herausforderungen“, ergänzt Wendler. „Der Mangel an ausgebildetem Personal forciert Automatisierungsprojekte, beispielsweise in der Intralogistik. Weltweit automatisieren Unternehmen deshalb ihre Lager- und Materiaflussprozesse – und das nicht nur im Handel. Darum ist die Intralogistikbranche für Lenze ein dynamisches und strategisch wichtiges Feld.“
Digitalisierung gelingt nur gemeinsam
Zudem unterstütze das Unternehmen Maschinen- und Anlagenbauer bei der Suche nach neuen, digitalen Geschäftsmodellen und setzt dabei auf einen Dreiklang aus Elektrotechnik, Software und Plattformstrategie. „Es genügt heute nicht mehr lediglich Hardware zu verkaufen. Gemeinsam mit unseren Kunden müssen wir auch enger mit den Anwendern zusammenarbeiten, um Prozesse und Bedürfnisse noch besser verstehen und, darauf basierend, digitale Geschäftsmodelle entwickeln zu können. Viele kleinere Maschinenbauer können digitale Services nicht selbst entwickeln. Ihnen hilft Lenze bei der Entwicklung und Implementierung“, erklärt Wendler.
Strategische Investitionen in neue Formen der Zusammenarbeit
Lenze intensiviert hierfür die Zusammenarbeit mit Start-ups, Zulieferern, wissenschaftlichen Instituten und Kunden. „Wir müssen enger und agiler zusammenarbeiten“, fordert Wendler. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2021/2022 zukunftsweisende Orte für Kollaborationen geschaffen. Ein Beispiel ist der Mechatronic Competence Campus (MCC) am Standort Extertal. „Der MCC wird mit der offiziellen Eröffnung am 15. Oktober 2022 das Herz der Lenze-Mechatronik. Ziel ist es, unser geballtes Know-how an einem Ort zusammenzubringen und so noch schneller die Antriebslösungen aus Mechanik, Elektronik und Software zu entwickeln, die unsere Kunden brauchen, um im Wettbewerb zu gewinnen“, verdeutlicht Wendler.
Laut dem Unternehmen ermöglicht der Digital Hub Industry in Bremen innovative Formen der Zusammenarbeit. Eng angedockt an die Universität Bremen bietet Lenze mittelständischen Maschinenbauunternehmen dort ein Ökosystem für den offenen Austausch von Erfahrungen und Ideen sowie für Experimente und Kollaborationen. Erst in der Zusammenarbeit entstehen nutzbringende digitale Services und Geschäftsmodelle. „Dafür braucht es unserer Ansicht nach Mut und die Bereitschaft zur Veränderung. ‚‚The Courage of Change‘ ist deshalb im Jahr 2022 nicht zufällig das Jubiläumsmotto von Lenze“, fasst Wendler zusammen. (hw)
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