Schon bald könnten automatische Armaturen in Serie gehen, die ihren eigenen Strom erzeugen: Bei Sanitärarmaturen zum Beispiel ist es dann nicht mehr der Strom aus der Steckdose oder eine Batterie, die für das Auslösen des Wasserflusses sorgt. Sondern die Armatur erzeugt ihre eigene Energie dafür, sowohl für die Lichtschranke als auch für das mechanische Öffnen. Dieses Ziel verfolgt das Projekt PowerFluid, an dem Armaturenhersteller Grohe gerade mit Projektpartnern arbeitet.
„Als weltweit führender Hersteller für Sanitär-Armaturen gehört es auch zu unseren Aufgaben, in Forschungsprojekte im Bereich Umwelt- und Ressourcenschutz zu investieren“, so Eckhard Gransow, Head of Pre-Development & New Technologies bei Grohe. „Das PowerFluid Projekt ist dafür ein gutes Beispiel. Denn mit den Ergebnissen können wir in Zukunft energieautarke Armaturen serienreif entwickeln.“
Das PowerFluid Prinzip nutzt die Energie, die das Wasser beim Abfließen selbst erzeugt. Dies ist vergleichbar mit der Stromerzeugung in einem Wasserkraftwerk, bei dem fließendes Wasser eine Turbine antreibt. Der erzeugte Strom wird dann in einen neu entwickelten Speicher geleitet, aus dem die Energie für die elektrische Steuerung und das Magnetventil entnommen wird. Eine zusätzliche Solarzelle liefert die Energie für den Sensor zur Betätigung. Auf diese Weise ist die Armatur auch über Jahre vollkommen unabhängig von externen Stromlieferanten. Ein Netzanschluss oder eine Batterie sind nicht mehr nötig. Das spart nicht nur Energie, sondern vermeidet auch die aufwändige und umweltschädliche Entsorgung von Batterien. Damit bietet die PowerFluid Technologie gerade im öffentlichen Bereich, wo viele automatische Armaturen im Einsatz sind, deutliche Vorteile hinsichtlich der Wasser- und Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen Armaturen.
„Zurzeit befinden sich die im letzten Jahr hergestellten 15 Prototypen der PowerFluid-Armatur in einem umfangreichen Lebensdauertest. Die Erkenntnisse, die wir dabei gewinnen, fließen in die Fertigung unterschiedlicher Armaturen mit berührungsloser Steuerung ein“, berichtet Eckhard Gransow. „Nach unserer aktuellen Planung könnten die neuen Produkte schon in absehbarer Zeit auf den Markt kommen.“
Gefördert wird das PowerFluid Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF. Unter seiner Trägerschaft haben sich im März 2007 insgesamt fünf Unternehmen aus unterschiedlichen Industriezweigen zur Erforschung der neuen Technologie zusammengeschlossen. Grohe ist dabei für das Gesamtkonzept der Wasserarmatur verantwortlich.
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