Mit der neulich beschlossenen weltgrößten Freihandelszone entsteht in der Asien-Pazifik-Region ein Wirtschaftsraum mit 2,2 Mrd. Einwohnern. Zum Vergleich: Die EU ohne Vereinigtes Königreich umfasst 447 Mio. Einwohner. Das Regional Comprehensive Economic Partnership, kurz RCEP, genannte, von 15 Staaten in Hanoi unterzeichnete Abkommen umfasst die zehn Asean-Staaten – von Indonesien und Singapur über Indonesien und Philippinen bis zu Vietnam – sowie China, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland. Indien hat sich gegen eine Teilnahme entschieden.
Zwischen den RCEP-Mitgliedstaaten sollen die Zölle untereinander weitgehend abgebaut werden. Das Abkommen enthält unter anderem Bestimmungen zu Handelserleichterungen, technischen Standards, Handelsschutzinstrumenten, Dienstleistungen, Personenverkehr, Investitionen, Schutz geistigen Eigentums, E-Commerce, Wettbewerbsregeln und öffentlichem Auftragswesen. Sobald die jeweiligen Parlamente die Verträge ratifiziert haben, kann das größte Handelsabkommen in der Geschichte des asiatisch-pazifischen Raums in Kraft treten.
Für China, die Supermacht der östlichen Hemisphäre, ist es zudem das erste Freihandelsabkommen mit den großen Volkswirtschaften Japan und Südkorea. Die wirtschaftliche Leistung des neuen Handelsblocks beträgt jährlich 25,6 Billionen US-Dollar, das gemeinsame Handelsvolumen 12,4 Billionen US-Dollar.