Arbeitsmarkt | Mit etwa 2,85 Mio. Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 230 Mrd. Euro ist die Logistikbranche eine der größten in Deutschland. Laut der Dekra Akademie sind vor allem Kommissionierer gefragt. Im Rahmen seines aktuellen Arbeitsmarkt-Reports hat der Stuttgarter Dienstleister 350 Stellenangebote im Bereich Lagerlogistik untersucht. Die Analyse der Aufgaben und Anforderungen zeigt: Arbeitgeber suchen derzeit vor allem Kommissionierer. Außerdem legen sie großen Wert auf erfahrene, belastbare und zuverlässige Bewerber.
Verstärkt durch den Online-Handel ist der Bedarf an Kommissionierern enorm gestiegen (rund 40 % aller Stellenangebote) – 2010 richtete sich nur gut jede zehnte Offerte an sie. Außerdem benötigen Unternehmen derzeit deutlich mehr Mitarbeiter mit Gabelstaplerqualifikation. Auffällig ist dagegen der Rückgang bei Lagerarbeitern ohne Zusatzqualifikationen. „Im Lager werden immer mehr Mitarbeiter benötigt, die anspruchsvollere Aufgaben übernehmen können“, sagt Jörg Mannsperger, Mitglied des Vorstands der Dekra SE und Geschäftsführer der Dekra Akademie GmbH. Dagegen scheint der Bedarf an Führungskräften momentan niedriger zu sein als vor vier Jahren.
Geräte wie Gabelstapler oder Scanner sind im Lager nicht mehr wegzudenken. In vier von zehn Anzeigen ist der Umgang mit unterschiedlichen Arbeitsgeräten Teil der Aufgabenbeschreibung. Darüber hinaus arbeitet mehr als jeder zehnte Bewerber später mit IT-Systemen (11,1 %) oder verbucht Warenläufe im Warenwirtschaftssystem (10,9 %).
In mehr als der Hälfte der Stellenanzeigen (57,4 %) wünschen Arbeitgeber Fachzertifikate als Nachweis für bestimmte Qualifikationen: Am häufigsten ist es der Gabelstaplerschein (44,6 %). In etwa drei Viertel aller Stellenanzeigen erwähnen Arbeitgeber persönliche Eigenschaften, die ihnen besonders wichtig sind. Körperliche Arbeit bleibt im Lager nicht aus, auch wenn die technische Ausstattung immer besser wird. Dennoch überrascht es, wie oft auf die Belastbarkeit der Bewerber als besondere Anforderung hingewiesen wird. Eventuell wollen Personaler dadurch vermeiden, dass Kandidaten schnell wieder kündigen, weil sie die Belastungen des Berufes falsch eingeschätzt haben. Da die Arbeitsabläufe in der Intralogistik eng getaktet sind, spielen Zuverlässigkeit und Sorgfalt eine deutlich wichtigere Rolle als vor vier Jahren. Darüber hinaus sollten Mitarbeiter selbstständig und vorausschauend arbeiten und flexibel auf neue Situationen reagieren können. •
Teilen: