Der Digitalverband Bitkom warf einen Blick auf Tech-Startups und ließ 203 von ihnen formlos befragen. Das Stimmungsbild: Hinsichtlich der Nutzung von Datenanalyse und Künstlicher Intelligenz lassen sie etablierte Unternehmen hinter sich. Wie steht es um die Nutzung von 5G, Robotik oder Quantencomputern?
Datenanalyse und Künstliche Intelligenz sind die beiden Top-Technologien in deutschen Startups. Aktuell nutzen 53 % der Startups Big Data und Data Analytics, 49 % setzen Künstliche Intelligenz ein. Und der Anteil dürfte weiter steigen, denn beide stehen auch ganz vorne auf der Liste jener Technologien, deren Einführung Startups derzeit planen oder über die sie diskutieren: Bei KI sind es 39 %, bei Big Data und Data Analytics sind es 31 %.
Damit sind Startups Technologie-Vorreiter in Deutschland. In der Gesamtwirtschaft nutzen erst 15 % KI, weitere 25 % planen es oder diskutieren darüber. Bei Datenanalysen sind es in der Gesamtwirtschaft 39 % beziehungsweise 37 %.
Umfrage des Bitkom zeigt: Unternehmen wollen Daten nutzen, aber nicht teilen
„Es ist ein gutes Zeichen, wenn viele innovative Gründer:innen KI und Big Data nutzen, weiterentwickeln und so neue Produkte und Dienste auf den Markt bringen“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. „Startups werden dabei helfen, die Technologie insbesondere auch für kleine Unternehmen und den Mittelstand besser nutzbar zu machen.“ KI und Daten gehörten eng zusammen: Ohne Daten funktioniere die beste KI nicht – und umgekehrt ließen sich Daten mit KI viel effektiver analysieren. Wintergerst weiter: „Bei dem Ziel KI-Anwendungen von Startups in die Fläche zu bringen, wird aus Bitkom-Sicht der in der Startup-Strategie der Bundesregierung vorgesehen KI-Voucher für kleine und mittelständische Unternehmen helfen.“
Weitere Ergebnisse der Umfrage hinsichtlich anderer Technologien:
- Etwa jedes vierte Startup (27 %) setzt Technologien rund um das Internet of Things (IoT) ein, 29 % planen es oder diskutieren darüber.
- 5G ist in 14 % der Startups im Einsatz, 17 % sind in der Planungs- und Diskussionsphase.
- Auf 3D-Druck setzen bereits 11 %, 6 % planen oder diskutieren die Nutzung.
- Virtual und Augmented Reality wird erst in 8 % der Startups verwendet, aber hier ist der Unterschied zu denjenigen, die den Einsatz planen oder diskutieren mit 22 % besonders hoch.
- Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Blockchain, die erst 5 % einsetzen, die aber 22 % diskutieren oder bereits den Einsatz planen.
- Und beim Metaverse stehen 3 % aktuellen Nutzern immerhin 15 % der Startups gegenüber, die den Metaverse-Einsatz planen oder diskutieren.
Wintergerst: „Das Metaverse, Virtual und Augemented Reality sowie Blockchain sind Technologien, über die bereits einige Zeit diskutiert wird, deren Durchbruch aber noch aussteht. Unternehmen sollten die Entwicklung im Startup-Bereich aufmerksam verfolgen und rechtzeitig eigene Erfahrungen mit der Technologie sammeln.“
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Nur eine geringe Relevanz in der deutschen Startup-Szene haben Drohnen (5 % Nutzer, 8 % planen oder diskutieren), Robotik (4 % und 13 %) sowie autonom fahrende Fahrzeuge (3 % und 8 %). Ganz unten auf der Liste stehen derzeit noch Quantencomputer, mit denen sich 2 % bereits beschäftigen, aber immerhin in jedem zehnten Startup (10 %) wird eine Nutzung diskutiert oder geplant.
Hinweis zur Methodik
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 203 Tech-Startups aus Deutschland befragt. Die Umfrage sei nicht repräsentativ, so der Bitkom, gebe aber ein aussagekräftiges Stimmungsbild für Startups in Deutschland. Die Fragestellung lautete: „Welche der genannten Technologien sind in eurem Startup bereits im Einsatz, werden geplant oder diskutiert oder sind derzeit kein Thema?“ (eve)
