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Umsatzsteigerung und Ergebnissteigerung 2023 bei Bosch

Trotz einiger Herausforderungen gelingt Bosch Umsatzsteigerung in 2023
Bosch erreicht Erwartungen in 2023

Trotz schwacher Wirtschaftslage und damit höheren Kosten hat Bosch im Geschäftsjahr 2023 seine Erwartungen erreicht. Bosch konnte seinen Umsatz auf 91,6 Milliarden Euro steigern und wuchs damit wechselkursbereinigt um acht Prozent.

„Das Jahr 2023 war für Bosch schwieriger als erwartet. Mit Einsatz aller Kräfte haben wir es geschafft, unseren Umsatz zu steigern und unsere Rendite zu verbessern. Wir sind trotz starkem Gegenwind vorangekommen“, sagte Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH.

Inhaltsverzeichnis
1. Geschäftsjahr 2023
2. Anpassungen in Mobilitätssparte
3. Klimawandel
4. Wachstumsstrategie
5. Geschäftssektor „Mobility“
6. Geschäftsverlauf 2023 bei Mobility und Energy and Building Technology
7. Europa und Nordamerika
8. Beschäftigung 2023 blieb stabil
9. Ausblick für Bosch 2024

Geschäftsjahr 2023

Im zurückliegenden Geschäftsjahr konnte Bosch den Ausbau seiner Wachstumsfelder vorantreiben, Fortschritte bei der Transformation des Mobility-Geschäfts erzielen und die Wettbewerbsfähigkeit seiner Geschäfte stärken. . „Wir investieren weiterhin offensiv in Zukunftstechnologien, vor allem für den Klimaschutz“, sagte Hartung.

„Allerdings sehen wir, dass sich die Marktdurchdringung mit solchen Technologien verzögert und der Schub vom Markt nachgelassen hat. Wir müssen auf die schwächere Auftragslage reagieren und intensiv an unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten – nur so können wir das Wachstum der Zukunft finanzieren.“

Anpassungen in Mobilitätssparte

Vor dem Hintergrund der Marktbedingungen erwartet Bosch Anpassungsbedarf, vor allem in der Mobilitätssparte. Dazu hat das Unternehmen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen.

Erforderliche Beschäftigungsanpassungen sollen möglichst sozialverträglich erfolgen. Betriebsbedingte Kündigungen sind entsprechend einer mit den Arbeitnehmervertretern im Sommer 2023 geschlossenen Zukunftsvereinbarung für die deutschen Mobility-Standorte bis Ende 2027 ausgeschlossen. In besonders chancenreichen Geschäftsfeldern wolle Bosch zudem weiter einstellen und möglichst viele Beschäftigte aus schrumpfenden für wachsende Bereiche qualifizieren. Bis 2030 plant das Unternehmen insgesamt rund vier Milliarden Euro für die Aus- und Weiterbildung auszugeben. Dabei sei auch die Bereitschaft der Beschäftigten gefordert.

Klimawandel

Der Kampf gegen den Klimawandel bleibt für Technologieunternehmen wie Bosch eine wichtige Aufgabe und eröffnet zahlreiche Geschäftschancen. Die aktuelle Klimapolitik sorge nach Worten Hartungs jedoch bei vielen Unternehmen für Instabilität im geschäftlichen Umfeld. „Das Problem ist die sprunghafte Umsetzung, wie wir sie zuletzt etwa mit der plötzlichen Abschaffung der E-Auto-Prämie in Deutschland erleben konnten“, sagte Hartung.

„Die Wechselhaftigkeit der Rahmenbedingungen behindert langfristige Kaufentscheidungen. Die Wirtschaft braucht mehr und so viel Berechenbarkeit wie möglich.“ Der Bosch-Vorsitzende zeigte zugleich Verständnis für die Politik: Viele Regierungen in westlichen Ländern stünden gleichermaßen unter Spardruck wie in populistischer Kritik, zudem müssten sie den Wohlstand ebenso wie das Klima schützen.

Wachstumsstrategie

Auch in der aktuell schwachen Wirtschaftslage kommt Bosch voran und hält an seinen strategischen Zielen fest: Das Unternehmen will in seinen wesentlichen Märkten unter den führenden drei Anbietern und leistungsfähig in allen Weltregionen sein. „Auch und gerade in Zeiten der Transformation bewährt sich unsere breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg“, erklärte Hartung. „Dies schließt allerdings ein fokussiertes Management unseres Geschäftsportfolios nicht aus.“

Dazu gehört beispielsweise die Entscheidung, sich im Bereich Building Technologies auf das Geschäft mit Systemintegration zu konzentrieren und den Großteil des Produktgeschäfts zu verkaufen. Zugleich ist nach der Akquisition von Climatec im Jahr 2015 im vergangenen Jahr die Übernahme von Paladin Technologies erfolgt, um in der Gebäudeautomation die Aufstellung im nordamerikanischen Markt zu stärken.

Auch im Ausbau definierter Wachstumsfelder wie etwa dem Halbleitergeschäft ist Bosch erfolgreich: Mit der Beteiligung am europäischen Gemeinschaftsunternehmen ESMC und der Übernahme einer Chipfabrik im US amerikanischen Roseville hat Bosch 2023 wichtige Investitionsentscheidungen getroffen. Das Unternehmen verspricht sich weiteres Wachstum mit der Fertigung von Silizium-Karbid-Chips, kurz SiC-Chips. „Bei Bosch ergänzen die Investitionen die Innovationen.“ Von 2026 an wolle Bosch die ersten vertikal aufgebauten SiC-Chips kostensparend auf 200-Millimeter-Wafern produzieren.

Geschäftssektor „Mobility“

Seit Jahresbeginn 2024 gibt es den integrierten Geschäftssektor „Mobility“. Neu ist darin unter anderem eine horizontale Verantwortung für drei Zukunftsfelder: Software, Halbleiter und Fahrzeugrechner. Bosch will mit kommenden und etablierten Technologien seine geschäftlichen Chancen auf dem Weg in die Mobilität der Zukunft noch besser nutzen.

Einen Schub verzeichnet die Mobilitätssparte zum Beispiel für neue redundante Bremssysteme, die besonders das automatisierte und elektrifizierte Fahren unterstützen. Laut Hartung will Bosch damit bis 2030 jährlich um zehn Prozent zulegen. Mit Blick auf die Elektromobilität sieht der Bosch-Chef noch einiges zu tun – es fehlen Ladesäulen und günstige E-Autos in Europa.

Geschäftsverlauf 2023 bei Mobility und Energy and Building Technology

2023 ergab die Umsatzentwicklung in den Unternehmensbereichen für Bosch ein gemischtes Bild. Der Unternehmensbereich Mobility blieb auch 2023 bei Bosch die umsatzstärkste Sparte mit einem Erlös von 56,3 Milliarden Euro. Er erzielte ein Wachstum um sieben Prozent, wechselkursbereinigt um elf Prozent. Der Unternehmensbereich Industrial Technology erwirtschaftete einen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro.

Der Wert lag durch den Zukauf von HydraForce acht Prozent über Vorjahr, wechselkursbereinigt ist das ein Plus von zehn Prozent. Der Unternehmensbereich Consumer Goods verbuchte einen Umsatz von 19,9 Milliarden Euro. Die Erlöse lagen mit sieben Prozent unter dem Vorjahr, wechselkursbereinigt war das ein leichter Rückgang um ein Prozent. Der Unternehmensbereich Energy and Building Technology wuchs kräftig. Die Erlöse legten um neun Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zu. Das Plus betrug wechselkursbereinigt elf Prozent.

Europa und Nordamerika

In der regionalen Umsatzentwicklung setzte sich das gemischte Bild bei Bosch fort. In Europa stieg der Umsatz um sechs Prozent auf 46,8 Milliarden Euro. Das bedeutete wechselkursbereinigt einen Zuwachs von acht Prozent. In Nordamerika beliefen sich die Erlöse auf 15,2 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um vier Prozent, wechselkursbereinigt um acht Prozent. In Südamerika lag der Umsatz mit 1,7 Milliarden Euro um sechs Prozent unter Vorjahr. Wechselkursbereinigt ergab sich dagegen ein Zuwachs von vier Prozent In Asien-Pazifik kletterte der Umsatz leicht um ein Prozent auf 27,9 Milliarden Euro, wechselkursbereinigt um neun Prozent.

Beschäftigung 2023 blieb stabil

Zum Stichtag 31.12.2023 waren in der Bosch-Gruppe weltweit rund 427 600 Menschen beschäftigt. Das sind nach vorläufigen Werten rund 7 600 oder etwa zwei Prozent mehr als im Vorjahr. In Deutschland lag die Mitarbeiterzahl nahezu unverändert bei 133 800.

Ausblick für Bosch 2024

Für das laufende Jahr rechnet Bosch nur mit einem moderaten Wachstum der globalen Wirtschaft von zwei bis 2½ Prozent. „Nach unserer Einschätzung wird die Weltwirtschaft erst 2025 wieder leicht an Schwung gewinnen“, prognostizierte Forschner. „In allen für uns wichtigen Branchen sind die Aussichten verhalten.“ In der Automobilindustrie rechnet Bosch für 2024 mit einem ähnlichen Produktionsniveau wie im Vorjahr. Im Maschinenbau erwartet das Unternehmen weiter einen konjunkturellen Abschwung und im Konsumgütergeschäft erst 2025 wieder eine steigende Nachfrage. Im Energiebereich sieht Bosch vor allem im wichtigen deutschen Markt die Kaufstimmung weiter gedrückt.

Grund ist die Verunsicherung der Hausbesitzer über die künftigen Regelungen bei Heizungen. Unterstützung durch die Märkte erwartet das Unternehmen auch im Geschäftsjahr 2024 nicht. Bosch geht allerdings auf dem Weg zum Renditeziel von einer Verzögerung um ein bis zwei Jahre gegenüber der bisherigen Planung aus. Das Unternehmen will seine Anstrengungen mit Blick auf Kosten und Wettbewerbsfähigkeit entsprechend verstärken, um zukünftige Märkte erfolgreich erschließen zu können. Forschner erläuterte: „Wir streben eine Balance an zwischen Ertragskraft und Kapitaleffizienz einerseits sowie den Vorleistungen für das Wachstum von morgen andererseits. (vk)

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