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Die richtige Mischung macht’s

Jury nominiert fünf technische Lösungen für den Hermes Award 2012
Die richtige Mischung macht’s

Mehr als 40 Unternehmen haben sich in diesem Jahr mit innovativen Produkten und Verfahren für den renommierten Hermes Award beworben. Eine unabhängige Jury hat nun fünf von ihnen für die Preisvergabe am 22. April in Hannover nominiert. Die frisch gekürten Anwärter haben dabei ihre Wurzeln in sehr verschiedenen Disziplinen.

Der Hermes Award 2012 geht in die Endrunde: Die Jury um Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), hat fünf Unternehmen für den Technologiepreis der Hannover Messe nominiert. „Da in den vergangenen drei Jahren die Intensität von Forschung und Entwicklung in der Industrie stark gestiegen ist, gab es bei einer exzellenten Bewerberlage diesmal in der Jury-Auswahl ein spannendes Kopf-an-Kopf Rennen“, sagt Wahlster. Bei der Sichtung der eingereichten Beiträge hätte sich zudem ein klarer Trend hin zu mehr Effizienz und Nachhaltigkeit abgezeichnet. „Viele Unternehmen haben die Energiewende als Chance für Innovationen begriffen“, resümiert der Jury-Vorsitzende.

Insgesamt 44 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Industrie hatten sich zuvor mit neuen Produkten und Verfahren beworben. Für die Preisvergabe im Rahmen der Eröffnungsfeier der Hannover Messe 2012 hat die Jury den Favoritenkreis auf fünf Bewerber reduziert.
Zu ihnen zählt die Contitech AG aus Hannover. Sie hat sich mit dem Produkt Conti Thermo-Protect beworben. Dabei handelt es sich um eine plastisch verformbare, elastomere Mischung, die zur Wärmeisolierung auf Rohrleitungen wie Knetmasse aufgetragen wird. Unter Temperatureinfluss vulkanisiert die Mischung komplett aus und erreicht so eine hohe Festigkeit und Isolierwirkung. Das Produkt besteht aus einer speziellen mikroporösen Silikonkautschukmischung und ermöglicht die Wärmeisolierung bisher schwer oder gar nicht zu isolierender Bauteile. Dadurch können die Wärmeverluste an diesen Bauteilen um bis zu 70 % reduziert werden.
Auch der Automatisierungsspezialist Festo kann sich über eine Nominierung freuen. Das Unternehmen aus Esslingen am Neckar hat ein Exoskelett mit einer der menschlichen Hand nachempfundenen Kinematik entwickelt. Die so genannte ExoHand ermöglicht als industrielles Assistenzsystem die Kraftunterstützung bei Montagearbeiten. Sie kann aktiv die Finger bewegen, die Kraft in den Fingern verstärken oder Bewegungen der Hand aufnehmen und an einen Roboter übertragen. Festo hat sich bei der Entwicklungen vor allem auf Erkenntnisse aus der Bionik gestützt: Acht pneumatische Aktoren werden bewegt und bilden die relevanten Freiheitsgrade einer Hand ab. Die dazu erforderlichen Daten wie Kräfte, Winkel und Strecken werden mit Hilfe von Sensoren erfasst.
Der Wettbewerbsbeitrag der Linz Center of Mechatronics GmbH dürfte vor allem Nutzer hydraulischer Antriebe interessieren. Denn bei dem nominierten Produkt des österreichischen Forschungsunternehmens handelt es sich um das weltweit schnellste digitale Hydraulikventil. Die fünfmal schnellere Schaltzeit führt zu einer stark erhöhten Präzision und Effizienz in der Digitalhydraulik. Kernkomponente des Ventils ist ein leistungsoptimierter magnetischer Aktor mit bisher unerreichter Dynamik. Zudem ist eine Temperaturüberwachung in das Ventil integriert. Durch den Einsatz kann der Energieverbrauch hydraulischer Antriebe um bis zu 80 % verringert werden. Gleichzeitig werden die Anlagengeschwindigkeit und damit die Produktivität erheblich gesteigert. Die digitale Hydraulik bietet damit ein enormes wirtschaftliches Potenzial.
Auch die Pepperl+Fuchs GmbH aus Mannheim ist mit ihrem interaktiven Laserscanner in den engeren Favoritenkreis aufgerückt. Das Gerät beherrscht eine lückenlose 360-Grad-Rundumsicht und 250 000 Einzelmessungen pro Sekunde. Damit kann die Entfernung zu Objekten sicher bestimmt werden. Der rotierend aufgebaute Sensor erfasst in Rundumsicht für eine Ebene seine Umgebung. Ein Laserpunkt gewährleistet durch eine hohe Messrate und eine hohe Umdrehungsfrequenz die schnelle Detektion auch von kleinen Objekten. Das Produkt eignet sich insbesondere für die Steuerung Fahrerloser Transportsysteme. Mit einer Volumenreduktion von 30 % gilt es zudem als kleinster Scanner seiner Leistungsklasse.
Mit der Messung von Blitzströmen in Blitzableitungen hat sich Phoenix Contact mit Sitz in Blomberg eine der fünf Nominierungen gesichert. Das dafür entwickelte System stellt die Auswertungsergebnisse sofort über das Internet zur Verfügung. Bei Windkraftanlagen sind Blitzeinschläge für einen Großteil der Belastungen von Rotorblättern verantwortlich. Durch das nominierte System ist ein kontinuierliches Monitoring gewährleistet, um nach einem Blitzeinschlag sofort Wartungsarbeiten einzuleiten. Es basiert auf dem elektro-optischen Faraday-Effekt, erfasst den zeitlichen Blitzstromverlauf vollständig und ordnet die Blitzströme den einzelnen Rotorblättern zu. Durch den Einsatz des Systems werden die Verfügbarkeit der Anlagen und die Versorgungssicherheit mit elektrischer Energie erhöht. Zudem können Wartungsarbeiten gezielter und kostengünstiger durchgeführt werden.
Welcher der fünf Nominierten den Hermes Award 2012 gewinnt, wird im Rahmen der Eröffnungsfeier der Hannover Messe am 22. April bekannt gegeben. sb

Messe-Guide

Die Nominierten des Hermes Awards auf der Hannover Messe:
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