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EU-Lieferkettengesetz empört Stahl- und Metallverarbeiter

Viel bürokratischer Ballast, wenig Nutzen
EU-Lieferkettengesetz empört Stahl- und Metallverarbeiter

EU-Lieferkettengesetz empört Stahl- und Metallverarbeiter
WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer: „Unsere Branche setzt die Sorgfaltspflichten bereits in zunehmendem Maße um. Alle nehmen ihre Pflichten ernst.“ Bild: WSM

Viel Kritik erntet das neue EU-Lieferkettengesetz, unter anderem vom Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM). Die Corporate Sustainability due Dilligence Directive (CSDDD) gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, zumal die Unternehmen der Stahl- und Metallverarbeitung ihre Sorgfaltspflichten bereits umsetzten, heißt es.

„Viel bürokratischer Ballast, wenig Nutzen für die Menschen: Es ist zu befürchten, dass Unternehmen künftig betroffene Drittländer meiden, da die Pflichten sie überfordern“, warnt Volker Bockskopf, Leiter Umwelt und Arbeitsschutz beim WSM. Dadurch wäre nichts gewonnen. „Wir hoffen sehr, dass die deutsche Politik diese Vorgabe verneint.“

Regulatorischer Ballast erzwingt hohe Ressourcen

Die CSDDD bezieht bereits Unternehmen ab 500 Mitarbeitern mit ein – damit wird sie künftig noch mehr Betriebe der Stahl- und Metallverarbeitung treffen. „Der damit verbundene regulatorische Aufwand erzwingt unverhältnismäßig hohe Ressourcen, die die Unternehmen gar nicht haben“, moniert Bockskopf. Auch nationale Kontrollstellen würden massiv ausbauen müssen. „So funktioniert der Schutz von Menschenrechten und Umwelt nicht. Um echte Fortschritte zu machen, brauchen wir Augenmaß bei der Umsetzung und einen stärkeren Fokus auf relevante Risikosektoren.“

Die Unternehmen der WSM-Branchen wüssten um die Bedeutung von Menschenrechten und Umweltschutz. Sie trügen die Anliegen der Politik mit, mobilisierten all ihre Kräfte und etablierten entsprechende Maßnahmen angemessen in ihre Geschäftsabläufe.

WSM-Branche nimmt ihre Pflichten ernst

„Unsere Branche setzt die Sorgfaltspflichten bereits in zunehmendem Maße um, da ihre Kunden diese an sie weitergeben: Scope-Unternehmen beziehen ihre unmittelbaren Zulieferer in der Lieferkette ohnehin mit ein und verlangen deren Mitwirkung“, erklärt WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer. „Natürlich kann niemand einzelne Verfehlungen bei ILO-Standards oder OECD-Leitsätzen ausschließen – in keiner Branche. Aber alle nehmen ihre Pflichten ernst.“

Diese Pflichten jetzt aufgrund des CSDDD nochmals zu verschärfen, wäre ein weiterer Schlag für mittelständische Unternehmen, von denen viele am Ende ihrer Kräfte seien. Die Politik dürfe den Druck nicht weiter erhöhen. (jpk)

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