Lichtblick für Stahl- und Metallverarbeiter: Die Kfz-Industrie will Zulieferern helfen, die aufgrund der Stahlpreise in Existenznot sind. Es ist schnelle Hilfe gefragt.
Und sie bewegt sich doch, die Automobilindustrie. „Die Unternehmen der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie begrüßen die Reaktion der Automobilhersteller, im Zuge der Stahlpreisexplosion in Existenznot geratenen Zulieferern entgegenzukommen“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) in Düsseldorf. Das Angebot müsse nunmehr schnell umgesetzt werden.
Hintergrund: In einem Zeitungsinterview hatte der Präsident des Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA), Dr. Bernd Gottschalk, Unterstützung für Zulieferer in Aussicht gestellt. Der VDA-Vorstand sei sich einig, dass die Zulieferer nicht im Stich gelassen werden dürften, wenn es aufgrund externen Drucks durch die Stahlpreise zu Existenz gefährdenden Situationen komme.
Nach Meinung von WSM-Geschäftsführer Dr. Andreas Möhlenkamp reagiert die Automobilwirtschaft „im eigenen Interesse richtig“. Der Druck auf die Stahl- und Metallverarbeiter und damit auf die Versorgung der Kfz-Hersteller sei schon seit Monaten bekannt. Ob Massivumformer, Federnhersteller oder Blechumformer, die gesamte Branche leide unter dem Kostendruck.
Seit Wochen fordern der WSM und der Mitgliedsverband Industrieverband Blechumformung (IBU), dass die Preiserhöhungen an die Endkunden weitergegeben werden. „Jetzt müssen schnell konkrete Gespräche mit den Autoherstellern folgen, wie die Hilfe im Einzelfall aussehen soll“, fordert IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs. „Zu viele unserer Mitglieder befinden sich in akuter Existenznot.“ Die Lieferkette sei an vielen Stellen nur noch hauchdünn.
Für das zweite Halbjahr gibt es laut WSM-Chef Möhlenkamp keine verlässlichen Informationen, die auf eine Entspannung der Situation hindeuten. Er gehe im Gegenteil davon aus, dass die Rohstoffversorgung der Industrieländer in ihrer jetzigen Form für die Zukunft nicht gesichert sei. tv
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