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FMB legt bei Ausstellern und Besuchern erneut zu

Messeschlussbericht
FMB legt bei Ausstellern und Besuchern erneut zu

Mehr Aussteller, mehr Besucher, mehr Fläche: Auf der 12. FMB – Zuliefermesse Maschinenbau 2016 in Bad Salzuflen präsentierten 539 Aussteller auf einer vergrößterten Fläche von 17 500 m2 ihre Produkte und Dienstleistungen – 514 waren es Vorjahr. Bei den Besuchern wurde ein Zuwachs von 2,4 % gezählt.

Hans-Ulrich Tschätsch, Fachjournalist in Essen

Die vor elf Jahren gegründete FMB – Zuliefermesse Maschinenbau war zunächst eine Präsentations-Plattform für die Zulieferer des Maschinenbaus in Ostwestfalen-Lippe (OWL). Heute zeigt sie mit rund 540 Ausstellern die Leistungsfähigkeit der mehr als 700 Maschinenbau-Unternehmen, die sich in einem der stärksten Branchen-Cluster Deutschlands zusammengefunden haben. Ein Jahresumsatz von rund 19 Mrd. Euro spricht für sich.
Nach wie vor hat die FMB das Ziel, Konstrukteure, Entwickler und Einkäufer zusammenzubringen. Ein wichtiges Vorhaben der diesjährigen Veranstaltung war, das Thema Industrie 4.0 kleinen und mittleren Unternehmen näherzubringen. Unter dem Label „It´s OWL“ hat sich das Spitzencluster auf einem Gemeinschaftsstand und in einem Vortragsprogramm eingehend mit diesem Zukunftsthema auseinandergesetzt. Einen großen Raum beanspruchten dabei die Universitäten und Hochschulen der Region. Diese Forschungseinrichtungen machen nach Ansicht des Geschäftsführers der It´s OWL Clustermanagement GmbH, Dr. Roman Dumitrescu, den Weg für neue Technologien und Verfahren frei.
Große Fortschritte bei Industrie 4.0
Auch der VDMA hat die technologische Fortentwicklung der Region OWL fest im Blick. Aus Düsseldorf zur Messeeröffnung angereist, erklärte Ingo Rauhut vom NRW-Landesverband: „Die Maschinenbaubetriebe der westfälischen Region OWL haben bei der Umsetzung von Industrie 4.0 große Fortschritte gemacht. Bereits rund ein Drittel hat die Digitalisierung ihrer Fertigungseinrichtungen bereits fest im Blick.“ Sie würden den digitalen Wandel als große Chance sehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch Rauhut unterstützt ein Messeziel: die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und innovativen Unternehmen zu intensivieren. Schließlich hängt letztlich die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Firmen durch die schnelle Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen ab. So erklärte etwa Prof. Jürgen Jasperneite, der Leiter des Hochschulinstituts inIT (Institut für industrielle Informationstechnik an der Hochschule OWL) und des Fraunhofer-Anwendungszentrum IOSB-INA, beide in Lemgo ansässig, dass Industrie 4.0 auch für den Mittelstand keine Zukunftsmusik mehr ist. „Es muss nicht immer das Silicon Valley sein, das den Takt vorgibt“, so Jasperneite, „auch in OWL tut sich in diesem Zusammenhang eine Menge.“
Kooperation mit Forschern
Der Erfolg, den die Zusammenarbeit von Industrieunternehmen mit den Universitäten und Hochschulen der Region bringt, ist deshalb nicht mehr von der Hand zu weisen. Aber es ist keine Spezialität, die nur OWL betrifft. Auch in den benachbarten Niederlanden gibt es vergleichbare Erfolge, die sich sehen lassen können. Der FMB-Austeller Demcon aus Enschede präsentierte in Bad Salzuflen eine Maschine der Sonderklasse. Dabei ermöglicht nicht unbedingt die integrierte Bildverarbeitung, fehlerhafte von makellos geprägten Münzen zu trennen. So etwas würden wahrscheinlich auch andere Hightech-Unternehmen entwickeln. Ob diese es in gerade einmal vier Wochen schaffen würden, eine solche Maschine der Königlichen Niederländischen Münze zu übergeben, ist die Frage. Die Umstände, die zu dieser enorm kurzen Entwicklungszeit der Maschine geführt haben, erklärt Demcon-Produktentwickler Dr. Marvin Klein. Wenige Monate vor dem vereinbarten Lieferterm sei es notwendig geworden, sämtliche bereits geprägten Münzen noch einmal einer Qualitätskontrolle zu unterziehen und einige fehlerhafte Pesos auszusortieren. Es musste also schnell eine Maschine her, die 40 Mio. Münzen überprüfen und gegebenenfalls trennen kann.
Die Guten ins Töpfchen…
Das Ergebnis war eine Prüfmaschine, die zehn Münzen pro Sekunde beidseitig auf Korrosionsflecken und lokale Verfärbungen kontrolliert. Der nahende Liefertermin nach Südamerika konnte so noch eingehalten werden. Dr. Marvin Klein: „Eine Entwicklungszeit von vier Wochen für diese Sondermaschine war nur deshalb möglich, weil in unserem Unternehmen sämtliche Ingenieurdisziplinen unter einem Dach zusammenarbeiten und mit einer strukturierten Entwicklungsmethodik so schnell wie möglich das Ziel anvisieren.“ Der neuentwickelte modellbasierte Bildverarbeitungs-Algorithmus machte es möglich, 40 Mio. Münzen in weniger als zwei Monaten zu prüfen.
Dabei versteht es sich von selbst, dass der Mittelständler Demcon mit rund 250 Mitarbeitern als High-End-Technologielieferant eng mit Hochschulen und technischen Universitäten zusammenarbeitet. „Wir suchen nicht die Standard-Aufgaben, sondern sind auf der Suche nach der besonderen und speziellen Lösung“, erklärt Klein die Zielrichtung. Dabei sei es gleichgültig, ob es sich um Metall-3D-Drucker oder um Prüfwerkzeuge handle. So gesehen war die Demcon-Präsenz auf der FMB eine Bereicherung für die Veranstaltung – und bestätigt damit die Worte von Christian Enßle vom Veranstalter Clarion Events Deutschland GmbH. Der Portfolio Manager unterstrich zum Auftakt der Messe die große Bedeutung für die Entwicklung der gesamten Region durch die beteiligten Forschungseinrichtungen.
Die nächste FMB – Zuliefermesse Maschinenbau findet vom 8. bis 11. November 2017 statt.
Weitere Informationen: www.fmb-messe.de
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