Der Bielefelder Gildemeister-Konzern meldet im Geschäftsjahr 2010 deutliche Aufwärtstendenzen. Die weltweite Werkzeugmaschinen-Krise sei überstanden. Der Auftragseingang stieg um 24 % auf 1,4184 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,1459 Mrd.). Davon entfielen 854,2 Mio. Euro auf das Werkzeugmaschinengeschäft, 419,2 Mio. Euro auf das Geschäftsfeld „Services“ und 144,8 Mio. Euro auf den Bereich „Energy Solutions“. Der Umsatz nahm um 195,6 Mio. Euro (+17 %) auf 1,3768 Mrd. Euro zu (Vorjahr: 1,1812 Mrd. Euro).
Auch das Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres ist laut dem Maschinenbauer positiv. Die Ertragslage hat sich demnach wie folgt entwickelt: Das EBITDA betrug 73,6 Mio. Euro (Vorjahr: 60,9 Mio. Euro); das EBIT belief sich auf 44,7 Mio. Euro (Vorjahr: 31,8 Mio. Euro). Das EBT war mit 6,5 Mio. Euro positiv (Vorjahr: 7,1 Mio. Euro). Der Jahresüberschuss im Konzern beträgt 4,2 Mio. Euro (Vorjahr: 4,7 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 0,09 Euro. Vor dem Hintergrund der historisch schwersten Werkzeugmaschinenkrise und des strukturell veränderten Wettbewerbsumfelds werten die Westfalen das Ergebnis als positiv. Die Konzernleitung will der Hauptversammlung am 13. Mai vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2010 keine Dividende auszuschütten.
Beim Auftragseingang konnte Gildemeister nach eigener Aussage im Jahresverlauf 2010 zunehmend Erfolge verzeichnen. Im vierten Quartal erreichte der Auftragseingang 404,6 Mio. Euro (Vorjahr: 327,7 Mio. Euro) – ein Plus von 23 %. Im Kerngeschäft „Werkzeugmaschinen“ stieg der Ordereingang im Gesamtjahr um 50 % auf 854,2 Mio. Euro (Vorjahr: 568,0 Mio. Euro). Die „Services“ entwickelten sich ebenfalls positiv; der Auftragseingang stieg um 60 % auf 419,2 Mio. Euro (Vorjahr: 262,8 Mio. Euro). Bei den „Energy Solutions“ ist der Auftragseingang um 54 % auf 144,8 Mio. Euro gesunken. Wegen der hohen Auftragsbestände verlief der Auftragseingang hier geplant unter dem Vorjahresniveau.
Die Aufträge aus dem Inland stiegen insgesamt um 56 % auf 537,7 Mio. Euro (Vorjahr: 343,9 Mio. Euro). Die Auslandsbestellungen nahmen um 10 % auf 880,7 Mio. Euro zu (Vorjahr: 802,0 Mio. Euro). Der Auslandsanteil betrug 62 % (Vorjahr: 70 %). Der Auftragsbestand betrug am 31. Dezember 2010 im Konzern 628,3 Mio. Euro.
Zum Jahresende waren 5445 Mitarbeiter, davon 213 Auszubildende, im Konzern beschäftigt (Vorjahr: 5450). In Erwartung einer besseren Geschäftsentwicklung hat das Unternehmen sein hochqualifiziertes Fachpersonal bewusst gehalten. Zum Jahresende arbeiteten 3306 Mitarbeiter (61 %) bei inländischen und 2139 Mitarbeiter (39 %) bei den ausländischen Gesellschaften.
Die aktuelle Prognose für Werkzeugmaschinen geht für 2011 von einem weiteren Wachstum aus. Gildemeister wertet den Start ins aktuelle Geschäftsjahr als gut. Der Auftragseingang habe sich erwartungsgemäß positiv entwickelt. Bei der traditionellen Hausausstellung bei Deckel Maho in Pfronten Anfang Februar erzielte das Unternehmen einem Auftragseingang von 107,7 Mio. Euro (+102 % gegenüber Vorjahr) und verkaufte 391 Maschinen. Die Veranstaltung sei damit die erfolgreichste Hausausstellung aller Zeiten. Für das Gesamtjahr wollen die Bielefelder einen Auftragseingang von über 1,6 Mrd. Euro und einen Umsatz von über 1,5 Mrd. Euro erreichen. Beim EBT und Jahresüberschuss rechnet der Konzern mit deutlichen Zuwächsen.
Auch fürs Geschäftsjahr 2012 erwartet Gildemeister in allen Geschäftsfeldern eine positive dynamische Entwicklung. Die Westfalen rechnen mit einem nochmals steigenden Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis.
Alle Zahlen sind vorläufig und stehen unter dem Vorbehalt der Abschlussprüfung sowie der Feststellung des Abschlusses durch den Aufsichtsrat.
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