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GKV berichtet vom Druck der Kunststoff-Verarbeiter

Steigende Preise und Lieferausfälle
GKV berichtet vom Druck der Kunststoff-Verarbeiter

GKV berichtet vom Druck der Kunststoff-Verarbeiter
Lieferausfälle und Preisexplosion setzen Kunststoff-Verarbeiter unter massiven Druck, berichtet der GKV. Bild: DedMityay/stock.adobe.com

Kunststoff-Verarbeiter gerieten immer mehr unter Druck, berichtet der Gesamtverband der Kunststoff verarbeitenden Industrie (GKV e.V.). Dies läge zum einen daran, dass ausbleibende Kunststofflieferungen bereits zu Einschränkungen der Produktions- und Lieferfähigkeit geführt hätten. Zum anderen setzten teilweise drastische Preissprünge bei Kunststoffen die überwiegend mittelständischen Kunststoff-Verarbeiter noch mehr unter Druck. Betroffen seien alle Bereiche der Kunststoff verarbeitenden Industrie, sowie alle Kunststofftypen angefangen von den Standard-Kunststoffen wie PP, PE und PVC, über die Technischen Kunststoffe wie ABS, PC und PA bis hin zu den Hochleistungskunststoffen wie PVDF und PTFE.

Preisanstiege der Kunststoffe

Die Preise für Standard-Kunststoffe sind im ersten Quartal 2021 in Europa durchweg stark gestiegen.

  • So hat sich der für Verpackungen wichtige Rohstoff Polyethylen (PE-LD) bis Mitte März um mehr als 35% verteuert.
  • Ähnliche Zahlen werden für PE-HD, PE-LLD und PP gemeldet.
  • Bei Polystyrol (PS) bzw. expandiertem Polystyrol (EPS) ist die Lage ebenso: Die Preise sind allein im März um 30% gestiegen und beim S-PVC ist ein Preisanstieg von 61% innerhalb der letzten zehn Monate zu verzeichnen.
  • Bei PUR liegt die Preissteigerung um 50 % in den letzten sechs Monaten.

Auch die Technischen Kunststoffe sind von starken Preisanstiegen betroffen – der Preisindex Plastixx TT stieg allein im Februar um über 10% im Vergleich zum Vormonat.

  • Vor allem bei den für die Automobil- und Elektroindustrie wichtigen Materialien PA 6 und PA 6.6 werden dreistellige Aufschläge erwartet.
  • Der für Gehäuse von Elektrogeräten und medizinisches Inventar wichtige Rohstoff ABS ist in den letzten sechs Monaten um 35% teurer geworden.
  • Ähnlich verhält sich die Situation auch bei den Hochleistungskunststoffen wie PVDF und PTFE.

Petrochemische Ausgangsstoffe

Auch die petrochemischen Ausgangsstoffe für die Kunststoffherstellung sind teurer geworden, allerdings teils deutlich geringer als die daraus gefertigten Kunststoffe.

  • So stiegen beispielsweise im ersten Quartal die Kosten für Ethylen, dem Ausgangsstoff für Polyethylen, um 17%.
  • Für Propylen, dem Ausgangsstoff für Polypropylen liegt der Preisanstieg bei 21%.
  • Die Aufschläge auf Polyolefine erreichen nominal teils mehr als das Dreifache der Preissteigerung der Vorprodukte.
  • Der für ABS und Polystyrol/EPS wichtige Ausgangsstoff Styrol hat sich allein im März um 48% verteuert.

Gestörte Lieferketten bei Fracht und Logistik

Der Einbruch des Welthandels zu Beginn der Covid-19-Pandemie und die im 4. Quartal 2020 sprunghaft wieder angestiegene Nachfrage haben zu teils chaotischen Situationen im Frachtgeschäft geführt. In den letzten Wochen scheint sich die Lage allerdings zu stabilisieren und auf den Wachstumspfad von vor der Corona-Krise zurückzukehren. Damit kann zumindest im Bereich der Frachtkosten auf eine mittelfristige Entspannung gehofft werden. Weiterhin fehlt aber der Frachtraum der Passagierflieger.

Einsatz von Sekundärrohstoffen

Ein Ausweichen auf Recyclingmaterialien ist in vielen Fällen nur begrenzt möglich:

  • Für viele Anwendungen verhindern gesetzliche Sicherheitsvorschriften, technische Hürden und hohe Qualitätsanforderungen derzeit einen breiteren Einsatz von Rezyklaten.
  • Auch sind Rezyklate vielfach noch nicht in ausreichenden Mengen in gleichbleibender Qualität verfügbar.
  • Dort, wo Rezyklate etabliert sind, steigen die Preise parallel zur Neuware deutlich – und das bei sinkender Verfügbarkeit. (eve)

Kontakt:

GKV Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V.
Gertraudenstraße 20
10178 Berlin
Telefon: +49 (0) 30 2061 67 150
Fax: +49 (0) 30 3971 22 30
E-Mail: info@gkv.de
www.gkv.de

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