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IDC hat eine aktuelle Studie mit dem Titel „Industrial IoT in Deutschland 2022“ veröffentlicht; Cisco gibt Handlungsempfehlungen

Ergebnisse und Handlungsempfehlungen
Deutsche IIoT-Studie: Wenige Vorreiter, viele Nachzügler

Deutsche IIoT-Studie: Wenige Vorreiter, viele Nachzügler
Die aktuelle Studie „Industrial IoT in Deutschland 2022“ von IDC zeigt: Für das IIoT gibt es in Deutschland nur wenige Vorreiter und viele Nachzügler. Bild: Blue Planet Studio/stock.adobe.com

Die aktuelle Studie „Industrial IoT in Deutschland 2022“ von IDC zeigt: Für das Industrial Internet of Things (IIoT) gibt es in Deutschland nur wenige Vorreiter und viele Nachzügler. Erst 10 % der Industrie-Unternehmen führen umfassende IIoT-Projekte durch, weitere 10 % in begrenztem Ausmaß. Die meisten Firmen sind derzeit noch mit Recherche (20%), Evaluierung (30%), Planung (20%) und Pilotprojekten (9%) beschäftigt.

Die Studie fand im Vorfeld der Hannover Messe 2022 statt und wurde unter anderem von Cisco gesponsert. Anhand eines strukturierten Fragebogens wurden IT- und Fachverantwortliche befragt, die Entscheidungen hinsichtlich IIoT im eigenen Unternehmen treffen, beeinflussen oder IIoT-Lösungen nutzen. Die Befragten stammen aus 250 deutschen Unternehmen der Prozessindustrie, der diskreten Fertigung, dem Handel, aus Transport, Verkehr und Logistik sowie der Wasser- und Energieversorgung und Abfallentsorgung mit mehr als 100 Mitarbeitern.

Weitere Ergebnisse der Studie zu IIoT 2022

Trotz seiner Vorteile setzt sich IIoT in Deutschland nur langsam durch. Das liegt zum Teil an der von Krisen geprägten wirtschaftlichen Lage der letzten Jahre. So sind betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie Gewinn und Kosten (40%), Produktivität (38%) und Kundenbindung (29%) für das Business in den Fokus gerückt. Die Gründe für die geringe IIoT-Adaption liegen jedoch weniger am mangelnden Willen oder Interesse, sondern viel mehr in den Herausforderungen bei der Umsetzung selbst. Skepsis, fehlendes Know-How und veraltete Technologien stehen dabei im Vordergrund.

Bewertung der Studie

Nach den Ergebnissen der Studie bleibt die IIoT-Nutzung in der deutschen Industrie seit rund zwei Jahren auf niedrigem Niveau. Dadurch verpassen viele Unternehmen die Chance, besser auf Probleme in Liefer- und Wertschöpfungsketten reagieren zu können. Dabei wäre der Bedarf für die Industrie in Deutschland enorm: von steigenden Energie- und hohen Frachtkosten über gestörte Lieferketten bis hin zu einem Krieg mitten in Europa. Gerade in so volatilen Zeiten wie diesen sind verlässliche Informationen und flexible Unternehmensprozesse notwendig. Genau dies ermöglicht IIoT.

Cisco gibt Handlungsempfehlungen

Um die Gründe für die geringe IIoT-Adaption zu überwinden und die Transparenz für agile Unternehmensprozesse zu nutzen, die IIoT-Anwendungen bieten, gibt das Unternehmen Cisco fünf Handlungsempfehlungen:

1. Ganzheitliche Daten- und Analytics-Strategie entwickeln

Nur gut jedes zehnte (13%) deutsche Industrie-Unternehmen hat bereits eine ganzheitliche Daten- und Analytics-Strategie zur Integration sämtlicher IIoT-Projekte erstellt. Bei 58 % werden die Daten- und Analyseziele auf eine kurzfristige Business-Strategie abgestimmt. Knapp ein Viertel (23%) konzentriert sich auf isolierte Projekte. Eine umfassende Strategie ist jedoch absolut zentral für den Erfolg der digitalen Transformation in der Industrie.

2. IT/OT-Integration auf allen Ebenen forcieren

IIoT reicht vom Sensor am oder im industriellen Gerät bis in die zentralen Rechenzentren und Cloud-Umgebungen der IT. Daher müssen die IT- und OT-Teams zusammenarbeiten, um die Umsetzung von IIoT-Anwendungen in der geforderten Qualität sicherzustellen. Doch aktuell sind in 28 % der deutschen Industrie-Unternehmen die Teams für IT und OT noch immer komplett getrennt. Immerhin soll dieser Anteil innerhalb von 12 Monaten auf 5 % sinken und der Anteil der Firmen mit enger Zusammenarbeit zwischen OT und IT von 17 auf 33 % steigen.

3. Verantwortungen für Cybersecurity festlegen

Zentral bei der IT/OT-Integration ist Cybersecurity. Die häufigste Sorge bildet hier für 28 % der Befragten die mangelnde Kommunikation zwischen IT und OT über gemeinsame Gefahren. Entsprechend wird der Anteil der Unternehmen, bei denen IT und OT gemeinsam Verantwortung für die Cybersecurity tragen, von derzeit 12 % auf 29 % in 12 Monaten steigen. Richtig umgesetzt, kann IIoT ein deutlicher Gewinn für die OT-Sicherheit sein: Sie erhöht die Transparenz und entdeckt unbefugte Zugriffe.

4. Ziele definieren, Erfolge messen, Entscheidungsregeln etablieren

Von den Unternehmen, die mindestens IIoT-Pilotprojekte umsetzen, misst derzeit nur ein Drittel Erfolgsmetriken. Weitere 22 % von ihnen evaluieren immerhin erste Kennzahlen und deren Eignung. „Bei der Erfolgsmessung und Projektbesteuerung besteht deutliches Nachholpotenzial, damit wertvolle IIoT-Budgets nicht versanden,“ resümiert Marco Becker, Senior Consultant bei IDC und Studienleiter.

5. Synergien durch Kombination von IIoT und Nachhaltigkeit realisieren

Durch Nachhaltigkeit profitieren Unternehmen nicht nur von einem besseren Ruf und weniger Risiken, sondern auch von unmittelbaren Einsparungen. So sehen zwei Drittel (67%) der Befragten in der Reduzierung von Abfall, Rohstoffen, Energie und CO2 ein Win-win-Szenario. Fast ebenso viele (65%) glauben, dass Nachhaltigkeit Innovationen fördert. Hinzu kommt, dass für 55 % Nachhaltigkeit auch schon kurzfristig positive Auswirkungen auf die eigenen Geschäfte hat. Dabei ist laut 61 % IIoT essenziell für den Erfolg industrieller Nachhaltigkeitsinitiativen. (eve)

 

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