Die schleichende Dequalifizierung von Ingenieuren kann zu einem massiven Fachkräftemangel führen, warnt eine Studie.
Die einseitige Spezialisierung von Ingenieuren stellt ein großes Risiko dar. Das besagt eine Studie von Tüv Bildung und Consulting. Das Problem: Obwohl viele Unternehmen über Fachkräfte- und Ingenieurmangel klagen, sind rund 60 000 Menschen dieses Berufsstandes arbeitslos. Der Tüv Rheinland wollte wissen warum.
Offenbar wird vor allem bei älteren Ingenieuren die Lücke zwischen geforderter und vorhandener Ausbildung immer größer. Es fehle häufig an Fachwissen über angrenzende Disziplinen und Prozesswissen. Vielen Routiniers sei nicht bewusst, dass heute in die meisten Innovationen Erkenntnisse unterschiedlicher Disziplinen einfließen, weshalb sie mehr Überblickwissen benötigen. Als wenig ausgeprägt erachten die befragten Unternehmen die Team- und Veränderungsfähigkeit der Ingenieure. Zudem schätzt der Berufsstand sein Wissen meist selbst höher ein, als es die Personalverantwortlichen tun.
Ein Knackpunkt scheint die Weiterbildung der Ingenieure während des Berufslebens zu sein: Bei älteren Fachleuten – nicht den Führungskräften – sinke der Umfang der Weiterbildung kontinuierlich, auch die inhaltliche Breite der Schulungen gehe zugunsten von neuem Fach- und Methodenwissen zurück (Kommentar). tv
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