Elektromobilität | Im Forschungsprojekt Omni-Steer entwickeln Unternehmen und Forschungsinstitute Konzepte und Prototypen für automatisiert lenkende Elektro-Autos.
Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt Omni-Steer sollen bis 2018 neue Konzepte und Prototypen entwickelt werden, die die urbane Manövrierfähigkeit von Autos steigern.
In Städten wenden Vielfahrer wie Lieferdienste und mobile Pflegekräfte viel Zeit für die Parkplatzsuche und das Einparken auf. Neue Fahrwerke mit einzeln lenkbaren Rädern und elektrische Antriebe können hier Abhilfe schaffen, da sie die Wendigkeit im Stadtverkehr erhöhen.
Im Projekt Omni-Steer entwickeln der Industrie- und Automobilzulieferer Schaeffler, der Spezialist für Fahrzeugumbauten für Menschen mit schweren Behinderungen Paravan, der Sensorsystementwickler Hella Aglaia Mobile Vision sowie Forscher des Forschungszentrum Informatik FZI und des Karlsruher Instituts für Technologie KIT gemeinsam Lösungen für das Fahren der Zukunft. So wird beispielsweise an neuen Radaufhängungen gearbeitet, die größere Lenkeinschläge an der Vorder- und Hinterachse ermöglichen. Auch passende Abstands- und Spurassistenten mithilfe von integrierten Längs- und Querführungssystemen werden erforscht. „Je nach Situation kann nahtlos zwischen Vorderrad-, Hinterrad- und Allradlenkung gewechselt werden“, erklärt Dr. Marcel Mayer, Leiter der Arbeitsgruppe Automatisiertes Fahren bei Schaeffler. So würden Fahrmanöver in beengten Situationen, etwa beim Abbiegen und bei Spurwechsel im Stau oder vor Baustellen zeitlich und energetisch effizienter.
Im Rahmen des Projekts entsteht am KIT ein kleines Demonstrationsfahrzeug, dessen Längs- und Querführungssystem orthogonale, mehrdirektionale und nichtlineare Fahr- und Lenkmanöver ausführen kann. Sensoren im Fahrzeug erkennen das Umfeld, errechnenden den bestmöglichen Fahrweg und führen eigenständig komplexe Manöver aus. (nu)
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