Im ersten Quartal 2020 verzeichneten die italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen einen Rückgang des Auftragseingangs um 11 %. Das ergibt sich aus der letzten Erhebung vom Centro Studi & Cultura des Ucimu – Sistemi per Produrre, dem Verband der italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen. Während sich der Rückgang in den Exportmärkten mit 4,4 % noch in Grenzen hielt, brach der AE auf dem Inlandsmarkt zwischen Januar und März im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 41,3 % ein.
Orders Ende Februar komplett eingebrochen
Ucimu-Präsident Massimo Carboniero sagt: „Der drastische Auftragsrückgang im ersten Quartal beunruhigt die Unternehmen aufs Äußerste. Vor allem, weil sich der Plan „Transizione 4.0“ vor der Corona-Krise im Januar und Februar positiv auszuwirken schien und die Prognose für das 2020 auf dem Niveau von 2019 lag. Ende Februar brachen die Aufträge innerhalb weniger Tage fast komplett ein. „Nachdem unsere Betriebe seit Wochen geschlossen sind, während viele Wettbewerber – vor allem die deutschen – weiterhin arbeiten und so den Forderungen des internationalen Marktes entsprechen können, kann sich die Situation der italienischen Hersteller nur noch weiter verschlechtern.“
Auf dem Auslandsmarkt hätten zunächst Kunden aus China alle Verhandlungen unterbrochen. Das Land sei nicht nur als erstes von der Coronapandemie betroffen gewesen, sondern auch der wichtigste Exportmarkt der italienischen Maschinenbauer. Der Ucimu-Präsident fürchtet, dass jetzt, wo die Produktion in China wieder anlaufe, Anbieter aus anderen Ländern von der wieder einsetzenden Nachfrage profitieren und die heimischen Anbieter wichtige Marktanteile verlieren könnten. In dieser schwierigen Situation bestehe die Gefahr einer unwiderruflichen Verschlechterung der Lage, wenn die italienischen Betriebe nicht sofort die Möglichkeit erhielten, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen.
Carboniero betont: „Wir Unternehmer der Werkzeugmaschinenbranche tragen eine doppelte Verantwortung – einerseits müssen wir täglich Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter gewährleisten, andererseits ihnen und ihren Familien aber auch in Zukunft Arbeit und damit den Lebensunterhalt sichern. Unsere Produktionsstätten sind sichere Orte, zudem mit geringem Personalaufwand. Deshalb müsste eigentlich sofort das Startzeichen für eine Wiederaufnahme unserer Produktionsaktivität gegeben werden.“
Carboniero mahnte, dass Regierungsmaßnahmen, die die Industrie stützen sollen, wenig nützten, wenn die Unternehmen nicht die Möglichkeit erhielten, sofort wieder zu produzieren, um das in der Zeit des Lockdowns verlorene Terrain wieder zurückzuerobern. „Im anderen Fall wäre das Risiko Unternehmen und mit ihnen Tausende von Arbeitsplätzen zu verlieren, riesengroß.“
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