Die Technologie-Initiative Smart-Factory-KL hat ein neues Konzept zur Produktion der Zukunft vorgestellt, bei der der Mensch in den Mittelpunkt rückt. „Production Level 4 (so der Name des Konzepts) erreicht durch Integration von künstlicher Intelligenz (KI), Automatisierung und dem Menschen den nachhaltigen Nutzen der Industrie 4.0“, sagt Andreas Huhmann, Vorstand SmartFactory-KL und Strategy Consultant Connectivity + Networks bei Harting.
„Wir als Smart-Factory-KL haben den Begriff gewählt, weil wir aufzeigen wollen, dass die konsequente Weiterentwicklung innerhalb von Industrie 4.0 nur mit Autonomie also mit vereinter menschlicher und künstlicher Intelligenz zu erreichen ist“, erklärte Huhmann bei der Vorstellung.
Mensch soll bei Industrie 4.0 nicht außer Acht gelassen werden
Die bisherigen Theoriepapiere zur industriellen Produktion beschreiben in Analogie zum autonomen Fahren sechs Level der Autonomie von 0 bis 5, wobei 5 „ohne das Zutun von Menschen“ meint. „Genau den Level sehen wir aber nicht als Ziel“, sagt Martin Ruskowski, Vorstand von Smart-Factory-KL.
„Routinearbeiten werden sicherlich von KI oder Maschinen ersetzt. Aber Fähigkeiten wie echtes Verstehen, Kreativität, Moral oder Emotionen erlernen Maschinen oder Software nicht. Wir gehen davon aus, dass Technik dazu da ist, den Menschen zu unterstützen, nicht zu beherrschen. Production Level 4 soll dies deutlich herausstellen.“
Demonstratorbau zu Production Level 4 hat begonnen
Aktuell ist nach den Vorgaben von Production Level 4 ein neuer Demonstrator im Bau, 2020 soll der erste Schritt in die Zukunft auf der Hannover Messe gezeigt werden.
„Wir haben eine Vision entwickelt“, erklärt Ruskowski, „wo wir 2025 stehen wollen. Der Demonstrator ist so angelegt, dass wir ihn jährlich weiterentwickeln können, bis wir in fünf Jahren Production Level 4 verwirklicht haben.“
Industrieunternehmen arbeiten für Produktion der Zukunft zusammen
In Arbeitsgruppen arbeiten die Unternehmen in der Technologie-Initiative zu relevanten Fragestellungen plattformübergreifend zusammen. Dabei leiten die Experten der Smart-Factory-KL die Arbeitsgruppen, während die Industriemitglieder ihre Bedürfnisse formulieren und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen zurück in die Produktion tragen. „Wir halten es für wichtig, dass bei uns die Mitglieder zusammenarbeiten“, so Ruskowski. „Nur so können wir wichtige Entwicklungsschritte technisch gemeinsam umsetzen.“