Drei Viertel der Familienunternehmern können sich vorstellen, dass bei ihnen ein Risikokapitalgeber einsteigt, besagt eine Studie. Die Unternehmer dulden aber meist nur Minderheitsbeteiligungen.
Familienunternehmen sind Beteiligungskapital gegenüber weit aufgeschlossener als vielfach angenommen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Intes-Akademie für Familienunternehmen, der Beteiligungsfirma Hannover Finanz-Gruppe und der Unternehmensberatung Munich Strategy Group (MSG).
Wie es in der Untersuchung heißt, hätten sich gängige Vorurteile nicht bestätigt: Familienunternehmen seien vornehmlich am langfristigen Bestand der Firma interessiert und eher risikoscheu. Finanzinvestoren dagegen suchten – Stichwort Heuschrecken – nur das schnelle Geld, soziale und regionale Verantwortung spielten in ihrer Betrachtung eine untergeordnete Rolle.
„Wir haben Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf beiden Seiten ausgelotet und mehr Schnittflächen identifiziert als erwartet“, sagt MSG-Geschäftsführer Claus Wattendrup. Familienunternehmen seien Beteiligungskapital gegenüber durchaus aufgeschlossen, sagt er. Fast drei Viertel aller befragten Unternehmer können sich grundsätzlich eine Zusammenarbeit vorstellen.
Intes-Partner Jürgen Brink erläutert die Sicht der Familienbetriebe: „Beteiligungskapital ist kein Tabu-Thema mehr.“ In Familienunternehmen seien immer häufiger jüngere, international ausgebildete Nachfolger am Ruder. Interessant sei Beteiligungskapital vor allem für die Wachstums-Finanzierung. Familienfirmen seien hauptsächlich an Minderheitsbeteiligungen interessiert. Für die Untersuchung wurden 268 Unternehmen befragt, die meisten davon wachstumsstark und profitabel (Kommentar). tv
Junge Nachfolger sind am Ruder
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