Am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern ist ein neues Zentrum für Künstliche Intelligenz entstanden: Wie können Start-ups und KMU erfolgreich KI-Produkte entwickeln? Und wie lassen sich die Risiken solcher Produkte frühzeitig einschätzen – auch mit Blick auf EU-Vorgaben? Das KI-Innovations- und Qualitätszentrum soll diese FRagen beantworten. Es ist Teil der Initiative „Mission KI“ und das erste von zwei geplanten Zentren in Deutschland, mit denen die Bundesregierung den Einsatz von vertrauenswürdiger KI vorantreibt.
Der Schwerpunkt des neuen Zentrums wird zunächst auf dem Einsatz von KI im Gesundheitsbereich liegen – auch aufgrund der starken Präsenz von Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Medizin, Pharma und Biotechnologie in der Region. Das Zentrum ist jedoch nicht auf den medizinischen Bereich beschränkt, sondern steht Innovatoren aus allen Branchen offen.
„Die Ansiedlung des Innovations- und Qualitätszentrums am DFKI ermöglicht es uns, vorhandene Strukturen zu nutzen und über die breite Kompetenz unserer Forschungsbereiche und die weitreichenden Netzwerke im Bereich vertrauenswürdiger KI wertvolle Synergien zu schaffen“, sagt Prof. Dr. Andreas Dengel, Geschäftsführender Direktor des DFKI in Kaiserslautern. „Als Forschungspartner von Unternehmen verschiedenster Branchen wissen wir um die besonderen Herausforderungen hinsichtlich Sicherheit, Zuverlässigkeit und ethische Vertretbarkeit, die mit der Entwicklung von marktfähigen KI-Anwendungen einhergehen. Mit dem Innovations- und Qualitätszentrum möchten wir deshalb eine Anlaufstelle für alle Unternehmen schaffen, um diesen Zugang zu KI-Spitzenforschung zu bieten.“
„Um Vertrauen in neuartige Anwendungen zu schaffen, muss KI-Qualität von Beginn der Entwicklung an mitgedacht werden“, Prof. Dr. Sebastian Vollmer, Leiter des Forschungsbereichs Data Science und ihre Anwendungen. „Daher freuen wir uns darauf, gemeinsam systematisch an Methoden zur Qualitätsverbesserung von KI-Anwendungen zu arbeiten und entsprechende Prüfkriterien etablieren, die perspektivisch auch Sektoren außerhalb des Gesundheitsbereich zugute kommen sollen.“
„Wir verfolgen mit der Mission KI ein klares Ziel: Die Prüfung von KI-Anwendungen für Unternehmen so praktikabel wie möglich zu machen und dabei gleichzeitig Sicherheit und Transparenz zu gewährleisten. Wir schaffen damit die Voraussetzungen, um das immense Potenzial von KI für unsere Wirtschaft und Gesellschaft voll auszuschöpfen. Deutschland soll nicht nur in der KI-Forschung, sondern auch in der praktischen Anwendung eine Vorreiterrolle einnehmen“, erklärt acatech Geschäftsführer Manfred Rauhmeier.
Mission KI soll den Innovationsstandort stärken
Die Einrichtung des KI-Zentrums in Kaiserslautern ist Teil der Mission KI – einer breiteren Initiative zur Förderung der KI-Entwicklung in Deutschland. acatech ist zusammen mit dem DFKI Betreiber des Zentrums. Mit einem Gesamtbudget von 32 Millionen Euro, finanziert durch das Bundesdigitalministerium, soll Mission KI den Innovationsstandort stärken und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen im Bereich KI fördern. Eröffnet wurde das KI-Zentrum am 19.07.2024 von Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing und der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. Ein zweites Zentrum soll bis Jahresende in Berlin entstehen. (eve)