Die Auslastung der Kunststoff verarbeitenden Industrie bewegt sich Anfang 2011 auf einem unerwartet hohen Niveau. Der Industriezweig erwartet zudem weitere neue Anwendungsfelder für die einzelnen Produktsegmente, so berichtet der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV). Trotz der sehr positiven Umsatzentwicklung rechne die Branche aber mit einem drastischen Einbruch bei den Margen.
Ein wesentlicher Grund hierfür seien die steigenden Rohstoffpreise, die permanent neue Höchstwerte erreichten. Dramatisch seien dabei die immer schnelleren Preissprünge, die in der Geschwindigkeit und Höhe von den Kunststoffverarbeitern so nicht weiter in den Markt gegeben werden könnten. Zudem zeichnen sich aus Sicht des GKV schon jetzt weitere Versorgungsengpässe insbesondere bei technischen Kunststoffen ab.
Die hohe Volatilität bei den Rohstoffpreisen sieht der GKV unter anderem in der Umstellung von Dreimonats-Kontrakten auf monatliche Vereinbarungen begründet. Die meisten Preisgleitklauseln der Verarbeiter sind aber nach wie vor auf quartalsweise Anpassungen ausgerichtet. Die Klauseln können damit ihre eigentliche Funktion, das alleinige Rohstoffkostenrisiko für die Verarbeiter zu minimieren, nicht mehr erfüllen.
Der Verband verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Preisexplosionen bei den Energiekosten. Allein die Umlage für den EEG-Strom habe sich in diesem Jahr um 70 % erhöht, und ein Ende dieser Entwicklung sei nicht absehbar. Der GKV fordert deshalb die Bundesregierung auf, im Rahmen der Novellierung des EEG-Gesetzes entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ansonsten drohe nicht nur eine erhebliche Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstandes, sondern auch ein Abbau von Arbeitsplätzen.
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