Wie behinderte Menschen in den Arbeitsalltag integriert werden können, zeigt die Kooperation des Mercedes-Benz Gebrauchtteilecenters mit den Neckartalwerkstätten der Caritas Stuttgart.
Mit dem Mercedes-Benz Gebrauchtteilecenter (GTC) hat Daimler-Chrysler 1996 nach eigenen Angaben das erste Verwertungsunternehmen eines Fahrzeugherstellers geschaffen. In dem Demontagebetrieb im schwäbischen Neuhausen auf den Fildern werden Pkw und Nutzfahrzeuge zerlegt und die geprüften Gebrauchtteile in die ganze Welt verkauft.
Von Anfang an dabei: Die körperlich und geistig behinderten Mitarbeiter der Neckartalwerkstätten (NTW) des Caritasverbandes für Stuttgart e.V., die mittlerweile mehr als 10 % der Belegschaft stellen. Für die gelungene Integrationsarbeit hat das Projekt jetzt den „Exzellent: Kooperationspreis“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen erhalten.
Begonnen hat die Zusammenarbeit bei der Gründung des Mercedes-Benz Gebrauchtteile Centers. 1996 unterbreitete der damalige Geschäftsführer Dr. Volker Scherenberg dem Fertigungsleiter der Neckartalwerkstätten Harald Hellstern den Vorschlag, behinderte Menschen beim Autorecycling mitarbeiten zu lassen. Bereits im Juni 1997 fingen die ersten vier Beschäftigten im Gebrauchtteile Center an.
Seitdem hat sich die Zahl der behinderten Mitarbeiter verdreifacht. Mittlerweile sind die NTW-Beschäftigten verschiedenen Arbeitsteams im Unternehmen zugeordnet und den jeweiligen Gruppenleitern des GTC direkt unterstellt.
„Auf den Mitleidseffekt setzen wir nicht“ klärt Hellstern auf, „wir müssen wie ein ganz normaler Betrieb funktionieren und die vereinbarten Leistungen und Qualitätsstandards 100-prozentig erfüllen.“ Das heißt auch, dass sich die Neckartalwerkstätten täglich im Wettbewerb mit anderen Einrichtungen und Erwerbsunternehmen behaupten müssen.
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