Die Hersteller von Medizinprodukten, die bislang der Finanz- und Wirtschaftskrise erfolgreich getrotzt haben, geraten zunehmend durch Außenstände in einigen europäischen EU-Mitgliedsstaaten und durch stark gestiegene Rohstoffpreise unter Druck. Darauf hat der Berliner Bundesverband Medizintechnologie, BVMed, auf der Grundlage einer aktuellen Auswertung der Preisentwicklung relevanter Rohstoffe hingewiesen. Die Problematik mit offenen Rechnungen über Monate oder sogar Jahre hinweg habe sich in einigen europäischen Ländern weiter verschärft, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt. Deshalb sei bei der Lieferung von Medizinprodukten in bestimmten Fällen eine größere kaufmännische Vorsicht geboten. Hinzu komme das Problem der in den letzten Monaten stark gestiegenen Rohstoffpreise, so Schmitt. In den vergangenen zwölf Monaten seien die Rohstoffpreise demnach vor allem für Zellstoffe, Baumwolle, Vliesstoffe und medizinische Granulate für Kunststoffe zwischen 30 und 65 % gestiegen. Diese Rohstoffverteuerung betrifft eine breite Palette von Medizinprodukten: von Inkontinenzprodukten bis Kunststoffeinmalprodukte. „Preisanpassungen können dadurch in Zukunft nicht ausgeschlossen werden“, so die Einschätzung des BVMed.
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