Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen und der Ingenieursdienstleister PEM Motion haben Bosch sowie BMW mit den E-Mobility Production Awards ausgezeichnet. Den neu geschaffenen Preis im Rahmen der 11. Elektromobilproduktionstage (EPT) in Aachen erhielt Bosch in der Kategorie „E-Motoren-Produktion“ für das Werk in Hildesheim und BMW in der Rubrik „Batteriesystemproduktion“ für das Werk in Dingolfing.
Hohe Effizienz des BMW-Werks Dingolfing
„Diese Standorte überzeugen neben ihrer Effizienz auch in Innovationsbereichen wie der Anzahl von Patenten und der Aufwandsquote in Forschung und Entwicklung“, sagt Professor Heiner Heimes, Mitglied der Leitung des RWTH-Lehrstuhls PEM. Die Wahl des Preisträgers Bosch begründete die Jury unter anderem mit der Anzahl und Diversität der Kunden – etwa Fiat, Mercedes-Benz, Porsche, Peugeot und StreetScooter – sowie mit dem Verhältnis von Produktionsvolumen und der dafür benötigten Fläche. Über eine hohe Effizienz verfüge auch das BMW-Werk Dingolfing, wo die große Zahl der Baureihen heraussteche, die das Werk mit Batterien versorgt – zum Beispiel die Modelle BMW i4, i7, iX, iX3 und Mini SE.
Wachstum in breiter Fläche
„23 Produktionsstandorte für Elektromotoren und Batterien in der DACH-Region zeigen die in breiter Fläche wachsende Bedeutung des Themas“, sagt Dr. Christoph Deutskens, CEO von PEM Motion: „Elektromobilität ist im Massenmarkt angekommen, was die Skalierung der Produktion immer wichtiger macht. Das Produktionsvolumen pro Fläche der führenden Standorte liegt über dem Durchschnitt, womit sie ideal auf die Skalierung vorbereitet sind.“ Für die an Unternehmen aus Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) gerichtete neue Auszeichnung hatten Branchenfachleute des Event-Partners und Automotive-Management-Beraters „Berylls Strategy Advisors“, PEM Motion und PEM der RWTH Aachen öffentlich zugängliche Daten und Informationen von 23 Unternehmen im Bereich der Elektrofahrzeug-Komponentenproduktion analysiert – unter anderem mit Blick auf Produktionsvolumen pro Fläche, Produktionseffizienz, Patente pro Mitarbeiter, R&D-Quote und CAGR-Wachstum der vergangenen fünf Jahre.
Transformation zur Elektromobilität
„Es lässt sich erkennen, dass führende Standorte der E-Motorenproduktion eine große Fertigungstiefe besitzen und dass ein früher Fokus auf die Entwicklung von Komponenten für die Elektromobilität heute ein klarer Vorteil ist“, sagt Alexander Timmer, E-Mobilitätsexperte bei Berylls: „Werden in Deutschland Batterien gefertigt, dienen diese Werke und ihre Prozesse bei vielen Herstellern als Blaupausen für die internationalen Standorte. Offenbar haben wir hier in Deutschland echte Champions, die auch international bestehen können.“ Mit der Transformation zur Elektromobilität gewönnen Zulieferer und Partner der Automobilindustrie ein noch stärkeres Gewicht, denn ihre Prozessinnovationen für die Produktion der zentralen Komponenten E-Motor und Traktionsbatterie sorge dafür, dass die Transformation ohne Brüche ablaufen könne. Auch bei den Automobilherstellern entstünden neue Wertschöpfungsprozesse für den Elektroantrieb und veränderten dadurch bisherige Produktionsstätten und Organisationen.
Award Prozessinnovation geht an Trumpf Photonic
Als dritter Träger des „E-Mobility Production Award“ wurde in der Kategorie „Prozessinnovation“ die Trumpf Photonic Components GmbH während der Veranstaltung live durch das Publikum in Aachen abgestimmt. Das Maschinenbauunternehmen hat seinen Sitz auf dem RWTH Aachen Campus. (bt)