Firmen im Artikel
Tech-Konzern Schneider Electric hat ein Programm entwickelt, das Unternehmen der Metall- und Mineralindustrie unterstützen soll, sogenannte „Scope-3“-Emissionen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren.
Bei Scope-3-Emissionen handelt es sich um indirekte Treibhausgasemissionen. Diese entstehen nicht in den Unternehmen selbst, sondern werden innerhalb der vor- und nachgelagerten Lieferketten ausgestoßen. Scope 1 umfasst direkte, unternehmenseigene Emissionen, während mit Scope 2 indirekte, durch den Zukauf von Energie oder Strom verursachte, Emissionen gemeint sind. In den meisten Industriebranchen, auch in der Metall- und Bergbauindustrie, machen Scope-3-Emissionen in der Regel deutlich mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen eines Unternehmens aus.
Doch die Reduzierung solcher Emissionen fällt oft schwer. Denn neben der Tatsache, dass oft nicht ganz klar ist, wessen CO2-Emissionen noch in den Scope 3 eines Unternehmens fallen und welche nicht, ist die erforderliche Datenlage in Sachen ökologischem Fußabdruck meist dünn. Zur Identifizierung von Problemen oder zur späteren Validierung der Maßnahmen braucht es sie aber.
Maßnahmen zur CO2-Reduzierung
Die Maßnahmen des Programms namens Materialize richten sich nicht nur an die produzierenden Unternehmen selbst, sondern insbesondere an deren Zulieferer. Zu den angebotenen Leistungen zählt
- die Vermittlung von grünen Stromlieferverträgen,
- Hilfestellung beim Einsatz digitaler Hard- und Softwarelösungen sowie
- die Bereitstellung einer digitalen Plattform für den Austausch von Know-how und Praxiserfahrungen.
„Wertschöpfungsketten kann ich vor allem dann klimafreundlicher gestalten, wenn mir genügend Daten vorliegen. Also zum Beispiel zum ökologischen Fußabdruck der verschiedenen Zulieferer oder zu möglichen Ansatzpunkten für Optimierung,“ erklärt Barbara Frei, Executive Vice President für den Bereich Industrial Automation bei Schneider Electric. „Insbesondere digitale Technologien sind für klimafreundliches Wirtschaften elementar. Auch deshalb ist es so wichtig, dass wir die Metall- und Mineralindustrie, als wichtigen Zulieferer der Digitalindustrie, dabei unterstützen, ihre CO2-Emissionen zu senken.“
Verschiedene Programme zur Senkung von Scope-3-Emissionen
Neben der Entwicklung digitaler IoT-Technologien für die Bereiche Industrie, Gebäude, Rechenzentrum und Energieversorgung ist die Expertise von Schneider Electric auch in verschiedene Programme zur Senkung von Scope-3-Emissionen eingeflossen. So existieren mit Energize für die Pharmaindustrie und Catalyze für die Halbleiterbranche bereits zwei Programme, die eine ähnliche Zielsetzung wie Materialize verfolgen. Der aktuelle Fokus auf die Metall- und Mineralindustrie trägt dem Umstand Rechnung, dass Unternehmen dieser Branchen wichtige Zulieferer für die rasant wachsende Digital- und Elektroindustrie sind.
Unterstützung durch Not-for-Profit-Organisation Global Mining Guidelines Group
Von Anfang an wird das neue Programm unter anderem von der Not-for-Profit Organisation Global Mining Guidelines Group unterstützt. Deren CEO, Heather Ednie, sagt: „Die Partnerschaft zwischen GMG und Schneider Electric zielt darauf ab, durch Zusammenarbeit und Innovation die Lieferkette im Bergbau zu revolutionieren und sie deutlich in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen. Materialize wird dazu beitragen, Wissen an die gesamte Branche weiterzugeben und klare Wege für mehr Nachhaltigkeit zu schaffen.“ (eve)