Trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen hat der Sick-Konzern 2020 einen soliden Abschluss erzielt. Das Sensorunternehmen verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang von 2,9 % auf 1.700,2 Mio. Euro (2019: 1.750,7 Mio. Euro). Gleichzeitig übertraf Sick die Umsatzentwicklung der deutschen Maschinenbauindustrie signifikant, die der VDMA mit einem Produktionswachstum von minus 14 % für 2020 prognostizierte. Die Nachfrage nach Sensorlösungen war im Geschäftsjahr 2020 weiterhin hoch und brachte einen Auftragseingang von 1.726,4 Mio. Euro (2019: 1.774,1 Mio. Euro). Im Krisenjahr stieg die weltweite Beschäftigtenzahl um 2,2 % auf 10.433 Mitarbeitende.
Gründe für das stabile Ergebnis
„Den Auswirkungen der Pandemie zum Trotz haben wir ein stabiles Ergebnis erreicht, das wir vor allem dem besonderen Einsatz unserer Beschäftigten verdanken“, kommentierte Dr. Robert Bauer, Vorstandsvorsitzender der Sick AG, die Bilanzzahlen 2020 anlässlich der Veröffentlichung. Dem Auftragsrückgang in der ersten Jahreshälfte 2020 sei das Unternehmen mit schnellen Anpassungen der Kosten und Investitionen begegnet. „Zugleich haben wir uns auf wesentliche Zukunftsthemen für die sensorbasierte digitale Transformation fokussiert und hier unseren Technologievorsprung ausgebaut.“ Das vorausschauende Kostenmanagement hat zu einer Erhöhung des EBIT um 5,8 % auf 140,6 Mio. Euro beigetragen, das mit einem Anteil von 8,3 % des Umsatzes einen geringfügigen Anstieg verzeichnete (EBIT-Marge 2019: 7,6 %). Mit Ausnahme der Konzernumsatzerlöse hat der Sick-Konzern seine prognostizierten Ziele im Geschäftsjahr 2020 erreicht. Das Unternehmen investierte mit 11,8 % (2019: 11,5 %) einen nochmals höheren Anteil des Umsatzes in Forschung und Entwicklung und setze seine Innovationsstrategie unbeirrt fort.
Nachfrage nach Sensorlösungen für Logistikautomation
Die Nachfrage nach Sensorikprodukten und -anwendungen entwickelte sich im Jahresverlauf in den Geschäftsfeldern mit unterschiedlicher Intensität und insbesondere im Bereich der Logistikautomation sehr positiv. Die breite Branchenaufstellung des Konzerns hat konjunkturelle Schwächen einzelner Zielbranchen ausgeglichen und sich im Krisenjahr bewährt. Zudem ermöglichte die internationale Ausrichtung des Unternehmens, Lockdowns in einzelnen Regionen zu überbrücken und den Umsatz durch Vertriebsaktivitäten in Wachstumsregionen annähernd auf Vorjahresniveau zu halten.
Blick auf den Inlandsmarkt
Im Heimatmarkt Deutschland beeinflusste insbesondere die Investitionszurückhaltung der Unternehmen im Bereich der Fabrikautomation die Umsatzentwicklung, wodurch der Umsatz mit 283,9 Mio. Euro 10,1 % unter dem Vorjahr blieb. Die Vertriebsregion Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) war ebenfalls stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen und erreichte mit einem Umsatz von 601,4 Mio. Euro nicht die Prognose. Der Umsatzrückgang von 6,7 % ergab sich insbesondere in den Ländern Italien, Frankreich und Tschechien. Deutlich stabiler verlief das Geschäftsjahr in Nord-, Mittel- und Südamerika (Americas). Mit 387,3 Mio. Euro betrug das Umsatzwachstum 1,9 % und war insbesondere durch eine hohe Nachfrage im Bereich der Logistikautomation in Nordamerika geprägt. Ebenfalls positiv verlief das Wachstum in der Region Asien-Pazifik, wo mit 427,6 Mio. Euro ein Umsatzplus von 4,3 % erreicht wurde. Insbesondere in China hat die Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr deutlich an Dynamik gewonnen. Die Währungseffekte hatten im Geschäftsjahr 2020 einen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Konzernumsatzes. Bei Annahme unveränderter Durchschnittskurse zum Vorjahr hätte sich ein Rückgang der Umsatzerlöse von nur rund 0,9 % ergeben.
Investitionen in F&E
Sick konnte ein EBIT von 140,6 Mio. Euro erzielen, wodurch eine stabile Basis für die weiterhin unwägbare konjunkturelle Entwicklung sowie für Investitionen in Zukunftstechnologien und die Innovationskraft des Unternehmens gelegt wurde. Das Unternehmen hielt an seinen hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung fest und investierte 201,1 Mio. Euro in die Entwicklung von sensorbasierten Anwendungen. Die Anzahl der Beschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung wurde planmäßig auf 1.367 Mitarbeitende erhöht und trug dazu bei, innovative Ideen in marktfähige Produkte zu überführen.
Lösungen für die digitale Transformation
Mit Sick AppSpace und Sick IntegrationSpace hat das Unternehmen sein digitales Lösungsportfolio in 2020 ausgebaut und ermöglicht Kunden die einfache vertikale Datenintegration vom Sensor bis in die Cloud. Nicht nur zahlreiche Erfindungen und Weiterentwicklungen von Sensorgeräten und Komplettlösungen, etwa Track-and-Trace-Systeme für die Logistik, wurden auf den Markt gebracht. Auch wurde ein starker Fokus auf digitale Applikationen gesetzt, um zum Beispiel Kunden die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz auch ohne Programmierkenntnisse zugänglich zu machen. Die 2018 gegründeten Start-up-Initiativen bringen ihre hohe Fachkompetenz in das Unternehmen ein und gewinnen Kundenprojekte. Mit dem Einstieg in die Quantensensorik hat Sick im Geschäftsjahr 2020 zudem eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft erschlossen. Gemeinsam mit der Trumpf-Tochtergesellschaft Q.Ant hat Sick den ersten industriellen Quantensensor entwickelt, der im laufenden Geschäftsjahr bei Pilotkunden eingesetzt werden soll.
Beschäftigungsaufbau statt Kurzarbeit
Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2020 einen geringfügigen Personalaufbau von weltweit 2,2 % auf 10.433 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verzeichnet. Insbesondere in den operativen Produktionsbereichen sowie kundenorientierten Feldern wie Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Service wurden neue Beschäftigte eingestellt. Die Anzahl Auszubildender im Konzern stieg um 5,2 % auf 384 Auszubildende und DH-Studierende. Auch 2021 soll die Ausbildungsquote stabil gehalten und rund 70 neue Ausbildungsplätze bei SICK besetzt werden.
Prognose für 2021
Die weitere Prognose für das Geschäftsjahr 2021 wird erheblich durch die noch anhaltende Corona-Pandemie und Störfaktoren in der Weltwirtschaft erschwert. Es ist jedoch in den kommenden Jahren mit Nachholeffekten zu rechnen, die sich bereits in erfreulichen Auftragseingängen im ersten Quartal 2021 bemerkbar machen, heißt es aus dem Unternehmen. Zudem nimmt die Bedeutung und Entwicklungsgeschwindigkeit der Digitalisierung weiter zu, für die Sensorlösungen von Sick wesentlich sind. Der stabile Jahresabschluss sowie die hohe Profitabilität und Innovationskraft des Unternehmens unterstützten den Konzern dabei, so heißt es, gestärkt aus der Pandemie hervorzugehen und die Wachstumschancen in bestehenden und zukünftigen Märkten nutzen zu können. (eve)
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