Kräftige Zuwächse erwartet die deutsche Solarindustrie in den kommenden Jahren. Positiver Effekt: Die Preise für Solarmodule werden wohl weiter zurückgehen.
„Die Produktion wird über die nächsten Jahre jeweils deutlich über 20 Prozent zulegen“, prognostiziert Hans-Martin Rüter, Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW). Getragen werde der Zuwachs von dem geplanten Bau neuer Werke sowie der Erweiterung bestehender Fabriken.
„Die Solarindustrie in Deutschland ist damit kerngesund“, weist er Spekulationen über einen Abbruch des Booms zurück. Der derzeit geringere Absatz in Deutschland werde durch einen höheren Export ausgeglichen. Der Verkauf von Solarmodulen im Ausland sei derzeit lukrativer. Für Deutschland rechnet der Verband für dieses Jahr bei der installierten Leistung mit einer Stagnation bis zu einem Zuwachs von 10 %.
Für das kommende Jahr erwartet der Verbandspräsident einen deutlichen Preisrückgang für Solarmodule. „Ich gehe davon aus, dass die Preise im kommenden Jahr um sieben bis zehn Prozent sinken werden, damit die Nachfrage auf einem hohen Niveau bleibt.“ In den vergangenen zehn Jahren seien die Preise bereits um rund 70 % gefallen. Da sich Produktion und Technik verbessert hätten, seien Nachlässe ohne Ergebniseinbußen möglich.
Eine Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, mit dem die Vergütung für die Einspeisung von Solarstrom in das Stromnetz festgeschrieben ist, erwartet Rüter vorerst nicht. „Durch das EEG ist Deutschland das Land, in das die meisten Investitionen fließen.“ In den vergangenen Wochen hatten zwei US-Firmen den Bau neuer Fabriken in Ostdeutschland bekannt gegeben.
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