Die Kern Spindel Full Service GmbH, Spindel-Reparaturspezialist mit Sitz in Burladingen, schafft firmenintern eine neue Stelle: für einen KI-Experten. Geschäftsführer Michael Kern will das Unternehmen mit diesem Tätigkeitsbereich fit für die Zukunft machen. Kern nutzt KI bereits aktiv im Vertrieb und in der Auftragsabarbeitung. „Wir sparen uns damit bereits sehr viele Stunden und vereinfachen das Leben unserer Mitarbeiter“, berichtet er.
„Wer in den nächsten Monaten nicht lernt, wie man KI effizient einsetzt, um Prozesse im Unternehmen zu verschlanken, wird eines Tages nicht mehr wettbewerbsfähig sein“, prognostiziert Kern. „Ich sehe diesen Zeitpunkt bereits in zwei Jahren gekommen.“ Das gelte insbesondere für die Industrie, die andernfalls dem Preisdruck und der Konkurrenz aus China, Polen oder dem Balkan nicht mehr standhalten können werde.
Bis dahin würden alle Unternehmen eine neue Stelle schaffen müssen, nämlich die des KI-Experten. So wie er es bereits tut. Neben der Geschäftsleitung der Kern Spindel Full Service GmbH leitet er schon seit längerem ein weiteres Full-Service-Unternehmen für SEO-Dienstleistungen und beschäftigt sich intensiv mit den Parametern, die die unternehmerische Zukunft entscheiden werden. KI sieht er dabei als den künftigen Gamechanger, gerade auch für Handwerks- und Industriebetriebe wie seinen eigenen.
KI wird auch in der maschinellen Fertigung eine Rolle spielen
„KI begegnet uns in so unendlich vielen Tools und wird auch in der maschinellen Fertigung eine immer wichtigere Rolle spielen“, sagt Kern. Bei CNC-Maschinen beispielsweise gebe es immer mehr Schnittstellen, bei denen KI involviert ist. „In zwei bis fünf Jahren wird vieles von ganz alleine laufen.“
Insbesondere Nachtschichten würden so mehr und mehr der Geschichte angehören, weil die Maschinen die Prozesse von selbst steuern. „Damit das allerdings so läuft, muss man im sogenannten Prompt-Engineering sehr gut sein und sich viel damit beschäftigen.“
Kompetenz eines KI-Experten wird dringend benötigt
Um dafür rechtzeitig, also jetzt, die Weichen für die Zukunft zu stellen, benötige es die Kompetenz eines KI-Experten, der in der Lage sei, herauszufiltern, welche KI-Tools für welche Anwendungsfälle Benefits bringen und welche Prompts dabei sinnvoll sind. Die sogenannten Prompts, also die Befehle, die man der KI gibt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, seien von Unternehmen zu Unternehmen so hochindividuell, dass es zwingend jemanden intern benötige, der sich nur damit beschäftigt und über ein entsprechendes Fachwissen verfügt.
Das gilt laut Kern eben nicht nur für Bereiche wie Buchhaltung, Management oder Controlling, sondern auch für den Maschinenbereich. „Man darf dabei nicht vergessen, dass die KI stetig dazu lernt. Je früher wir verstehen, dass wir genau diesen Lernprozess in Gang bringen und steuern können müssen, desto fitter sind wir für die Zukunft“, betont er. „Dabei sollten wir immer bedenken, dass uns gerade die Chinesen in puncto KI teils schon weit voraus sind und diese auch in der Industrie schon sehr viel effizienter nutzen können als wir. Das sollten wir als Weckruf verstehen.“
KI macht auch Vertriebsbereich effizienter
Das gelte auch für den Vertriebsbereich. Dort könnten Daten ideal ausgewertet und so noch besser die Bedürfnisse von Kunden verstanden werden: Was sind deren Wünsche? Welche Trends lassen sich daraus ablesen? Welche Kunden haben mich schon länger nicht mehr kontaktiert, haben aber potenziell Bedarf?
„Auch Vertriebler werden zunehmend verstehen lernen müssen, mit diesen Tools zu arbeiten“, sagt Kern. Denn mittels KI ließen sich versteckte Vertriebspotenziale herausfiltern. So könne man dafür sorgen, weniger Bestandskunden zu verlieren und mehr Neukundengeschäft zu generieren. „Sie werden sich von klassischen Vertriebswegen noch weiter verabschieden müssen. Ohne digitale Vertriebswege und KI wird kaum mehr effizient Vertriebsarbeit geleistet werden können.“ (jpk)