In der Automobilindustrie und der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien (LIB) dreht sich Vieles um die CO2-Verringerung und die Sicherung der zukünftigen Lebensgrundlagen. Allerdings verlangt die Umstellung vom klassischen Verbrennungsmotor auf elektrische Antriebe umfangreiche Anpassungen in der Automobil- und Batterieproduktion.
Selbst bewährte Produktionssysteme müssen umgestaltet werden, um die Herstellung völlig neuer Plattformen für künftige Modellreihen zu ermöglichen. Notwendig hierfür sind reaktionsschnellere, effizientere und agilere Betriebsabläufe.
Daten nutzen, Übertragungstempo maximieren
„Um diese Anforderungen zu bewältigen und im digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Akteure der Automobilzulieferkette die im Betrieb generierten Daten optimal nutzen und das Übertragungstempo für wichtige Informationen maximieren“, betont John Browett, General Manager der CC-Link Partner Association (CLPA). „Gerade in der Batterieproduktion und in der Automobilmontage verarbeiten Fertigungs- und Überwachungssysteme große Datenmengen in Echtzeit.“
Diese Datenkommunikation sei die Grundlage für effiziente Prozesse und letztlich die Qualität der Produkte. Der Datenaustausch zwischen Prozessen einer Fertigungslinie oder mit IT-Systemen sei essenziell, um eine Vielzahl von Abläufen möglichst effektiv und effizient zu koordinieren und so die Taktzeiten auf ein Minimum zu reduzieren.
Bedeutung von TSN für die Wertschöpfungskette
„Time-Sensitive Networking (TSN) ist eine Netzwerktechnologie, die für den Fortschritt der Industrial-Ethernet-Kommunikation steht“, führt Browett weiter aus. „Sie ist eine zukunftsweisende Lösung für die Herausforderungen der Hersteller entlang der Wertschöpfungskette in der Elektromobilität.“
TSN bringt Übertragungsverzögerungen, Jitter und Latenz unter Kontrolle. Dies gewährleistet einen deterministischen Echtzeitbetrieb mit straffer Taktung und sichert somit die Produktivität. Außerdem bildet TSN durch Integration der IEEE-802.1-Normen für Synchronisierung und Priorisierung die Grundlage für konvergente Netzwerkarchitekturen.
„Dies ist hochrelevant“, unterstreicht Browett, „weil bislang getrennte Netzwerke und ihr Datenverkehr nun in einem einzigen Netzwerk zusammengefasst werden können.“ Davon profitiere die Transparenz der Prozesse, die sich auf diese Weise weiter optimieren ließen.
Flexiblere, reaktionsschnellere und produktivere Betriebsabläufe
Darüber hinaus vereinfacht eine konvergente Architektur die Erweiterung von Netzwerken und die Integration von Automatisierung, Robotik, Sensorik und vielen zusätzlichen Komponenten. Auf diese Weise erreichen die Hersteller flexiblere, reaktionsschnellere und produktivere Betriebsabläufe.
„Mit der Fähigkeit, große Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen zu transportieren, ist TSN die Schlüsseltechnologie für die Zusammenführung von IT- und OT-Datenverkehr“, erläutert Browett. „Daraus ergeben sich viele neue Möglichkeiten, etwa ein hoher Integrationsgrad von IT und Produktion.“
TSN in der industriellen Kommunikation, ist sich der Experte sicher, löse die größten Herausforderungen der Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette im Bereich Elektromobilität, insbesondere diejenigen der LIB- und E-Auto-Hersteller. TSN trage zu einer umweltverträglichen und nachhaltigen automobilen Zukunft bei, in der hochwertige, individuell konfigurierte Elektrofahrzeuge kurzfristig lieferbar sind und die steigende Nachfrage erfüllen. (jpk)