Das Hochtechnologieunternehmen Trumpf legte am 17.10.2024 die Zahlen für das Geschäftsjahr 2023/24 vor. Das Unternehmen schloss mit rückläufigem Umsatz und Auftragseingang das Geschäftsjahr ab. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Vorstands, nannte in der Bilanzpressekonferenz die schwache Weltkonjunktur, anhaltende geopolitische Unwägbarkeiten und ein sich verschärfender Wettbewerb als Hauptursachen für den Rückgang.
„Die nachlassende Weltkonjunktur und die geopolitischen Unwägbarkeiten führten im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Kunden auf allen Kontinenten zu einer deutlichen Zurückhaltung bei Neuinvestitionen“, sagte Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Vorstands von Trumpf, bei der Vorlage der Bilanz in Ditzingen. „Dabei spürten wir so stark wie noch nie den härter werdenden Wettbewerb, teilweise mit protektionistischen Maßnahmen der chinesischen Konkurrenz.“ Beim Ausblick gehe der Vorstand davon aus, dass die anhaltend schwache Nachfrage auch die kommenden Monate des laufenden Geschäftsjahrs prägen wird. Der Konjunkturkrise begegne die Trumpf Gruppe unter anderem mit klaren Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung, so Leibinger-Kammüller.
Bilanzen von Trumpf im Überblick
In Zahlen bedeutet das:
- Die Trumpf Gruppe verzeichnet zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2023/24 am 30. Juni 2024 einen Umsatzrückgang von 3,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2022/23: 5,4 Milliarden Euro).
- Der Auftragseingang sank zum zweiten Mal in Folge auf nunmehr 4,6 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2022/23: 5,1 Milliarden Euro). Das sind 10,4 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr.
- Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich infolge des Umsatzrückgangs gegenüber Vorjahr (615 Millionen Euro) um 114 Millionen Euro auf 501 Millionen Euro.
- Die EBIT-Rendite sank auf 9,7 Prozent (Vorjahr 11,5 Prozent).
Größte Einzelmärkte von Trumpf
Umsatzstärkster Einzelmarkt von Trumpf war Deutschland mit 824 Millionen Euro (Vorjahr: 779 Millionen Euro), was einem Plus von 5,8 Prozent entsprach. In den USA sank der Umsatz hingegen deutlich um 11,5 Prozent auf 796 Millionen Euro (Vorjahr: 899 Millionen Euro). Im größten asiatischen Markt China steigerte Trumpf den Umsatz leicht um 2,2 Prozent auf 615 Millionen Euro (Vorjahr: 602 Millionen Euro).
Zahlen nach Geschäftsbereichen
Der Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen erzielte bei einer Betrachtung der Sparten den höchsten Umsatz mit 2,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 3 Milliarden Euro). Der Geschäftsbereich Lasertechnik verbuchte im Berichtsjahr einen rückläufigen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro (Vorjahr 1,5 Milliarden Euro, bereinigt um das Geschäftsfeld Elektronik).
Der Umsatz im Geschäftsfeld Elektronik, das seit dem Geschäftsjahr 2023/24 nicht mehr als Teil der Lasertechnik geführt, sondern einzeln ausgewiesen wird, betrug 572 Millionen Euro. Dies entsprach einem leichten Plus von 4,8 Prozent gegenüber Vorjahr (546 Millionen Euro). Das ebenfalls eigenständig ausgewiesene Geschäftsfeld EUV erzielte einen Umsatz von 943 Millionen Euro. Dies entsprach einem leichten Minus von 2,9 Prozent gegenüber Vorjahr (971 Millionen Euro).
Entwicklung der Mitarbeitendenzahlen
Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Trumpf ist im Berichtszeitraum um rund 650 gestiegen. So wurden insbesondere in den Geschäftsfeldern EUV und Elektronik neue Stellen geschaffen.
- Zum Stichtag 30.06.2024 beschäftigte das Unternehmen weltweit 19.018 Mitarbeiter (Vorjahr: 18.352).
- In Deutschland stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 4,2 Prozent auf 9.505 Mitarbeiter (Vorjahr: 9.124). Davon waren 6.283 am Stammsitz in Ditzingen, Gerlingen, Hettingen und Höfingen tätig.
- Im Berichtsjahr absolvierten 560 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen Hochschule. Die Quote lag damit bei 2,9 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent).
- Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung stieg um 8,6 Prozent auf 3.098 (Vorjahr: 2.853).
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen mit 530 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahr (476 Millionen Euro). Die Entwicklungskostenquote erhöhte sich in Relation zum Umsatz damit auf 10,3 Prozent (Vorjahr: 8,9 Prozent) und befand sich historisch weiter auf einem hohen, weit über Branchendurchschnitt liegenden Niveau. (eve)